Masken sind nicht jedermanns Sache. Foto: dpa/Federico Gambarini

Viele Passanten halten sich im Bereich des Bahnhofs weder an Masken- noch an Abstandsregeln.

Kornwestheim - Eine Besucherin im Gemeinderat brachte es während der Bürgerfragestunde kürzlich auf den Punkt: „Um unseren Kornwestheimer S-Bahnhof herum findet trotz Corona eine ständige Open-Air-Party statt“, beklagte sie und berichtete den Stadträten und Verwaltung von ihren Beobachtungen. Kleine und nicht ganz so kleine Gruppen stünden dort ohne Masken und Abstand herum, parlierend. „Was da abläuft, das ist nicht gerade eine Reklameveranstaltung für unsere Stadt“, betonte die Bürgerin.

Die Polizei bestätigt die Erfahrungen der Frau, fügt aber hinzu, dass es sich nicht um ein originäres Problem des Kornwestheimer S-Bahnhofs handele. „Das ist überall rund um Bahnhöfe ein Thema“, sagte Peter Widenhorn, Sprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Natürlich sei es nicht die Mehrheit der Menschen, die gegen Masken-, Abstands- und Versammlungsregeln verstieße – „aber im Bereich der Bahnhöfe beobachten wir derlei Phänomene gehäuft.“ Dort hielten sich nicht unbedingt alle an die Sicherheits- und „Benimmregeln“, so der Sprecher.

Wenn die Polizei vorbeischaut, sitzen plötzlich alle Masken auf den dazugehörigen Nasen

Die Polizei vom Revier Kornwestheim kontrolliere regelmäßig am Bahnhofsvorplatz und dem umliegenden Areal, jeden Tag seien dort Beamte unterwegs. „Aber wir können natürlich nicht ständig vor Ort sein und wenn wir kommen, dann sitzen die Masken natürlich plötzlich wieder alle auf der Nase“, so Widenhorn.

Auf die Anfrage der Bürgerin sagte auch die Kornwestheimer Oberbürgermeisterin Ursula Keck: „Wenn Ordnungskräfte in Sichtweite kommen, dann sind die entsprechenden Personen, die gegen die Verordnung verstoßen, meistens schnell weg.“ Dennoch, so die Rathauschefin, werde sie den städtischen Vollzugsdienst ebenfalls noch einmal dazu ansprechen, sagte sie und stellte sie weitere Kontrollen in Aussicht.