Symbolischer Spatenstich: (von links) Ulrich Brandenburg (Idexx), Stephan Keinath (Züblin), Kathy Turner (Idexx), Jonathan Ayers (Idexx), Ursula Keck, Andrew Ferguson (Idexx), Dietmar Allgaier und Christian Lingg (Carpus+Partner Architekten) Foto: Michael Bosch

Die Experten im Bereich Veterinärdiagnostik verlagern ihren Standort von Ludwigsburg nach Kornwestheim.

Kornwestheim - Das Loch, das die Bagger schon gegraben haben, ist ziemlich beachtlich. So effizient wie sie ihr Werk bislang verrichtet haben, so effizient sollen später auch die Laboratorien des Unternehmens Idexx arbeiten, das auf dem Wilkin-Areal an der Leibnizstraße einen neuen Standort für rund 400 Mitarbeiter baut. Das zumindest wünschte sich der Vorstandsvorsitzende von Idexx, Jonathan Ayers, beim symbolischen Spatenstich am Freitagmorgen. „Das Gebäude in Ludwigsburg ist zu klein geworden, wir sind darüber hinaus gewachsen“, sagte der US-Amerikaner. In Kornwestheim werde das neue Technologie-Zentrum von Idexx in Europa entstehen, so Ayers.

„Wir geben Haustieren eine Stimme“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Das Unternehmen ist nach eigenem Bekunden Weltmarktführer in der Veterinärdiagnostik. Es stellt Tierärzten Produkte und Dienstleistungen für deren Diagnose zur Verfügung – ein Feld, das schnell wachse, so Ayers, die Zukunftsaussichten seien gut. Deshalb ist das neue Gebäude auch so konstruiert, dass es noch mal aufgestockt werden kann und dann bis zu 600 Mitarbeiter dort arbeiten können. Im ersten Quartal 2020 sollen aber zunächst die 400 Beschäftigten aus Ludwigsburg auf 9600 Quadratmetern in Kornwestheim Platz finden. Der Komplex wird 50 Millionen Euro kosten. Auch für ein Unternehmen der Größenordnung von Idexx mit 80 Standorten weltweit, über 7000 Mitarbeitern und einem Umsatz von fast zwei Milliarden Euro ist das kein Pappenstiel. „Das Gebäude ist der vorläufige Höhepunkt der Erfolgsgeschichte von Idexx“, sagte Ulrich Brandenburg, der für die Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich zeichnet. Die Investition sei ein Zeichen der Anerkennung für die gute Arbeit der Mitarbeiter und ein Bekenntnis zur Region.

Auch die Verwaltungsspitze zeigte sich erfreut, dass sich das Unternehmen in Kornwestheim ansiedelt. Oberbürgermeisterin Ursula Keck bekräftigte: „Idexx hat alles, was wir uns wünschen.“ Neben der OB waren auch einige Stadträte sowie Baubürgermeister Daniel Güthler und der Erste Bürgermeister Dietmar Allgaier beim Spatenstich dabei. Für Kornwestheim sei es eine Auszeichnung, dass sich der Technologieführer für den Standort entschieden habe, so Keck. Umgekehrt biete die Stadt auch genau das, was Idexx brauche. Keck hob besonders auf die Infrastruktur und die gute Verkehrsanbindung mit der B 27 und den kurzen Wegen zur Schiene und zum Flughafen ab. Es sei ein Qualitätsmerkmal, dass Idexx Laborbefunde innerhalb eines Tages an den Arzt zurückschicke – die Proben kommen aus 25 Ländern. „Eine logistische Herausforderung“, so Keck, und die könne in Kornwestheim bewältigt werden. Da sich das Gelände an der Peripherie der Stadt befindet, ist der Verwaltung daran gelegen, dass die Mitarbiter gut dorthin gelangen. Zwar stehen ihnen 226 Parkplätze zur Verfügung, Keck versprach dennoch, dass sich der Gemeinderat im Herbst damit beschäftigen werde, ob nicht eine Buslinie ins Wilkin-Areal verlängert werden kann. Die Mitarbeiter erwartet, wenn sie dann an ihren neuen Arbeitsplatz umgezogen sind, ein offenes Gebäude, dass die Kommunikation stärken soll. Blickfang ist das Folienkissendach, das das Atrium überspannt.