Bei der Olivenernte haben Ronald Schwarzbeck Foto: z/Ronald Schwarzbeck

Ronald Schwarzbeck stellt Fotografien seiner italienischen Lieblingsregion im Begegnungscafé aus.

Kornwestheim - Postkartenfotos macht Ronald Schwarzbeck selten. Wie die Landschaften in der Toskana aussähen, wisse doch mittlerweile jeder. „Ich habe versucht hineinzugucken, die Menschen und Spannungsfelder zu zeigen“, sagt Schwarzbeck. Aus einem Fundus von Bildern aus fast zehn Jahren hat der 71-Jährige nun eine Handvoll ausgewählt und sie im Begegnungscafé auf dem Friedhof ausgestellt. „Sie sollen hier eine positive Stimmung schaffen“, sagt Schwarzbeck.

Jedes Jahr sind Ronald Schwarzbeck und seine Frau mindestens einmal für mehrere Wochen in der Toskana und der angrenzenden Region Umbrien. Zum ersten Mal waren sie 2004 dorthin gefahren: Die Schwägerin von Ronald Schwarzbeck hat dort ein Haus. Sehr schnell hat sich der Kornwestheimer in die Region verliebt und ist immer wieder hingefahren. Jedes Mal hat er zahlreiche Fotos gemacht, die sich durchaus für eine Ausstellung eignen – als Grafiker und Maler hat Schwarzbeck ein Auge für Bilder.

Tanzende Mönche

Auf einer Fotografie zeigt Schwarzbeck tanzende Mönche – denn wo sieht man das schon mal, fragt Schwarzbeck selbst. Seine Antwort: in Assisi. Denn: „Man singt dort, tanzt und ist fröhlich“, erzählt der Kornwestheimer. Ein anderes Bild zeigt eine Hochzeit in einer Kirche, zu der Schwarzbeck gar nicht eingeladen war. „Ich habe mich einfach reingeschlichen“, sagt er. So ist jedes Bild anders entstanden. Bei der Olivenernte zum Beispiel hat Schwarzbeck selbst geholfen und sie fotografiert. Anders als in Griechenland werden die Oliven in der Toskana unreif geerntet, erzählt der Fotograf. Ein klassisches Bild muss aber doch dabei sein: eine Allee aus Zypressen – typisch Toskana eben.

Es sind auch einige Menschen auf den Fotografien von Ronald Schwarzbeck zu sehen. Die interessieren ihn nämlich besonders. Und mittlerweile glaubt er auch zu wissen, wie sie ticken. „Sie sind zurückhaltend gegenüber Ausländern. Man muss schon ihre Sprache sprechen, um sich zu verstehen“, sagt er. Der Kornwestheimer und seine Frau können freilich so viel Italienisch, dass es für einen Urlaub in der gerade auch bei deutschen Touristen beliebten Urlaubsregion in Mittelitalien gut reicht.

Die Eisdiele darf nicht fehlen

Die Kirche darf in einer Ausstellung über die Toskana nicht zu kurz kommen, findet Schwarzbeck. So konnte er einen Bischof aus Arezzo auf einer Treppe ablichten. Außerdem zeigt er den Dom von Siena und das Deckengewölbe der Kathedrale von Assisi. Ein Foto einer Eisdiele mit vielen bunten Eiskugeln auf Waffeln rundet die Ausstellung im Begegnungscafé ab.

In diesem Jahr hatte Ronald Schwarzbeck keine Zeit, um in die Toskana zu fahren. Für nächstes Jahr ist die traditionelle Reise aber schon fest eingeplant. Dann geht es wieder mit seiner Frau auf eine zweitägige Tour mit dem Auto, etwa 1000 Kilometer Richtung Süden. „Ich fahre gerne mit dem Auto dorthin, weil ich die Landschaft an mir vorbeiziehen sehen will“, sagt er. Man sollte aber am besten im Frühjahr oder Herbst fahren, sonst wird es in der Toskana sehr heiß beziehungsweise im Winter sehr kalt, rät Schwarzbeck.

Auf die Ausstellungsfläche im Begegnungscafé ist Schwarzbeck durch seine Frau gekommen. Sie arbeitet dort ab und an und hat ihm schon vor Jahren vorgeschlagen, die Ausstellungsfläche für seine Bilder zu nutzen. „Erst jetzt habe ich mich überzeugen lassen“, sagt Schwarzbeck.

Das Begegnungscafé auf dem Neuen Friedhof in Kornwestheim ist derzeit samstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.