Goran Kovacevic war nicht immer in der Gastronomie tätig. Nun führt er bereits sein zweites Restaurant. Foto: /Jacqueline Fritsch

Das Pächter-Ehepaar Maria und Goran Kovacevic beginnt in der ESG-Gaststätte behutsam.

Kornwestheim - Vor gut einer Woche haben Maria und Goran Kovacevic erste Besucher in der neu eröffneten ESG-Gaststätte empfangen. Sie beginnen aber erst einmal langsam. „Wir arbeiten nur mit einem Teil der Speisekarte, um uns einzuleben und uns mit den Geräten hier vertraut zu machen“, sagt Maria Kovacevic. Für Ende August oder Anfang September ist eine richtige Eröffnung geplant, weil dann das Team komplett sein wird.

Die Wirtin kommt eigentlich nicht aus der Gastronomie

Eigentlich ist Maria Kovacevic (56) gelernte Rechtsanwaltsgehilfin und Choreografin. In der Gastronomie treibt sie sich aber schon seit 33 Jahren herum, hat an vielen Stellen ausgeholfen und fast überall ein Angebot bekommen zu bleiben. Als sie Mutter wurde, hat sie sich endgültig für die Gastronomie entschieden – weil die Arbeitszeiten besser waren. Das hört man nicht oft. Aber sie sagt: „Überall anders hätte ich von sieben bis halb sieben oder so arbeiten müssen, und in einer Kantine damals war es von sieben bis zwei, das war ideal.“ Von da an hat sie die Branche nicht mehr losgelassen. Auch ihr Mann Goran Kovacevic, er ist 55 Jahre alt, ist Quereinsteiger in der Gastronomie.

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Er war früher in der Veranstaltungsbranche tätig. Meinen könnte man aber, dass er schon sein Leben lang kellnert: Sofort begleitet er einen zum Tisch, ist zuvorkommend und auffällig freundlich. Wasser darf man bei ihm indes nicht bestellen, da bringt er lieber eine Auswahl an Limonaden und Cola an den Tisch. Er macht den Job gern, das ist offensichtlich. Wahrscheinlich, weil er sich in der ESG-Gaststätte einfach wohlfühlt. „Man muss sich fühlen wie zuhause“, sagt er und strahlt.

Neue Pächter, neuer Name – das soll noch deutlicher werden

Für das Wohlbefinden des neuen Pächter-Ehepaars hat es das Restaurant neu dekoriert. „Wir mögen es ein bisschen bäuerlich“, sagt Maria Kovacevic. Das auffälligste Accessoire ist eine kleine Kuh, die einen Wagen mit zwei schick gekleideten Männern zieht. „Kinder lieben sie“, erzählt Kovacevic. Und sie ist eine Anspielung auf den neuen Beinamen, den die ESG-Gaststätte nun trägt: „Kutschers Glück“. Dieser Name wird künftig noch präsenter sein, wenn die Pächter ihre Einrichtung vollendet haben. Mehr will Maria Kovacevic dazu noch nicht verraten.

Was sie mit dem Restaurant vorhat, ist aber kein Geheimnis: Die Küche ist balkan-schwäbisch, es gibt also sowohl Cevapcici als auch Zwiebelrostbraten und Spätzle. Das Essen spiegelt damit die alte und die neue Heimat von Maria Kovacevic wider, die in Kroatien aufgewachsen ist.

Sauberkeit ist den neuen Pächtern sehr wichtig

Das A und O in der Küche, in der sie derzeit noch alleine arbeitet, sei die Hygiene. „Die Gäste dürfen immer in die Küche gucken, es wird jeden Abend gründlich geputzt, und wir haben jetzt sogar einen Dampfsauger gekauft“, sagt sie. Wenn jemandem die Sauberkeit nicht so wichtig ist, wird er nicht ins Team aufgenommen, sagt Kovacevic. Insgesamt versuche sie, junge Kollegen einzustellen. Einen Koch hat sie bereits gefunden. „Wir brauchen auf jeden Fall einen, damit wir zu zweit in der Küche sind. Am Wochenende wäre es gut, wenn drei Leute kochen“, sagt Kovacevic.

Künftig soll der Sohn des Ehepaars, Srecko Stojanov, den Laden führen. Wegen der Pandemie hat er bisher seinen Hauptjob als Lagerist behalten, kümmert sich derzeit aber schon um den Papierkram der Gaststätte. „Ich will, dass er etwas lernt und dass er später etwas hat“, sagt seine Mutter. Bisher hat die Familie ein Restaurant in Stuttgart betrieben, das nun Maria Kovacevics Schwester weiterführt. Erfahrung bringen sie also mit. Und am neuen Standort in Kornwestheim läuft es gut an. „Bisher sind wir zufrieden“, sagt Goran Kovacevic.

Neuer Name soll neue Gäste locken

ESG-Gaststätte
Die ESG-Gaststätte trägt ihren Namen, weil sie auf dem Gelände des ehemaligen Vereins Eisenbahner-Sport-Gemeinschaft steht.

Jahnstüble
Im Zuge des Pächterwechsels gab es im Verwaltungsausschuss der Stadt die Diskussion, ob das Restaurant in Jahnstüble umbenannt werden soll. Das würde besser zur Jahnhalle passen, so die Argumentation. Der Vorschlag wurde allerdings abgelehnt.

Kutschers Glück
Stattdessen trägt die Gaststätte nun den Beinamen Kutschers Glück. Den hatten sich die neuen Pächter gewünscht, da ihr bisheriges Lokal in Stuttgart-Wangen den Namen „Kutschers Glück Hasenstüble“ trägt. Mit dem Namen wollen sie nun auch Gäste aus Stuttgart nach Kornwestheim locken.