Die Baustelle im Spielbereich des Kinderhauses Bebelstraße Foto: Peter Meuer

Eine Baustelle schafft eine Fluchttreppe für das Kinderhaus Bebelstraße und belastet die Kinder.

Kornwestheim - Die Situation sei für die Kinder sehr belastend – da sind sich Diana Allen-Blind und Nelly Gachignard einig. Die Kinder der beiden Mütter werden neben rund 100 weiteren im Kornwestheimer Kinderhaus Bebelstraße betreut, Allen-Blind ist zudem im Elternbeirat der Einrichtung. Was sie, und nach ihren Angaben auch weitere Eltern stört, ist die große Baustelle, die derzeit an der Südseite des Gebäudes zu finden ist.

Genauer gesagt stört die Frauen nicht der Grund der Baustelle selbst – immerhin wir eine neue Fluchttreppe geschaffen, die Sicherheit erhöht – sondern die Auswirkungen auf das Gelände. Der Garten des Kinderhauses und die dortigen Spielgeräte können von den Kindern nämlich derzeit nicht genutzt werden.

„Und das noch bis Ende Juli, bis zu den Ferien“, sagt Gachignard. Für die Kinder sei das sehr unangenehm. Zwar dürften die Jungen und Mädchen den Garten- und Spielbereich des Bewohner- und Familienzentrums zuweilen mitnutzen. Allerdings darf immer nur eine Gruppe raus, wegen der Corona-Bestimmungen. Unterm Strich, so fasst es Allen-Blind zusammen, „kommen sie vor allem jetzt, wo es so warm ist, zu wenig raus.“

Diana Allen-Blind und Nelly Gachignard sind deswegen auf die Stadt Kornwestheim zugegangen und haben dort einen – eigentlich charmant einfachen – Vorschlag gemacht. Man könnte einen Teil der Kinder doch einfach regelmäßig auf dem Spielplatz gegenüber des Kinderhauses, in der Schubartstraße, spielen lassen, finden sie. „Kann man den nicht einfach für eine gewisse Zeit in der Woche absperren?“, fragt sich Nelly Gachignard, die außerdem vorschlägt, Baumaterial andernorts zu lagern – und so zumindest etwas Platz im Garten des Kinderhauses zu freizuräumen.

Bei der Stadt ist das Problem mittlerweile angekommen. Es sei aber leider nicht möglich, den Spielplatz ganz für den Kindergarten zu sperren, wie es Gachignard und Allen-Blind vorgeschlagen haben, sagt der Erste Bürgermeister Daniel Güthler. „Das könnten dann wiederum andere Eltern kritisieren, wenn sie dadurch Nachteile erleiden“, so Güthler. Auch sei es nicht möglich, das Baumaterial anders zu lagern.

Allerdings sei bei den Eltern und Erzieherinnen mittlerweile eine Befragung vorgenommen worden, ob es für alle Beteiligten in Ordnung sei, die Kinder auf den Spielplatz zu schicken. „Dafür brauchen wir das Einverständnis von allen.“

Dieses sei mittlerweile hergestellt: Ab kommender Woche dürfen deswegen Gruppen auf den Spielplatz – auch wenn die Erzieherinnen wegen der Corona-Verordnung darauf achten müssen, dass es auf dem Spielplatz nicht zu voll wird, ein Zusatzaufwand, den Gachignard und Allen-Blind den Betreuerinnen gerne erspart hätten. „Wir hoffen, dass sich die Situation dadurch entspannt“, betont Daniel Güthler. In der betreuungsfreien Zeit, so der Baubürgermeister weiter, werde dann auch der Rutschenturm neu aufgebaut – dieser muss nämlich auch versetzt werden. „Ende August ist alles fertig und kann wieder genutzt werden“, sagt er.

Diana Allen-Blind und Nelly Gachignard hoffen jedenfalls, dass die Situation sich für die Kinder wirklich ab kommender Woche entspannt. Dass sie die Debatte sonst – auch öffentlich – weiterführen würden, das betonen sie.