Die Abrissarbeiten liegen im Zeitplan. Anfang 2019 sollen sie abgeschlossen sein. Foto: Peter Meuer

Zwei Millionen Euro lässt sich die Stadt den Ausbau der Straße östlich von Wüstenrot & Württembergische kosten. Der Gemeinderat hat den Bau beschlossen.

Kornwestheim - Die Grenze hat Baubürgermeister Daniel Güthler zu akzeptieren. Und sie verläuft südlich des GDF-Knotens. Somit fällt die Kreuzung vor dem Wüstenrot-Hochhaus nicht mehr in den Zuständigkeitsbereich der Kornwestheimer Stadtverwaltung, sondern in die Verantwortlichkeit des Ludwigsburger Rathauses. Kornwestheim will im kommenden Jahr mit dem Ausbau der verlängerten Hohenzollernstraße beginnen. Es wäre schön, sagte Güthler jüngst im Ausschuss für Umwelt und Technik, wenn sich auch Ludwigsburg „wegen der Anschluss- und Übergangssituation“ zu einem Ausbau der GDF-Kreuzung entschließen könnte. Und es ergebe auch Sinn, weil W & W auf beiden Straßenseiten und damit in beiden Städten vertreten sei. Für Kornwestheim drängt die Zeit. Die Stadt möchte im Februar mit den Arbeiten auf ihrer Gemarkung starten, zuvor müssen sie noch ausgeschrieben und vergeben werden. Der Gemeinderat hat dazu grünes Licht gegeben.

Grünes oder rotes Licht – genau das soll’s östlich des W & W-Campus’ nicht mehr geben. Die Zufahrt zum Firmengelände wird über einen Kreisverkehr geregelt. Er fällt mit einem Durchmesser von 36 Metern eher groß aus. Der Grund: Der aus Ludwigsburg kommende Linienbus soll in dem Kreisverkehr wenden können. Die Kreisinsel werde gut 20 Meter messen und damit so groß sein wie die am Kreisverkehr Stuttgarter Straße/Lindenstraße, erläuterte Verkehrsplaner Frank Jung den Stadträten.

Fußgänger und Radfahrer bekommen ihren eigenen Bereich, allerdings nicht durchgehend auf einer Straßenseite, sondern zwischen der B 27-Unterführung und dem Kreisverkehr auf der nordöstlichen Seite, dann längs des W & W-Campus’ auf der südwestlichen Seite. Aus topografischen Gründen.

Ein Taxistand ist an der Straße vorgesehen, eine Bushaltestelle ebenfalls, und neu wird es längs der Fahrbahn auch eine Straßenbeleuchtung geben. In zwei Bauabschnitten wird die derzeit noch namenlose Straße ausgebaut. Zunächst wird der Kreisverkehr angelegt, dann folgt das Stück zum GDF-Knoten. Die Stadt Kornwestheim geht davon aus, dass die Arbeiten im kommenden Jahr abgeschlossen werden können.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans Bartholomä begrüßte zwar, dass die Straße nun ausgebaut werde, kritisierte aber den Zeitplan. Normalerweise würde man ein Areal doch zunächst mit Straßen erschließen, bevor die Gebäude in die Höhe wachsen. Wäre man so verfahren, hätte man das Projekt entspannter angehen können, sagte Bartholomä, der die Stadt aufforderte, Gas zu geben. „Das hat die Firma verdient, die einiges für uns bewirken wird.“

Zur Eile mahnte auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Michael Gritz – allerdings an anderer Stelle. Auf der alten B 27 westlich des W & W-Campus’ habe er beobachten können, dass die Beschäftigten in den neuen Gebäude auf ihrem Weg ins Hochhaus nicht bis zur Ampel am GDF-Knoten gehen, sondern die Fahrbahn südlich davon überqueren würden. „Das Risiko ist hoch, dass das irgendwann schief gehen wird.“