Keine Zufahrt zu einem Campingplatz, sondern eine Straße in Pattonville: Manchem Nachbarn schwillt der dadurch verschärften Parkplatznot wegen der Hals. Keine Zufahrt zu einem Campingplatz, sondern eine Foto: z/Günter Hoffmann

Anwohner ärgern sich zunehmend über dauerhaft blockierte Stellplätze am Straßenrand. Sie fordern die Stadt zum Handeln auf.

Pattonville - Günter Hoffmann und mehrere seiner Nachbarn sind erzürnt. In ihrer Straße in Pattonville stehen einige Wohnmobile schon seit Monaten am Fahrbahnrand und blockieren begehrte Stellplätze. Auch in Wohngebieten in der Kernstadt sind immer wieder solche Dauerparker zu sehen. Kann die Stadt nicht dagegen vorgehen?

Schon vor einem halben Jahr hat sich ein Anwohner bei der Stadt darüber beklagt. Geändert hat sich aber seither nichts. Vor Kurzem hat sich deshalb nun auch Günter Hoffmann an die Verwaltung gewandt. In seinem Schreiben heißt es: „Mit der zunehmenden Bebauung unseres schönen Pattonville wird die Parksituation für Autos immer enger. Viele Berufstätige sind auf ihren Pkw angewiesen und wären natürlich dankbar, wenn sie bei der Rückkehr von ihrer Arbeit einen Parkplatz vorfinden würden.“

Leider müsse er jedoch feststellen, dass immer mehr Wohnmobile teilweise über mehrere Monate hinweg unbewegt im Floridaring abgestellt würden. Offensichtlich zulasten der Allgemeinheit würden sich die Halter die Mieten für gewerblich oder privat angebotene Stellplätze sparen. „Meines Erachtens ein untragbarer Zustand rücksichtslosen Verhaltens einiger Mitbürger. Deren Pkw werden auf ihren privaten Stellplätzen geparkt, der Rest soll schauen, wie er zurechtkommt. Der Unmut der hiesigen Anwohner über die Parkplatzblockaden wird von Tag zu Tag größer“, schreibt Hoffmann weiter. Er fordert die Stadt auf, dringend Abhilfe zu schaffen.

Aber geht das? Nein, teilt die Verwaltung unserer Zeitung mit. Das Parken von Wohnmobilen sei auf gekennzeichneten Parkflächen erlaubt, denn sie gälten als eigenständige Fahrzeuge und dürften deshalb auch dauerhaft am Straßenrand stehen. Anders verhalte es sich mit einem Wohnwagen, der als Anhänger gelte und spätestens nach 14 Tagen bewegt werden müsse. Der Vollzugsdienst beobachte die Parkdauer genau. Werde der Zeitraum überschritten, reagiere die Stadt, sagt Florian Zangl, der Fachbereichsleiter Recht, Sicherheit und Ordnung. „Wir schreiben den Halter an. Er bekommt dann ein Bußgeld“, erklärt er. Wird der Wohnwagen auch danach nicht bewegt, wird der Halter erneut kontaktiert. „Das Abschleppen ist im Regelfall nicht verhältnismäßig, denn meist geht von dem Wohnwagen keine Gefahr aus.“ Es komme außerdem äußerst selten vor, dass ein Halter nicht reagiere.

Bei Wohnmobilen hat die Stadt allerdings keine Handhabe. „Es gibt keine rechtliche Grundlage, die es den Eigentümern verbietet, ihr Wohnmobil am Straßenrand abzustellen“, heißt es gegenüber unserer Zeitung. Dass die Wohnmobile für Anwohner ein Ärgernis darstellten, sei bekannt. Dafür habe die Stadt Verständnis, denn die Fahrzeuge seien groß und nähmen viel Parkraum in Anspruch.

Anders als in manchen anderen Kommunen gibt es in Kornwestheim keinen speziell ausgewiesenen Platz für solche Campingfahrzeuge, die die Eigentümer für ein längeres Abstellen nutzen können. „Man muss als Nachbar also an den Halter appellieren, dass dieser Rücksicht nimmt. Man sollte ihn darauf ansprechen, damit er einen Stellplatz anmietet oder das Wohnmobil in Randgebieten abstellt, in denen der Parkdruck nicht so hoch ist“, sagt Florian Zangl.

Günter Hoffmann schlägt nun vor, in einer Satzung festzulegen, dass das dauerhafte Abstellen von Wohnmobilen innerhalb von Pattonville nicht gestattet sei. So einfach ist die Sache aber nicht, erklärt der Fachbereichsleiter Florian Zangl. „Die Stadt muss sich an das Bundesrecht halten“, gibt er zu bedenken. Ein generelles Parkverbot für Wohnmobile sei schwer umsetzbar. Außerdem bringe es nichts, wenn Stellflächen so beschildert würden, dass sie nur für Autos zulässig seien. „Viele Wohnmobile gelten laut Fahrzeugschein als Pkw. Das würde also nichts helfen“, erklärt er.