Das Stadtfest fand im September zum ersten Mal statt. Foto: Archiv/Mann

Die Bürger kamen gerne Mitte September auf den Holzgrundplatz. Doch bevor die Veranstaltung wiederholt wird, sind viele Fragen zu klären.

Kornwestheim - Die Chancen stehen gut, dass es in zwei Jahren wieder ein Stadtfest geben wird. Das bestätigten der Erste Bürgermeister Dietmar Allgaier und die City-Managerin Elvira Saverschek nun auf Nachfrage unserer Zeitung. Oberbürgermeisterin Ursula Keck und er seien der Meinung, dass die Bevölkerung das Fest gut angenommen haben, sagte Dietmar Allgaier. „Das haben wir bereits auf dem Fest selbst durchklingen lassen“, ergänzte er. „Ich habe viel positives Feedback erhalten“, betonte auch Elvira Saverschek. „Ich kann mir gut vorstellen, dass sich ein Stadtfest alle zwei Jahre trägt“, so Saverschek weiter, die für den Großteil der Organisation verantwortlich zeichnet.

Das Kornwestheimer Stadtfest war das erste seiner Art: Am 15. und 16. September wurden rund um den Holzgrundplatz und das Bahnhofsrondell Buden aufgebaut, Foodtrucks rückten an, auf einer Bühne spielten Bands. Bildlicher wie ganz realer Höhepunkt des Festes war der Auftritt des Hochseilartisten Falko Traber mit seiner Truppe – mit einem Motorrad fuhr er auf einem Seil hoch über dem Platz. Im Gegenzug dazu sind die Kornwestheimer Tage, Platzhirsch unter den Festen in der Stadt, zum großen Teil von den Vereinen organisiert und mit Leben gefüllt. Elvira Saverschek denkt daher auch nicht, dass sich die beiden Feste beißen – zumal, wenn das Stadtfest nicht jährlich stattfindet.

Allerdings gibt es auch noch einige offene Fragen. Die erste dreht sich um Saverschek selbst. Die City-Managerin übt diese Funktion im Ehrenamt aus – unter großem zeitlichem Einsatz und seit 2005. Sie hat angekündigt, bald nicht mehr dafür zur Verfügung zu stehen. Zwar lässt Saverschek durchblicken, dass sie eventuell noch einzelne Projekte übernehmen würde. Das könnte dann vielleicht, vielleicht auch nicht, die Organisation des Stadtfestes sein. Doch aus der anstrengenden Zusatzaufgabe als City-Managerin insgesamt müsse sie heraus, und an der Stelle kürzertreten, heißt es von Saverscheks Seite.

Auch Dietmar Allgaier ist sich der Lage hier bewusst. Die Frage, ob es einen Nachfolger unter den Mitgliedern des Stadtmarketingvereins gebe, stellt auch der Erste Bürgermeister in den Raum. „Oder ob manche Themen vielleicht doch mehr zur Stadt selbst gehen“, ergänzte er.

Mehr hierzu weiß man in Kornwestheim wohl Ende November oder Anfang Dezember. Dann trifft sich der Stadtmarketing-Verein zu einer Sitzung, die richtungsweisend werden könnte. Denn nicht nur City-Managerin Saverschek will ihr Amt niederlegen, auch die Vorsitzenden Jens Bartmann und Henning Holzbaur haben bereits angekündigt, ihre Posten zur Verfügung zu stellen. Ob wer in die Bresche springt? Saverschek: „Das kann ich noch nicht sagen.“ Sie hoffe indes, dass möglichst viele der 70 Mitglieder bei der Sitzung dabei sein werden, um die Zukunft des Vereins zu diskutieren – und damit indirekt auch die Frage, wer sich denn künftig organisatorisch um das Stadtfest und andere Veranstaltungen kümmert.

Übrigens: Auch für das Stadtfest selbst sei mit den Beteiligten für den November ein „Feedbackgespräch“ anberaumt, so Allgaier. Es müsste auch, sollte das Fest in zwei Jahren wieder stattfinden, noch einmal über den Schwerpunkt gesprochen werden. Der Erste Bürgermeister kann sich gut vorstellen, dass in Zukunft weiterhin mit Artisten wie Falko Traber gearbeitet wird. Elvira Saverschek ist hier kritischer: Traber sei ein großer Kostenfaktor gewesen. Zudem: „Was soll nach dieser Show noch kommen“, betonte sie mit Blick auf den „Wow“-Faktor, den der deutschlandweit bekannte Hochseilartist den Kornwestheimern bescherte. Vielleicht sei es besser, noch mehr auf Musik und Bands zu setzen, sagte die City-Managerin. Sie will zudem am reinen Foodtruck-Konzept festhalten. Hier könnte sich Allgaier wiederum vorstellen, auch den ein oder anderen Verein Essen verkaufen zu lassen. „Das würde ich trennen“, ist Saverschek da anderer Meinung.

Und dann ist da noch die Sache mit den Toiletten. Hier gab es Kritik von einzelnen Anwohnern, Gewerbetreibenden und Besuchern. Es habe zu wenige WCs gegeben, hieß es. Saverschek und Allgaier vermuten eher, dass auf die vorhandenen Toiletten nicht ausreichend hingewiesen worden war. „Die Stadt sollte die Toiletten im City-Parkhaus dauerhaft ausschildern“, so Saverschek. Auch über die Nutzung der WCs im Holzgrund-Parkhaus und weitere Konzepte müsse gesprochen werden.