Die Alte Hammerschmiede an der Aldinger Straße: Hier wurde in den vergangenen Tagen mehrfach randaliert. Foto: Peter Meuer

Die Polizei vermutet Jugendliche hinter der Einbruchserie im Täle.

Kornwestheim - Kaum ein Fenster ist mehr ganz, die Verschläge aus Spanplatten zeugen davon, was für eine Zerstörungswut in den vergangenen gut dreieinhalb Wochen in und rund um die alte Hammerschmiede geherrscht haben muss.

Erstmals war am 17. April in das denkmalgeschützte Gebäude eingebrochen worden – auch an der angrenzenden, leer stehenden Tankstelle gingen damals Scheiben zu Bruch. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag haben sich erneut Unbekannte Zutritt zur Hammerschmiede verschafft. Dies berichtete einer der Ehrenamtlichen, die sich um die alte Schmiede, die in städtischem Besitz ist, kümmern. Es sei beobachtet worden, dass nachts Licht brennt, sagte er. Es ist der mittlerweile wohl sechste Vorfall in den vergangenen Wochen. Zerstört wurde diesmal vermutlich nichts – aber zuletzt hatten die Vandalen Fenster eingeschlagen und Graffiti an Wände geschmiert. Der so angerichtete Schaden ist mittlerweile vierstellig.

Zwischen Dienstag, 21.30 Uhr, und Mittwoch, 16.40 Uhr, seien die Randalierer bereits zum fünften Mal in das Gebäude in der Aldinger Straße eingestiegen, teilte die Polizei mit. Bei diesem Einbruch hebelten die Vandalen eine Terrassentür auf und beschädigten eine Fensterscheibe sowie eine weitere Tür im ersten Obergeschoss. Die Tat ähnelt den vorangegangenen. Offenbar treibt die Täter bloße Zerstörungswut an, es werden vor allem Glasscheiben eingeschlagen. Einer der Ehrenamtlichen, der sich mit um die Hammerschmiede kümmert, sagt: „Die Leute, die da einsteigen, nehmen ja nicht einmal etwas mit.“ Zumindest nichts von Wert. Ende des vergangenen Monats wurden lediglich ein paar Getränke und Leergut gestohlen. Außerdem wurde ein Motorrad beschädigt, das in einer Scheune abgestellt war. In dem Gebäude hat auch eine fünfköpfige Band ihren Probenraum. Der ist allerdings mit Stahltüren gesichert, sodass die Randalierer bislang nicht dorthin vordringen konnten.

Eine Spur der Verwüstung hinterließen sie im restlichen Gebäude: So besprühten sie auch Wände und Türen mit Graffiti. Der Schaden, der zwischen Dienstag und Mittwoch entstanden ist, beläuft sich laut der Polizei auf rund 600 Euro. Alle Einbrüche mit eingerechnet ist es bereits eine vierstellige Summe.

„Wir ärgern uns einfach, weil wir viel Herzblut in die Hammerschmiede stecken“, sagt der Ehrenamtliche. Das Gelände an der Aldinger Straße gehört der Stadt Kornwestheim. Die Ehrenamtlichen fühlen sich dennoch verantwortlich: Momentan gehen sie täglich in der Aldinger Straße vorbei. Normalerweise treffen sie sich einmal in der Woche. Der Polizei wollen sie keine Vorwürfe machen. „Die sind immer Ruckzuck da.“ Bei einem der vergangenen Einsätze kam auch ein Spürhund zum Einsatz – gefasst werden konnten die Täter aber auch mit seiner Hilfe nicht. Aber einen Verdacht hat die Polizei, wie Pressesprecher Peter Widenhorn auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt.

„Es handelt sich wohl um eine Gruppe Jugendliche“, so Widenhorn. Konkreteres könne die die Polizei zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Widenhorn geht aber nicht davon aus, dass sich die Aktionen gezielt gegen die Hammerschmiede richten. Es sei eher die bloße Lust, etwas kaputt zu machen. Auch er betont: „Da ist ja eigentlich nichts zu holen.“ Das Areal im Täle biete sich an, weil es relativ abgeschieden sei. Die Polizei habe ihre Präsenz rund um die Hammerschmiede erhöht, es wird häufiger Streife gefahren. Das Polizeirevier Kornwestheim ist nach wie vor auf der Suche nach Zeugen, die einen der Einbrüche beobachtet haben. „Ich bin mir sicher, dass da irgendjemand was gesehen hat“, sagt der Ehrenamtliche. Warum sich diese Leute nicht bei der Polizei melden, kann er nicht verstehen.