An der Theodor-Heuss-Realschule könnte bald ein Neubau entstehen. Foto: Horst Dömötör

Bei der Schulentwicklung stehen dem Gemeinderat drei Varianten zur Auswahl.

Kornwestheim - Das Schulkarussell nimmt Fahrt auf“ – so lautete die Überschrift in unserer Zeitung im März des vergangenen Jahres. Über ein Jahr hat es dann aber doch noch gedauert, bis für die Öffentlichkeit wirklich ein bisschen Fahrtwind zu spüren ist. Für Donnerstag, 2. Juli, lädt die Stadt zu einer Bürgerinformation ins K ein, in der die verschiedenen Varianten vorgestellt werden. In der kommenden Woche dann beraten die Ausschüsse des Gemeinderates. Die Entscheidung, wo welche Schule künftig ihren Standort hat, soll in der Sitzung des Gemeinderats am 16. Juli fallen.

Die folgenden Varianten haben sich in den vergangenen Jahren – seit 2017 ist das Thema auf der Agenda – nach Einschätzung der Stadtverwaltung als die besten herausgeschält:

Campus Ost 1

• Vierzügige Grundschule an der Eugen-Bolz-Straße (Campus Ost) mit rund 400 Schülern
• Vierzügige Grundschule, Gymnasium und Förderschule (Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum, SBBZ) an der Hohenstaufenallee (Campus Mitte) mit insgesamt rund 1200 Schülern
• Realschule und Gemeinschaftsschule an der Theodor-Heuss-Straße (Campus Ost) mit zusammen 1100 Schülern

Bei dieser Variante müssen die Gemeinschaftsschule und das SBBZ ihre angestammten Räumlichkeiten verlassen. Die Gemeinschaftsschule zieht in einen Neubau neben der Theodor-Heuss-Realschule, die zudem noch einen Anbau erhält. Die Förderschule ihrerseits nutzt in dieser Variante die Räume der Gemeinschaftsschule an der Hohenstaufenallee. Zudem werden die Philipp-Matthäus-Hahn- und die Eugen-Bolz-Schule erweitert. Das Problem laut der Stadt Kornwestheim: Die Mensakapazitäten reichen in diesen beiden Schulen dann nicht mehr aus. Dafür ist diese Variante mit Kosten in Höhe von rund 43,6 Millionen Euro die preisgünstigste.

Campus Ost 2

• dreizügige Grundschule an der Eugen-Bolz-Straße mit 300 Schülern
• dreizügige Grundschule, Gymnasium und Förderschule am Campus Mitte mit 1100 Schülern
• Realschule, Gemeinschaftsschule und eine neue zweizügige Grundschule am Campus Ost mit 1300 Schülern.

Auch für diese Variante gilt: Gemeinschaftsschule und Förderschule räumen das Feld. Die Gemeinschaftsschule zieht in einen Neubau an der Theodor-Heuss-Straße, der mit dem Anbau an die Realschule kombiniert wird. Zudem wird im Osten der Stadt eine neue Grundschule gebaut, die – so sind die Pläne der Stadt – bei Bedarf um einen Zug erweitert werden kann. Es ist die teuerste Variante: 52,7 Millionen Euro sind dafür veranschlagt.

Status quo

• zweizügige Grundschule an der Eugen-Bolz-Schule mit 200 Schülern
• dreizügige Grundschule, Gymnasium, Förderschule und Gemeinschaftsschule am Campus Mitte mit 1400 Schülern
• dreizügige Grundschule und Realschule am Campus Ost mit 1100 Schülern

Die von der Stadt gewählte Bezeichnung „Status quo“ für diese Variante ist nicht ganz passend, weil die Förderschule doch umziehen muss – vom Westen in die Mitte der Stadt. Die Realschule erhält einen Anbau und einen neuen Nachbarn, nämlich eine weitere Grundschule. Bei dieser Variante würde an der Eugen-Bolz-Schule Leerstand entstehen, den man aber dadurch auffangen könnte, dass die Eugen-Bolz-Schule dreizügig wird und die neue Ost-Grundschule nur zweizügig. Kostenpunkt: 48,7 Millionen Euro.

Die Stadtverwaltung selbst tendiert zur teuersten Lösung: Campus Ost 2. Warum? „Das bietet den Vorteil, dass langfristig und flexibel Schulraum für Realschule und Gemeinschaftsschule zur Verfügung steht“, heißt es in dem Papier für die Stadträte. Die Lehrerausbildung für die Gemeinschafts- und die Realschulen gehe auch bereits in die gleiche Richtung.

Dass eine Erweiterung der Schullandschaft erforderlich ist, steht für die Stadt außer Frage. Berechnungen haben ergeben, dass die Zahl der Schüler deutlich steigen wird.