Der Info-Truck der Polizei Baden-Württemberg macht auf dem Holzgrundplatz Station. Foto: z/Polizei BW

Kriminalhauptkommissarin Andrea Glück erklärt, wie sich Bürger im Herbst und Winter vor Einbrechern schützen können.

Kornwestheim - Am Montag, 9. November, macht der Info-Truck des Landeskriminalamts Baden-Württemberg von 10 bis 17 Uhr auf dem Holzgrundplatz Station und informiert über die Sicherheit des eigenen Zuhauses. Dabei können einfache Verhaltensregeln eine große Wirkung haben.

Frau Glück, im Herbst und Winter steigt die Zahl der Einbrüche. Woran liegt das?

Häufig gehen die Menschen in diesen Jahreszeiten morgens bereits früh aus dem Haus, bevor es hell wird, und kommen abends erst in der Dunkelheit von der Arbeit zurück. Diese Zeitfenster nutzen Einbrecher ganz gezielt für ihre Taten aus.

Wie gehen die Täter bei den Einbrüchen vor? Gibt es da ein Muster?

Das gibt es in der Tat. In den meisten Fällen hebeln die Einbrecher Fenster und Terrassentüren auf oder steigen über gekippte Fenster ein. Dass Haustüren aufgebrochen werden, kommt seltener vor.

Gibt es Objekte, auf die es Einbrecher besonders abgesehen haben?

Die Täter suchen sich in der Regel Einstiegsmöglichkeiten, die schwer einsehbar sind. Das ist vor allem bei Einfamilienhäusern und Wohnungen im Erdgeschoss der Fall. Es kommt aber auch vor, dass die Einbrecher, wenn sie ins Treppenhaus von Mehrfamilienhäuser gelangt sind, die Wohnungstüren auch in höheren Stockwerken aufbrechen.

Wie können sich die Bürger am besten vor Einbrechern schützen?

Zum einen sollten sie auf einige Verhaltensregeln achten und zum anderen können sie ihre Häuser und Wohnungen mit einem mechanischen Grundschutz versehen.

Wie sehen die Verhaltensregeln aus?

Beim Verlassen des Hauses sollten die Fenster und Türen verschlossen sein. Zudem sollten die Bewohner Anwesenheit signalisieren, was im Umkehrschluss bedeutet, dass Abwesenheitssignale wie heruntergelassene Rollläden oder übervolle Briefkästen vermieden werden sollten. Zudem kann mit dem Herunterschneiden der Hecke die Einsehbarkeit der Fenster verbessert werden.

Und wie funktioniert der mechanische Grundschutz?

Es geht nicht darum, sich zu verbarrikadieren. Aber es gibt Möglichkeiten, die Fenster und Türen einbruchsicher zu machen. Dabei können zum Beispiel die Beschläge der Fenster nachgerüstet oder Aufsatzschlösser aufgeschraubt werden. Wenn man neue Fenster anschafft, sollte man gleich an zertifizierte, einbruchhemmende Fenster denken. Solche Fenster entsprechen der Widerstandsklasse 2. Es gibt verschiedene Optionen.

Was erwartet die Bürger am kommenden Montag auf dem Holzgrundplatz?

Die Besucher können in unserem Truck natürlich alle Fragen stellen, die sie zu dem Thema haben. Aber wir zeigen auch die Gefahrenquellen vor Ort auf und erklären an verschiedenen Exponaten, wie sich die Risiken eines Einbruchs minimieren lassen. Dort können die Bürger dann gleich einen Termin für einen Hausbesuch ausmachen, bei dem wir vorbeikommen und individuelle Empfehlungen geben.

Wie können sich Bürger informieren, die nicht zum Info-Truck kommen?

Die können einfach unter der Telefonnummer 0 71 41 / 18 80 01 bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Ludwigsburg anrufen. Dort bekommen sie alle Informationen und können ebenfalls einen Termin für einen Hausbesuch mit einem unserer Experten ausmachen.