Eine natürliche Klimaanlage: Auch Fassadenbegrünung soll mit dem zusätzlichen Maßnahmenpaket finanziell gefördert werden. Foto: dpa/Andrea Warnecke

Im Kornwestheimer Sanierungsgebiet „Südlich Salamander-Stadtpark“ soll nicht nur eine Verbesserung der Energieinfrastruktur gefördert werden.

Das Interesse an einer Unterstützung aus dem Topf für das Sanierungsgebiet im Süden der Stadt hält sich in Grenzen. Bisher sind nach Auskunft der Stadt Kornwestheim lediglich drei Modernisierungsvereinbarungen mit privaten Grundstückseigentümern abgeschlossen worden. In einem Fall haben die Hauseigentümer mit Hilfe der öffentlichen Hand die Gebäudetechnik saniert, in einem anderen Fall wurde ein Haus aufgestockt und an das Fernwärmenetz angeschlossen. Ein dritter Hauseigentümer hat sich die Dachdämmung und neue Fenster mitfinanzieren lassen. Auch die Stadt hat Geld aus dem Fördertopf abgegriffen, und zwar für die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens an der Rosensteinstraße. Acht Modernisierungsvereinbarungen wurden geschlossen: Fördermittel gab’s dafür nicht, aber die Hauseigentümer können eine erhöhte steuerliche Abschreibung geltend machen. „Insgesamt“, so lautet eine Zwischenbilanz der Stadt, „gibt es ein reges Interesse an der Förderung privater Sanierungsmaßnahmen, auch wenn die Eigentümerstruktur im Gebiet viele Projekte ausbremst.“

Weniger Asphalt, mehr Grün

Künftig sollen aber nicht nur eine verbesserte Dämmung, neue Fenster und eine neue Heizung aus dem Topf für das Sanierungsgebiet bezahlt werden können, sondern auch Maßnahmen, die zu einer „Reduzierung der bioklimatischen Belastung“ beitragen. So gibt’s Geld, wenn Innen- oder Hinterhöfe entsiegelt werden, wenn Garagen abgerissen und Dächer begrünt werden. Auch Fassadenbegrünungen will die Stadt Kornwestheim unterstützen. Und Albedo-Maßnahmen sollen künftig ebenfalls als förderwürdig gelten. Es handelt sich dabei um den Einsatz von hellen Materialien, die möglichst viel von der einfallenden Sonnenstrahlung reflektieren. Die Pläne der Stadt sehen vor, dass fünf Prozent der Kosten, maximal aber 3000 Euro, übernommen werden.

Kein Rechtsanspruch auf Unterstützung

Einen Rechtsanspruch auf finanzielle Unterstützung soll es nicht geben. „Die Stadt Kornwestheim entscheidet nach der städtebaulichen Bedeutung der Maßnahme und den finanziellen Gegebenheiten“, heißt es in den Unterlagen, über die der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung Ende April entscheidet. Die Signale stehen auf Grün, denn die Stadträte im Ausschuss für Umwelt und Technik haben sich bereits dafür ausgesprochen, mehr Maßnahmen zu fördern. Die Stadtverwaltung sieht das Vorhaben als einen Baustein für das Klimaanpassungskonzept, das der Gemeinderat im Februar beschlossen hat. Darin ist aufgelistet, welche Flächen und Gebiete jetzt und in naher Zukunft schützenswert sind, damit sich die Stadt nicht weiter aufheizt, und wo bereits jetzt gehandelt werden sollte.

Das Sanierungsgebiet „Südlich Salamanderpark“ ist im Herbst 2019 auf den Weg gebracht worden. Es reicht von der Rechbergstraße bis zum Bereich Gnadental- und Bussenstraße. Mittel lassen sich bis zum Jahr 2028 beantragen. Betreut wird das Sanierungsgebiet von der Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg).