Ein Labrador war schlau genug, den präparierten Köder wieder auszuspucken. Foto: dpa-Zentralbild

Auf dem Golfplatz wird ein mit Nägeln gespicktes Wurststück gefunden.

Kornwestheim/Pattonville - Anfang der Woche hatte der Kornwestheimer Jagdpächter Hans Otto Härle die Nachricht bekommen: Auf dem Pattonviller Golfplatz habe eine Hundehalterin ein mit Glasscherben präpariertes Stück Wurst gefunden. Näheres konnte Härle allerdings nicht sagen.

Eine Nachfrage bei der Polizeidirektion Ludwigsburg bringt Klarheit. Die Glasscherben entpuppen sich als feine Nägel – und der Hund, ein siebenjähriger Labrador, war schlau genug, den vermeintlichen Leckerbissen schnell wieder auszuspucken. Zugetragen hatte sich das Ganze am Sonntagnachmittag zwischen 17.30 und 18 Uhr.

Vor Ort war im Anschluss auch die polizeiliche Abteilung für Gewerbe und Umwelt, die für einen solchen Fall zuständig ist. „Die Kollegen haben das Gelände auch teilweise abgesucht, aber keinen weiteren vermeintlichen Köder gefunden“, sagt Polizeisprecherin Yvonne Schächtele. Fest stehe hingegen, dass die Frau eigentlich nicht befugt gewesen sei, auf dem Gelände des Golfplatzes mit ihrem Vierbeiner Gassi zu gehen. In der polizeilichen Aufnahme ist von einem Loch im Zaun die Rede.

Es ist nicht der erste Verdachtsfall in Sachen Hundeköder. Im vergangenen Jahr war im Kornwestheimer Stadtpark zunächst ein Hundenapf mit Hackfleisch aufgetaucht. „Ob das vergiftet war oder nicht, lässt sich im Nachhinein nicht sagen“, so Schächtele. In solchen Fällen werde zwar ein sogenannter Sicht- und Riechtest gemacht. Sollte es aber keine eindeutigen Hinweise etwa auf giftige Bestandteile geben, folge auch keine Laboruntersuchung, so die Sprecherin.

Im Stadtgarten stieß ein Hundehalter zudem auf verdächtiges Trockenfutter, auf einem Grünstreifen in der Richthofenallee wurde darüber hinaus eine Tüte mit Wurstbällchen gefunden. Beide Male sah die Polizei keinen Grund, weiter zu ermitteln, da sich kein Verdacht auf Gift ergeben hatte.

Diese Dinge beschäftigen Hans-Otto Härle, selbst Hundehalter. Doch kennt er auch die andere Seite – Hunde, die Feldhasen hetzen zum Beispiel. Und ein Problem seien die achtlos weggeworfenen, schwarzen Hundekottüten. An einer Wiese zwischen Oßweiler Weg und Golfplatz habe er vor einer Woche „hunderte, wenn es reicht“ entdeckt. Bis auf ein paar wenige sind die inzwischen allerdings komplett entsorgt worden. Von wem, ist offen. „Es kann sein, dass es der Reinigungsdienst der Stadt war“, sagt die städtische Pressesprecherin Eva Wiedemann. Sicher sei sie aber nicht. „Wenn die Mitarbeiter bei ihren Routinegängen auf eine solche Ansammlung von Kottüten träfen, „räumen sie sie eben auf. Gesondert festgehalten wird das nicht“.

Das Verschwinden des Mülls habe jedoch nichts mit dem Schreiben zu tun, das Härle vor zehn Tagen an die Stadtverwaltung gesandt hat. Bereits darin thematisierte er die Kotbeutel-Problematik – und forderte, es der Stadt Remseck gleichzutun und die Farbe der Tüten zu ändern. In signalrot. „Vielleicht schreckt das ja einige ab, sie einfach so in die Landschaft zu werfen“, so Härle. Allerdings erteilt Eva Wiedemann eine Absage: „Von einer Änderung der Farbe müssen wir absehen. Diese sind zwar auch in signalrot verfügbar, kosten aber rund 40 Prozent mehr als die schwarzen Tüten.“

Einen weiteren Vorschlag des Jagdpächters will die Stadt aber aufgreifen: Im Merkblatt zum jährlichen Hundesteuerbescheid noch deutlichere Worte in Sachen Leinenzwang und Kotentsorgung zu finden als im vergangenen Schreiben.