Auf der Streichliste: der Spielplatz Schubart-/Bebelstraße Foto: Archiv/Birgit Kiefer

Noch intakte Spielgeräte sollen als Ersatzteillager herhalten

Kornwestheim - Sechs Spielplätze und zwei Kleinalagen könnten, wenn der Verwaltungs- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am Donnerstagabend zustimmt, aus dem Stadtbild verschwinden – damit sie der Kommune keine weiteren Kosten bereiten. 70 000 Euro jährlich wären mit diesem Schritt einzusparen, argumentiert der Fachbereich Tiefbau und Grünflächen: Unterhaltungsaufwand, Personal- und Fahrzeugkosten, Ersatzbeschaffungen würden für diese Anlagen dann entfallen. Hingegen könnten abgebaute Spielgeräte sozusagen als Ersatzteillager für Spielplätze dienen, auf denen perspektivisch andere Geräte kaputt gingen.

Folgende Spielplätze stehen auf der Streichliste – in Klammern die Spielgeräte, die laut Einschätzung des Fachbereiches noch weiterverwendet werden könnten, und die Kosten, die deren Rückbau verursachen würde:

• Spielplatz Holbeinstraße (Wippe, Raupenwippe, Sandspielgerät mit Rutsche, Tischtennisplatte; 2500 Euro)

• Spielplatz Schubart-/Bebelstraße (neue Doppelschaukel, Wasserpumpe mit Sandspiel; 8500 Euro)

• Spielplatz Starenweg (Doppelschaukel, Kletterturm; 5500 Euro)

 • Spielplatz Neuffen-/Rosensteinstraße (Klettersystem mit Rutsche, Wasserpumpe; 8000 Euro)

 • Spielplatz Heuberg-/Bussenstraße (Nestschaukel, Sandbagger, Tischtennisplatte, Wasserpumpe, Reckstange; 8000 Euro)

• Spielplatz Beethovenstraße (Doppelschaukel, Spielturm; 7000 Euro)

 • Kleinspielplatz Marius-Faisse-Allee (nichts Wiederverwertbares; Rückbau 2500 Euro)

 • Kleinspielplatz Mirabellenweg (Murmelschnecke, gegebenenfalls auch der Rückbau der Terrasse; 2500 Euro)

Als Kriterien für die Auswahl dieser Spielplätze nennt die Stadtverwaltung deren Frequentierung, aber auch das Alter der Spielgeräte und die Frage, wann diese wohl ersetzt werden müssen.

Außerdem spiele bei den von der Stadt ausgewählten Standorten die Frage eine Rolle, ob die Flächen vermarktet werden könnten. So könne etwa der städtische Grundstücksanteil am Spielplatz Neuffen-/Rosensteinstraße an die evangelische Kirchengemeinde verkauft werden. Schließlich gehöre ihr ohnehin schon der Großteil der Fläche.

Kirchenpflegerin Renate Schwaderer erklärt allerdings auf Anfrage dieser Zeitung, dass die Kirche keinen Ankauf der Fläche plane. Jedoch werde, wenn die Johanneskirche umgebaut sei und der Verkauf des Paulusgemeindehauses anstehe, auch der Grundstücksanteil veräußert, auf dem ein Teil des Spielplatzes liege. Das werde aber nicht vor 2019 sein.

Die Jahreskosten für die Unterhaltung der 27 Kornwestheimer Spielplätze und Kleineinrichtungen kosten laut Angabe der Stadtverwaltung 281 000 Euro im Jahr. Ersatzbeschaffungen aufgrund von Verschleiß oder Gefährdung der Verkehrssicherheit kosteten, so die Verwaltungsvorlage, zwischen 80 000 und 100 000 Euro jährlich. Allerdings hatte die Stadt zuletzt aus finanziellen Gründen sowieso auf manche Ersatzbeschaffung verzichtet; der Bürgerverein und Unternehmen waren mit Spenden in die Bresche gesprungen.

Zur Diskussion steht der Spielplatzrückbau in der morgigen Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses. Beginn ist um 18 Uhr im kleinen Sitzungssaal.