Etliche Glasscheiben sitzen nun an ihrem vorgesehenen Platz. Bis die Arbeiten der Fensterbauer in der Johanneskirche beendet sind, wird es aber noch etwas dauern. Foto: Anne Rheingans

Nach der Insolvenz der ersten Firma werden jetzt die Fenster eingebaut.

Kornwestheim - Sie sind der Grund, warum sich die Bauarbeiten an der Johanneskirche noch weit bis ins neue Jahr ziehen werden: die zwölf hohen Fenster an der Außenfassade. Lange hat die evangelische Kirchengemeinde darauf gewartet. Nun tut sich etwas an der Ecke Johannes- und Weimarstraße.

Noch in diesem Jahr sollte der Umbau sein Ende finden. Eigentlich sollte der Gottesdienst an Weihnachten in der fertiggestellten Kirche gefeiert werden. Tatsächlich werden die Gläubigen dann zusammenkommen – allerdings auf einer Baustelle, denn die Arbeiten in und an der Johanneskirche werden voraussichtlich erst im Juni beendet sein, sagt Kirchenpflegerin Renate Schwaderer. Der Grund für die massive Verzögerung: Insbesondere die Insolvenz des ursprünglich vorgesehenen Fensterbauers, einer Firma aus Thüringen, hat den Zeitplan heftig durcheinandergebracht. Weil der Handwerker den Auftrag nicht ausführen konnte, mussten die Arbeiten neu ausgeschrieben werden. „Es war nicht einfach, Ersatz zu finden, denn mit solch altem Mauerwerk kennen sich nicht alle Betriebe aus“, sagt Schwaderer. „Es gibt nur wenige Firmen, die das überhaupt anbieten.“ Fündig wurde man schließlich im Badischen. Und seit Anfang der Woche ist die Firma Vetter aus Endingen schließlich zugange.

Rund acht Meter ragen die bodentiefen Fenster in die Höhe. Aus statischen Gründen sind die Rahmen aus Metall. Die einzelnen Glaselemente sind bis zu zweieinhalb Meter hoch. Bevor es auf die Baustelle ging, hatten die Handwerker viel mit der Vorbereitung der Arbeiten zu tun, erklärt Ralf Schmidt von der Firma Vetter, der mit drei Kollegen den Fensterbau in der Johanneskirche übernommen hat. Die einzelnen Elemente mussten vorab zugeschnitten und zusammengebaut werden. Nun können sie montiert werden. Erst werden die Rahmen gesetzt, dann das Glas eingebaut. Ein solcher Auftrag in einem Gotteshaus sei auch für ihn nicht an der Tagesordnung, sagt Schmidt.

Noch bis zur kommenden Woche sind die vier Männer auf der Baustelle beschäftigt. „Bis zum nächsten Wochenende wird der Rest der Fenster drin sein“, schätzt Schmidt. Nur mit den Lüftungslamellen, die ganz oben an den Fenstern angebracht werden, wird es wahrscheinlich noch etwas länger dauern.

Die meisten der zwölf bodentiefen Fenster lassen sich im unteren Bereich nicht öffnen. Vier von ihnen erhalten jedoch Türen. Sie sind etwas teurer, denn sie benötigen andere Beschläge und spezielle Rahmen. Insgesamt schlagen die neuen Fenster mit circa 180 000 Euro zu Buche.

Wenn die badische Firma mit ihren Arbeiten fertig ist, können auch endlich die weiteren Gewerke ran. Dann können unten im Kirchenschiff zuerst die Fußbodenheizung verlegt und anschließend der Estrich aufgebracht werden. Außerdem muss der Boden dann noch gefliest werden. „Diese Arbeiten waren bisher nicht möglich, solange die Fenster noch nicht drin waren“, erläutert Schwaderer.

Im Obergeschoss konnte dagegen schon einiges gemacht werden. Aber auch hier gibt es noch viel zu tun. Die Sanitäranlagen müssen eingebaut, die übrigen Räume weiter hergerichtet werden. Auch über den Winter sind daher die Handwerker auf der Baustelle aktiv. Nur über die Feiertage rund um den Jahreswechsel werde es wohl eine Pause geben, sagt Renate Schwaderer.

Für diesen Sonntag, 1. Dezember, ist wieder ein Baustellengottesdienst in der Johanneskirche geplant. Beginn ist um 10.30 Uhr. Musikalisch wird der Gottesdienst von der Band Higher gestaltet, die Predigt hält Pfarrer Horst Rüb. Nach dem Gottesdienst kann die Baustelle der Kirche bei einer Führung besichtigt werden. Anschließend wird zum Mittagessen eine Kürbissuppe angeboten.