Dietmar Allgaier, der Erste Bürgermeister von Kornwestheim, und Siglinde Nowack, Geschäftsführerin bei Ravensburger Freizeit und Promotion. Foto:  

Dennoch üben sich die Verantwortlichen der Indoor-Erlebniswelt in Optimismus.

Kornwestheim - Wer in den vergangenen Wochen und Monaten einmal in der Ravensburger Kinderwelt war, wird festgestellt haben, dass es dort deutlich voller war als noch vor gut einem Jahr. Mit den derzeitigen Besucherzahlen sind Betriebsleiter Dietmar Allgaier, der Erste Bürgermeister von Kornwestheim, und Siglinde Nowack, Geschäftsführerin bei Ravensburger Freizeit und Promotion, sehr zufrieden. Kurz vor dem sechsten Geburtstag, der am kommenden Sonntag, 2. Juni, im Wette-Center gefeiert werden soll, ist die Stimmung gut. Allerdings ist 2018 nicht alles nach Plan verlaufen.

Dabei hatte man es sich so schön ausgemalt. Zu Ostern 2018 wurden neue Spielgeräte installiert. Die neue Kletterwelt und weitere, kleinere Geräte sollten die Attraktivität steigern und zu ansteigende Besucherzahlen führen. Damit wollte man auch dafür sorgen, dass es für die jüngeren Kinder mehr Angebote gibt. Tatsächlich seien die Rückmeldungen der Gäste auf den großen Kletterparcours „Verrücktes Labyrinth“, das „Plitsch-Platsch-Pinguin-Karussell“ und die sonstigen Neuerungen sehr positiv gewesen, sagt Allgaier.

Doch der erhoffte Besucheransturm blieb aus. „Wir hatten mit dem langen, heißen Sommer zu kämpfen. Das hat uns etwas zurückgeworfen“, erklärt er. Die Zahlen belegen das: Für 2018 hatte man mit 33 000 Besuchern kalkuliert. In der Realität kamen jedoch etwa 400 Gäste weniger. Dass die Differenz nicht größer ist, liegt daran, dass die Besucherzahlen im vierten Quartal wieder anzogen, führt Allgaier aus. Positiv auf die Bilanz wirkte sich außerdem aus, dass die Öffnungszeiten der Kinderwelt seit Jahresbeginn um zwei Tage in der Woche reduziert wurden, wodurch sich die Ausgaben im vergangenen Jahr verringert haben. Unterm Strich war der Verlust dennoch größer als angenommen: Gerechnet hatte man mit einem Minus in Höhe von 133 000 Euro. Mit 174 000 Euro liegt der Verlust also rund 40 000 Euro über dem Planansatz. Neben diesem Fehlbetrag zahlt die Stadt für das Jahr 2018 einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 500 000 Euro. Trotzdem sind Allgaier und Nowack momentan positiv gestimmt, denn der Trend der vergangenen Monate gibt Anlass zum Optimismus.

„Das Jahr ist so gut gestartet wie noch nie“, sagt Allgaier. Bis Ende März kamen bereits 11 624 Besucher in die Kinderwelt, das sind etwa 40 Prozent über dem Budget. Der Betriebsleiter spricht von einem „enormen Zulauf“, der schon mit den Weihnachtsferien begonnen habe. „Wir hoffen natürlich, dass diese Entwicklung anhält. Wenn es so bleibt, wären wir am Ende bei 50 000 Besuchern im Jahr.“ An einigen gewöhnlichen Samstagen kamen bis zu 450 Gäste in die Kinderwelt. Einen solch großen Zuspruch habe man nicht erwartet. „Das bringt uns operativ schon nahe an die Kapazitätsgrenze“, sagt Allgaier.

Auch Siglinde Nowack, die Anfang 2019 die Geschäftsführung übernommen hat, spricht davon, dass man in der Kinderwelt in diesem Jahr bislang „extrem gut“ unterwegs sei. Bei den Besuchern sei deutliches Plus erkennbar. Besonders an den Ostertagen war viel los. Über das Frühjahr verteilt haben zudem viele Schulkassen die Kinderwelt besucht. „Wir haben allerdings auch wahnsinnig viel dafür gemacht“, gibt Nowack zu bedenken. Sie verweist auf diverse Aktionen, zum Beispiel die Verkehrssicherheitstage und das Verkleiden an Fasching, mit dem die Kinderwelt geworben hat. „Diese Maßnahmen greifen.“

Vor etwa einem Jahr hat Marketingexpertin Mona Mutter in der Kinderwelt angefangen. „Ich glaube, dass sich ihre Arbeit jetzt bemerkbar macht“, meint Allgaier. Verstärkt setzt das Team auf den Nutzen der sozialen Medien, auf Flyer und Mailings, um die Werbetrommel zu rühren. Auch mit kurzfristigen Aktionen, die auf bestimmte Zielgruppen abgestimmt sind, will man Besucher locken. So ist unter anderem bald ein Pfingstferienprogramm mit täglich wechselnden Angeboten und eine Aktion zum Ende des Schuljahrs vorgesehen. „Es wäre super, wenn es so weitergeht“, sagt Nowack.