Jede Menge los: So sah es im Jahr 2019 bei den Kornwestheimer Tagen aus. . . Foto: Archiv/Horst Dömötör

Kornwestheimer Tage und Ausländische Nacht sollen endlich wieder stattfinden.

Schublade auf, Planungen raus, schönes Fest. Geht es nach Oliver Hicking, Vorsitzender des Kornwestheimer Stadtausschusses für Sport und Kultur, könnte es ziemlich einfach sein. Der Organisation der Kornwestheimer Tage wohnt schon eine gewisse Routine inne. Nur ist diesmal trotzdem alles anders als die 48 Mal zuvor.

Zweimal hatte die Großveranstaltung auf dem Marktplatz und im Stadtpark zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden müssen. Jetzt wollen der Stadtausschuss und die beteiligten Vereine aber endlich wieder feiern. Am Wochenende des 28.  und 29. Mai soll es soweit sein. „Auch wenn da immer noch ein Schwert aus möglichen neuen Auflagen über uns hängt“, sagt Hicking. Denn, auch wenn am vergangenen Sonntag einige Corona-Vorschriften gelockert wurden: So ganz trauen die Organisatoren dem Braten noch nicht. „Eine Zugangsbegrenzung für das Gelände wäre zum Beispiel nicht zu stemmen“, so der Ausschussvorsitzende.

Euphorische Vereine

Geplant wird trotzdem. „Die Vereine waren ganz euphorisch“, berichtet Hicking vom vergangenen Treffen, bei dem das weitere Vorgehen besprochen wurde. „Alle wollen sich wieder präsentieren und natürlich auch ihre Kassen aufbessern.“ Denn für viele der rund 20 Vereine, die bei den Kornwestheimer Tagen ein vielfältiges Unterhaltungs- und Essensprogramm bieten, ist die Veranstaltung essenziell. „Und natürlich werden bei so einer Gelegenheit auch viele Kontakte geknüpft und neue Mitglieder gewonnen“, fügt Hicking hinzu.

Stand jetzt sollen die Kornwestheimer Tage also wieder stattfinden und sich einreihen in den Reigen der kommenden Großveranstaltungen – in Ludwigsburg sollen etwa der Pferdemarkt und das Stadtfest ebenfalls wieder über die Bühne gehen. Ein Problem sieht Hicking allerdings in den steigenden Kosten für einfach alles. „Strom Wasser, auch eine rote Wurst kostet mehr als noch im Jahr 2019“, sagt der Vorsitzende. Über die Preisgestaltung werde man sich noch unterhalten. Derzeit läuft noch die Suche nach weiteren Sponsoren.

Im Großen und Ganzen herrsche aber Optimismus. „Natürlich hoffe ich, dass sich die Leute wieder trauen, raus zu gehen und am kulturellen und auch am sportlichen Leben teilnehmen“, so Hicking, der bereits an das Jahr 2023 denkt. Dann soll es die 50. Ausgabe der großen Fete geben. Dabei wollen Stadtausschuss und Vereine den Besuchern ein paar besondere Schmankerl bieten, die aber noch streng geheim sind.

Einen Monat später soll es auf dem Marktplatz erneut bunt zugehen: am 25. Juni steht die Ausländische Nacht an. Auch sie ist bereits zweimal abgesagt worden, und auch sie soll dieses Jahr wieder stattfinden, wenn es nach Ioannis Galimpas vom Internationalen Kulturtreff geht. „Ich persönlich glaube zu 80 Prozent daran, dass wir alles umsetzen können“, sagt er. Eigentlich hätten die Vorab-Besprechungen schon über die Bühne gehen sollen, doch einige Corona-Infektionen machten dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. In den kommenden zwei Wochen soll es aber soweit sein.

Wer ist mit im Boot?

Und dann kann auch die konkrete Organisationsarbeit starten. Welche Vereine sind mit im Boot? Wie sieht es mit Sponsoren, wie mit den Werbeflyern aus? „Das wird intensiv, da steht vieles an“, sagt Ioannis Galimpas, der fast schon froh ist, dass die Kornwestheimer Tage schon Ende Mai steigen – und damit als Beispiel dienen könnten, wie ein großes Fest unter den dann herrschenden Bedingungen vonstatten gehen kann. Im Falle einer Absage brauche man bei der Ausländischen Nacht mindestens zwei Wochen Vorlauf vor dem geplanten Termin. „Noch kurzfristiger wäre es der Ruin für viele Vereine, denn dann hätten sie schon eingekauft“, so Galimpas.

Derweil sucht er noch nach einem möglichen Gastverein, der bei der Ausländischen Nacht vorbeischaut. „Vielleicht fällt das diesmal aber auch weg“, sagt er, „bisher sind Italiener, Griechen, Spanier und Türken mit dabei“. Sie alle wollen 2022 wieder ein buntes Programm bieten.