Bis auf die Regenkleidung sind alle Kleidungsstücke mit dem neuen Logo der Stadt bestickt. Bunt wie die Betreuungseinrichtungen für die Kinder: Die Farbe der Dienstkleidung durften sich die Beschäftigten selbst aussuchen. Foto: Mateja fotografie

Die Stadt Kornwestheim stellt den Beschäftigten in den Betreuungseinrichtungen bis zu 150 Euro für Dienstkleidung zur Verfügung.

Kornwestheim - Es war ein bisschen wie Weihnachten in den Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt – ohne Tannenbaum, aber dafür mit einem Scheck des Arbeitgebers, für den sich die Beschäftigten Kleidungsstücke kaufen durften. Bis zu 150 Euro stellte die Stadt Kornwestheim den 250 Erzieherinnen und Erziehern aus den Kindertagesstätten, Kinderhäusern und der Schulkindbetreuung für Dienstkleidung zur Verfügung. Poloshirt, Fleece- oder Regenjacke, vielleicht auch eine Hose – die Beschäftigten hatten fast die freie Wahl. Einzige Vorgabe: ein Poloshirt musste für jeden dabei sein, jede Einrichtung musste sich dafür auf eine gemeinsame Farbe verständigen. Die 150 Euro reichten pro Person für vier bis fünf Kleidungsstücke, je nachdem, was auf dem Wunschzettel stand.

Farbe soll passen

Ein Karton mit Musterkleidung machte im Vorfeld die Runde durch die Einrichtungen. Der Anprobetermin, erzählt Claudia Maier, die Leiterin der Schulkindbetreuung in der Schillerschule, sei schon das „Highlight des Monats“ gewesen. Ihr Team entschied sich für die orangenen Poloshirts, weil Orange auch die Schulfarbe ist. Die Kita Daimlerstraße bestellte sich blaue Shirts, weil, so Leiterin Andrea Thomas, die Farbe gut zu der Einrichtung passe. „Wir wollten nicht das Kräftige, das Grelle. Das sind wir nicht.“ Die Schulkindbetreuer aus der Silcherschule sind künftig rot gewandet, die Kolleginnen und Kollegen aus der Eugen-Bolz-Schule kommen in Türkis daher. Oberbürgermeisterin Ursula Keck hat einen klaren Favoriten unter den vielen farbigen Shirts: das Orange der Schillerschule.

Wobei sie sich auch gefreut hätte, hätte man sich im Vorfeld auf die Stadtfarben Blau und Gelb verständigt. Aber sie kann der freien Auswahl und der Vielfalt auch viel abgewinnen. Dienstkleidung – diesen Wunsch hatten die Beschäftigen aus den Außenstellen der Stadt bei einer Befragung zur Ausarbeitung des Personalkonzepts geäußert. „Ich war im ersten Moment erstaunt: Dienstkleidung hat doch eigentlich einen Negativtouch.“

Aber auch die Oberbürgermeisterin fand schließlich Gefallen an der Idee, sich bei Ausflügen und Festen im gemeinsamen Outfit zu präsentieren und die gemeinsame Identität herauszustreichen. Schon zuvor, sagt Kornelia Schwind, im Rathaus für die Kindertagesstätten zuständig, hätten sich einzelne Einrichtung gemeinsam T-Shirts angeschafft, um sie nach außen zu repräsentieren. Mit Uniformen, betont Schwind, habe die Dienstkleidung nichts zu tun. Die Beschäftigten sind nicht verpflichtet, die Shirts, Jacken oder Hosen zu tragen. Und sie dürfen sie auch bei privaten Terminen anziehen. Andrea Thomas vom Kinderhaus Daimlerstraße spricht von einer großen Wertschätzung, die die Stadt ihren Beschäftigten mit diesem Geschenk entgegenbringe. Und ja: Die Kleidung der Erzieherinnen und Erzieher sei schon arg strapaziert. Man verbringe viel Zeit im Garten und im Sandkasten, man rutsche auf dem Boden – das strafe mache Hose auch mit Löchern. Claudia Maier berichtet von Farbspritzern oder die Schnitten, wenn die Kinder beim Basteln mit der Schere hantieren.

Kosten in Höhe von 25 000 Euro

Alle Kleidungsstücke, die bei einem Anbieter in Waiblingen bestellt worden sind und über das Ökotex-Siegel verfügen, sind zum größten Teil mit dem Namen der Einrichtung und dem neuen Logo der Stadt bestickt. 25 000 Euro hat der Gemeinderat dafür zur Verfügung gestellt, alle zwei Jahre soll es Nachschub geben. Die Kleidungsstücke gehören den Beschäftigten und müssen nicht zurückgegeben werden, wenn sie aus den Diensten der Stadt scheiden. Teilzeitbeschäftigte mit weniger als einer halben Stelle durften für 100 Euro bestellen, Praktikanten und FSJler bekommen ein Poloshirt in den Farben der Einrichtung.