Illegaler Container: Wenn die städtischen Bescheide nichts nützen, dann kommen – so wie hier in der Vergangenheit schon häufiger geschehen – städtische Mitarbeiter von Bauhof und Vollzugsdienst und räumen den Container ab. Foto: Archiv/z

Genau 16 Altkleidercontainer erlaubt die Stadt auf öffentlichem Grund. Immer wieder lässt sie illegale Kästen entfernen.

Kornwestheim -

Die Stadt ist in den vergangenen Wochen gegen illegale Altkleidercontainer vorgegangen. Sie forderte Betreiber ohne städtische Erlaubnis auf, die Container abzubauen und wegzubringen. Offenbar mit Erfolg: Mehrere illegale Container seien abgeräumt worden, teilte die Stadtsprecherin Eva Wiedemann nun mit. Zuletzt waren acht dieser „wilden“ Container auf städtischem Grund gezählt worden, so hatte es der Erste Bürgermeister Dietmar Allgaier im Verwaltungs- und Finanzausschuss vergangene Woche berichtet, auf Nachfrage von Stadträten. Diese stünden in der Zwischenzeit nicht mehr, sagte Eva Wiedemann. Das betrifft bisherige Standorte wie beispielsweise an der Ecke Weißenfelser Ring und Elbestraße/Saalestraße oder in der langen Kurve der Leibnizstraße gegenüber des Tierbedarfsgeschäfts.

„Wir sind da sehr restriktiv“, sagte die Stadtsprecherin. Stelle die Stadt den Eigentümer fest, dann werde dieser dazu aufgefordert, den Container innerhalb einer kurzen Zeitfrist wegzubringen. „Wenn er der Aufforderung nicht nachkommt, räumen wir den Container ab und lagern ihn an anderer Stelle ein“, betonte Wiedemann. Dafür rücken städtischer Vollzugdienst und Bauhof aus und erledigen gemeinsam den Job. Wiedemann lobte: „Die Mitarbeiter unseres Vollzugdienstes sind hier sehr aufmerksam“. Wenn ein Betreiber zum ersten Mal auffällt, dann gibt es eine Verwarnung, danach flattern Bußgeldbescheide ins Haus. Dank dieses Vorgehens gebe es in Kornwestheim kaum mehr Betreiber, die versuchten, Container illegal aufzustellen, so Wiedemann weiter.

Dass die Stadt hier in der letzten Zeit durchgegriffen hat, heißt aber nicht sicher, dass es aktuell gar keine illegalen Container mehr gibt. Denn für Kästen auf Privatgrund fehle der Stadt die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, so die Sprecherin. Außerdem ist die Container-Szene sozusagen im Fluss: Mal werden illegale Altkleidercontainer abgebaut, mal schnell aufgestellt. Und nicht immer können die Bürger so einfach unterscheiden, welcher Container „offiziell“ ist, also von der Stadt samt Standort genehmigt, und welcher illegalen Betreibern zuzuordnen ist.

Zu den Containern mit Erlaubnis gehören in Kornwestheim beispielsweise solche von den Maltesern, der Obdachlosenhilfe „Die Brücke“, dem Deutschen Roten Kreuz oder dem Arbeiter Samariterbund (ASB) Ludwigsburg. 16 Container dürfen in der Stadt auf städtischem Grund stehen.

Ehrenamtliche und Hilfsorganisationen sammeln die Kleider ein – oder beauftragen ihrerseits Firmen dafür – um sie an Bedürftige weiterzugeben, wie Arnim Winkler berichtet, der Pressesprecher des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Ludwigsburg. Oft werden Kleidungsstücke auch verkauft. Das Geld kommt den Hilfsorganisationen dann an anderer Stelle zu Gute. Auch einige gewerbliche Verkäufer mit offizieller Erlaubnis der Kommunen gibt es. Aber: Auf diese Einnahmen haben es auch die illegalen Betreiber abgesehen.

Patrick Scholder, der Abteilungsleiter beim ASB, sagt: „Illegale Container verursachen gleich einen mehrfachen Schaden.“ Einerseits den direkten wirtschaftlichen Schaden – die Spenden, die im falschen Metallkasten landen. Andererseits würden die entsprechenden Betriebe jeder Kontrolle entgehen, man wisse nicht, ob die Kleidung beispielsweise am Ende in „zertifizierten Entsorgerbetrieben“ lande oder woandershin verkauft werde. „Es gibt ja Umweltauflagen, die Illegalen entgehen aber jeder Kontrolle.“ Man könne sie aber manchmal erkennen: Illegale Container seien oft „schrammelig“, in ungepflegtem Umfeld. Mitunter seien Schriftzüge „dem roten Kreuz nachempfunden“. Vor allem aber fehlt in Kornwestheim dann der blaue Aufkleber der Stadt. Gedanken um die Sauberkeit der Container machte sich im Ausschuss übrigens auch der SPD-Stadtrat Walter Specht. „Die Dinger gehören mal wieder geputzt“, sagte er. Das sei kein schöner Anblick.