Die Fahrzeuge auf den Parkplätzen am Alfred-Kercher-Bad sind nicht im besten Zustand. Foto:  

Vandalen hatten die Fahrzeuge auf dem Parkplatz am Hallenbad übel zugerichtet.

Kornwestheim - So ganz fair ist die Bewertung aus Sicht der Firma NKE nicht. Das Stuttgarter Abschleppunternehmen hat 23 der privaten Parkplätze in der Theodor-Heuss-Straße unweit des Alfred-Kercher-Bades angemietet. Je nach Bedarf werden dort Fahrzeuge geparkt, beispielsweise stellt die Firma abgeschleppte Autos ab – die dann von ihren Besitzern wieder abgeholt werden müssen. Um diese Parkplätze oder, um genau zu sein, die darauf abgestellten Fahrzeuge gab es unlängst im Kornwestheimer Ausschuss für Umwelt und Technik Stunk. Mehrere Stadträte wiesen darauf hin, in welch unschönem Zustand sich die Autos befinden, wie sie das Stadtbild verunzieren. Von „Schrottautos“ sprach der Grünen-Fraktionschef Thomas Ulmer, von einer „Müllhalde“ Ute Glaser von der CDU. Und in der Tat: Da sind Scheiben kaputt, Dellen im Blech, Reifen platt. Manche Fahrzeuge haben keine Nummernschilder, sind aktuell nicht zugelassen.

NKE behauptet nun nicht, dass die Autos auf dem Parkplatz, die man selbst über die Concept & Consult GmbH angemietet hat, schaufenstertauglich wären. Aber das Abschleppunternehmen betont, dass der Zustand einiger Pkw auf dem Parkplatz auch deswegen so schlecht sei, weil es erst vor Kurzem zu massivem Vandalismus auf dem Areal gekommen sei und es Zerstörungen an mehreren Fahrzeugen gegeben habe. „Es wurden Scheiben eingeschlagen, auch Türen, und Spiegel abgerissen“, nennt Eduard Ungefucht von NKE Beispiele.

Die Polizei bestätigt den Vorfall. „Am 23. April sind nachmittags gegen 15.30 Uhr auf dem Privatparkplatz insgesamt elf Fahrzeuge beschädigt worden“, sagt der Sprecher Peter Widenhorn vom Präsidium in Ludwigsburg. Darunter sei auch ein Wohnwagen gewesen. „Der Sachschaden beträgt insgesamt 12 000 Euro.“ Die Polizei konnte nach der am hellen Tage begangenen Sachbeschädigungsorgie schnell Tatverdächtige ermitteln. Sie vermutet, dass sechs Jugendliche im Alter zwischen 13 und 16 Jahren für die Zerstörungen verantwortlich sind.

Dass manche Fahrzeuge in der Folge wegen der Spurensicherung nicht bewegt werden durften, sagt Ungefucht. Er ergänzt, dass sein Unternehmen zwar den Großteil der Parkplätze angemietet habe, aber eben nicht alle. Es gibt Parkplätze, mit denen NKE nichts zu tun habe und auf denen ebenfalls Fahrzeuge abgestellt seien, teils schon lange. Zu diesen gehört wohl auch ein Auto, das bereits regelrecht mit Büschen zuwächst. Und: Generell sei es schon häufiger in der Vergangenheit zu Vandalismus gekommen, sagt Ungefucht.

So oder so: Die Stadträte hätten die Ecke hinter dem Kreisverkehr am Alfred-Kercher-Bad gerne schöner. Rein rechtlich gibt es aber wohl keine Handhabe, wie der Erste Bürgermeister Dietmar Allgaier schon in der Sitzung erläuterte: „Die Ästhetik ist keine Rechtsgrundlage.“ Auch auf neuerliche Nachfrage betont er, baurechtlich sei auf dem Privatgrund nichts zu machen. Auf Parkplätzen dürfen die Besitzer beziehungsweise Mieter ihre Autos längerfristig abstellen – auch wenn diese nicht schön anzusehen seien. „Wir hätten nur einen Hebel, wenn eine Umweltbelastung vorliegen würde, wenn beispielsweise schädliche Flüssigkeiten ausliefen“, erklärt Allgaier. Das sei aber wohl nicht der Fall. Auch gewerberechtlich gehe das Ganze wohl in Ordnung. Als eine „unselbstständige Zweigstelle“ dürfe NKE die Parkplätze hier nutzen. Ganz dabei bewenden lassen wolle man es aber auch nicht, so Allgaier. Er setzt auf ein bewährtes Mittel: Gespräche und Diplomatie. „Wir wollen Kontakt zu den verschiedenen Eigentümern aufnehmen und schauen, ob sich da Lösungen finden lassen“, so der Erste Bürgermeister.