Schon seit knapp zehn Jahren gibt es an der Jakobstraße eine Baulücke – die Stadt will diese nun schließen. Foto: Peter Meuer

Ein Wettbewerb soll klären, wie es im Löwengarten und an der Jakobstraße aussehen wird.

In den vergangenen Jahren bereitete die Baulücke an der Jakobstraße acht und zehn in Kornwestheim den Stadträten und –rätinnen Bauchschmerzen, weil hier wertvolle Innenstadt-Fläche brach lag. Schon vor knapp zehn Jahren, im November 2012, hatte die Stadt die dortigen Gebäude abreißen lassen.

Ganz hört das Bauchgrimmen nicht auf

Nun bewegt sich etwas, Büros sollen Konzepte für das Areal einreichen. Aber so ganz hört das Bauchgrimmen nicht auf. Denn spätestens seit die Experten von Geo-Net Umweltconsulting für Kornwestheim einen „Klimopass“ erstellt haben, einen Leitfaden, um in Zeiten des Klimawandels das Stadtklima lebenswert zu halten, hat man es in Kornwestheim schwarz auf weiß: Grundsätzlich ergibt es Sinn, in der Innenstadt wenig zu bauen, eher zurückzubauen, Wiesen und Co zu erhalten.

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Und das war den Stadträtinnen und –rätinnen auch durchaus klar, wie die kurze Diskussion im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) dieser Tage zeigte. Man müsse jede Maßnahme einzeln betrachten, den Klimopass ernst nehmen und einbeziehen, sagte Hans-Michael Gritz, Fraktionschef der SPD. Thomas Ulmer, Vorsitzende der Grünen, betonte: „Das ist eines der letzten Innenstadtbauprojekte, die es geben sollte“. Für dieses Projekt jedenfalls steht der Fahrplan nun fest: Der Ausschreibungstext – in den die Ergebnisse eines Klimagutachtens indes eingeflossen sind – soll nun an die teilnehmenden Büros versandt werden, bis zum August sollen sie dann Pläne und Modelle bereitstellen, eine Jury wird Ende September entscheiden, welcher Vorschlag zum Zuge kommt. Bei dem Wettbewerb zum Bauprojekt an der Jakobstraße geht es einerseits um das städtische Grundstück mit den früheren Hausnummern acht und zehn. Hier könnte barrierefreier und somit auch seniorengerechter Wohnraum entstehen, der sich auch für Pflege-Wohngemeinschaften eignen würde. Andererseits geht es um das Eckgrundstück an der Jakobstraße/Ludwigsburger Straße, den so genannten Löwengarten. Hier plant das Wohnungsbauunternehmen Layher ein Mehrfamilienhaus. Das Areal der Stadt und das Eckgrundstück sollen planerisch zusammen gedacht werden. Unmittelbar verbunden sind sie zwar nicht, aber über die rückwärtigen Flächen gibt es eine Verbindung.

Erschließung dürfte sich als aufwendiger erweisen

Die Stadt und das Wohnbauunternehmen sind dabei auch darüber im Gespräch, die Zufahrt zu einer Tiefgarage unter dem Layher-Gebäude in die Jakobstraße acht/zehn zu verlegen. Die Erschließung im Bereich der Kreuzung Ludwigsburger Straße/Jakobstraße dürfte sich als aufwendiger erweisen. Über die – möglichst stadtklimaschonende – Bebauung und die Park- und Tiefgaragenmöglichkeiten werden sich nun die vier Büros, die an der Ausschreibung teilnehmen, Gedanken machen.

Nachdem der Siegerentwurf gekürt wurde, muss der Gemeinderat noch als planerische Grundlage einen Bebauungsplan für das Areal beschließen. Zuvor wird es gewiss noch Gespräche geben, wer das städtische Areal dann weiter entwickelt und betreibt – ob es Layher ist oder doch ein anderes Wohnbauunternehmen.