Der Kooperationsvertrag wurde im Musiksaal unterzeichnet. Foto: Anne Fuhrmann

Die Erich-Bracher- und Philipp-Matthäus-Hahn-Schule arbeiten enger zusammen.

Kornwestheim - Ein Artikel in der Zeitung hat den Stein ins Rollen gebracht. In einem Interview hatte Oliver Schmider, Rektor der Erich-Bracher-Schule (EBS) in Pattonville, die Wichtigkeit von Kooperationen betont. Und so ist innerhalb von Kornwestheim eine neue Zusammenarbeit entstanden, die jetzt besiegelt wurde.

In einer kleinen Feierstunde im Musiksaal der Philipp-Matthäus-Hahn-Gemeinschaftsschule (PMHS) wurde am Montag ein Vertrag unterzeichnet, der die zwei Bildungseinrichtungen nun verbindet und von dem beide Seiten in mehrfacher Hinsicht profitieren sollen. Gerhard Link, Rektor der Gemeinschaftsschule, erinnerte vor dem offiziellen Akt an die Anfänge der Idee. Nachdem er das Interview gelesen hatte, habe es nicht lange gedauert, bis erste Gespräche stattfanden, erinnert er sich. Er hatte die Kooperation vorgeschlagen. „Wir merken als junge Schulart, dass es noch Informationsdefizite gibt“, sagte er. Viele Eltern seien unsicher, welche Wege ihre Kinder nach dem Abschluss an der Gemeinschaftsschule einschlagen können.

Die neue Zusammenarbeit soll vor allem in den neunten und zehnten Klassen Orientierung bieten. Beide Schulen wollen sich bei Infoveranstaltungen an Grundschulen und bei Elternabenden unterstützen. Zudem sollen Zehntklässler durch Hospitationen in den Unterricht an der Erich-Bracher-Schule hineinschnuppern können. Neben den Punkten Information und Hospitation fußt die Vereinbarung auf dem Bereich Anschlussfähigkeit. Darunter ist ein möglichst reibungsloser Übergang der Schüler von der einen in die andere Schulart zu verstehen. Damit das klappt, sollen sich die Lehrkräfte aus beiden Einrichtungen fachlich austauschen.

Auch Oliver Schmider von der EBS, die ihren Schwerpunkt auf den kaufmännischen Bereich legt, sieht viele Vorteile. „Wir waren uns schnell einig, dass wir nur gewinnen können“, sagte er. Als größte Berufsschule im Landkreis mangelt es der EBS nicht an Bewerbern. „Aber manchmal passt unser Angebot nicht zu den Schülern“, erklärte er. Das liege unter anderem daran, dass Interessenten mit falschen Erwartungen kommen oder die Anforderungen nicht erfüllen. Der Rektor erhofft sich von der Kooperation, dass die jungen Leute schon vorher das Angebot der EBS kennen und herausfinden, ob die Schule zu ihnen passt. „Wir versprechen uns auch davon, dass die Schüler eigenständiges Arbeiten schon gewohnt sind“, sagte Schmider.

Nach der Vertragsunterzeichnung soll es bald an die praktische Umsetzung der Ideen gehen. Für die Erich-Bracher-Schule ist es bereits die zweite Vereinbarung dieser Art. Insgesamt will sie in der Anfangsphase fünf Kooperationen eingehen. Für die PMH-Gesamtschule ist es die erste Zusammenarbeit mit einer weiterführenden Schule.

Zum Startschuss der nun besiegelten Kooperation überbrachten Oberbürgermeisterin Ursula Keck, Hubert Haaga, der Leitende Schulamtsdirektor vom Staatlichen Schulamt Ludwigsburg, und weitere Gäste ihre Glückwunsche. Die Popband der PMHS und das Schülertrio Nerds by Nature lieferten zwischendurch musikalische Beiträge.