Der neue Bewegungsraum: Aktionsbild mit Rathausspitze Foto: Marius Venturini

810 000 Euro hat die Stadt Kornwestheim für Sanierungen in der Schillerschule in die Hand genommen.

Kornwestheim - Auch wenn der neue Bodenbelag und spezielle Deckenelemente für Schallschutz sorgen sollen: Laut ist es im neuen Bewegungsraum der Kornwestheimer Schiller-Grundschule noch immer. Vor allem, wenn etwa 20 Jungen und Mädchen gleichzeitig umhertollen. Kommen dann auch noch die Schulleiterin, Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung und die Presse hinzu, ist das Durcheinander vollends perfekt.

Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Bewegungsraum im Untergeschoss der Schule zum einen gut ankommt und zum anderen dringend benötigt wurde. In Zeiten von Corona dient er als weitere Ausweichmöglichkeit, doch bereits im normalen Schulalltag war die Sporthalle vor Ort häufig überbelegt. 140 000 Euro hat die Stadt in den Umbau der ehemaligen Werkstatt der Segelfliegergruppe Kornwestheim gesteckt, 40 000 Euro weniger als gedacht. Auf 200 Quadratmetern können die Schüler nun Sport treiben, vom Lack- und Klebergeruch früherer Tage bleibt keine Spur. Zusätzlich hat die Stadt die vormalige Einzeltoilette zu einem Jungen- und einem Mädchenklo erweitern lassen.

Doch nicht nur das. „Wenn wir in Kooperation mit verschiedenen Vereinen ein abwechslungsreiches Programm bieten wollen, brauchen wir auch die entsprechenden Räume“, sagt die Schulleiterin Ute Maucher. So solle der Bewegungsraum auch für Kinderyoga sowie Impuls- oder Ruheeinheiten genutzt werden. „Viele Kinder sind von 7 bis 17 Uhr bei uns, da müssen wir den Tag so gestalten, dass es auch leistbar ist“, so Maucher. 260 der 350 Schillerschüler sind in der Schulkindbetreuung, 90 davon im Ganztags-, 170 im Halbtagsbereich.

Neu sind auch die Sanitäranlagen zwischen Neu- und Altbau. 390 000 Euro haben die Abbruch- und Umbauarbeiten von August bis September gekostet. Im Jungenklo gibt es nun fünf statt einst zwei Waschbecken, auch bei Kabinen und Urinalen wurde aufgestockt. Dafür notwendig war der komplette Rückbau der Räumlichkeiten auf Rohbauniveau. Nun kommen die Toiletten schick daher, vom typischen Ekelmief alter Schulklos ist nichts mehr übrig. „Das ist ja eine nie enden wollende Geschichte“, sagt Ute Maucher.

Auch die Fenster an der Schillerschule sind erneuert worden, was 280 000 Euro gekostet hat. Hierbei hatte sich die Stadt mit den zuständigen Denkmalschutzbehörden abstimmen müssen – der Altbau der Schule ist immerhin schon 112 Jahre alt. Zuletzt waren die Fenster an West-, Süd- und Ostseite Anfang der 1970er-Jahre ausgetauscht worden. Nun hat sie eine Firma während der Sommer- und Herbstferien fast alle ausgetauscht, beim Aussehen orientierten sie sich am einstigen Look. Auch in Sachen Wärme- und Sonnenschutz ist nun wieder alles paletti.

Es scheint, die Schillerschule sei nun besser gerüstet für kommende Aufgaben, vor allem mit Blick auf das Ganztags- und generell das Betreuungsangebot. Die Zahl der Kinder nimmt hier Jahr für Jahr zu, also steigt auch der Raumbedarf. Ursula Keck erinnert sich noch an die Anfänge, als zum Schuljahr 2014/15 zur klassischen Kernzeitbetreuung der Ganztagszug an den Kornwestheimer Grundschulen hinzukam. „Das war ein Kraftakt“, sagt die Kornwestheimer Oberbürgermeisterin. Es sei damals bereits klar gewesen, dass es neben einer kompletten Überarbeitung der Stundenpläne auch bauliche Änderungen und Anpassungen brauchen werde.