Wann laufen sie denn? Am 10. Februar. Foto: Archiv/Christine Biesinger

Der große Kornwestheimer Umzug naht - mehr als 80 Gruppen und Vereine sind dabei.

Kornwestheim - Der Andrang ist groß, und am Ende wurde er zu groß. Die Obergrenze an Anmeldungen sei erreicht, heißt es auf der Internetseite der Kornwestheimer Narren-Ober-Liga. „Es sind leider keine Anmeldungen mehr möglich“, ist da weiter zu lesen.

Der Anmeldestopp bezieht sich auf den Kornwestheimer Fasnetsumzug 2019. Für den haben sich stolze 85 Gruppen angemeldet, beim bisher letzten Umzug 2017 waren es 55. „Mehr Gruppen als die gut 80 kriegen wir nicht unter“, erklärt Martin Türk, Präsident sowohl der Narren-Ober-Liga als auch des Ausschusses Kornwestheimer Fasnet, dem die drei großen örtlichen Fasnetsvereine angehören und der den Umzug organisiert. Türk freut sich über das riesige Interesse befreundeter Vereine, die alle in diesem Jahr dabei sein wollen. Und natürlich freut er sich auch darüber, dass wieder etliche Gruppen aus Kornwestheim mitlaufen werden. Hästräger und Guggenmusikgruppen werden zu sehen sein und aufspielen, Hexen und all die weiteren traditionellen Figuren von Narren-Ober-Liga, Fasnet-Zunft und Freier Narren-Narrenzunft. Auch die Kornwestheimer Kornfetzer haben ihr Kommen angekündigt zu dem Umzug, der am Sonntag, 10. Februar, um 14 Uhr beginnt.

Dass der Andrang so groß ist, hat einen relativ einfachen Grund. Im vergangenen Jahr fiel der Kornwestheimer Fasnets-umzug aus, der große Aufwand und finanzielle Gründe veranlassten den Ausschuss Kornwestheimer Fasnet zu diesem Schritt. Es fiel die Entscheidung, den bislang jährlichen Umzug künftig nur noch alle zwei Jahre zu organisieren. In diesem Jahr sei es eben wieder soweit, „und jetzt wollen viele dabei sein“, berichtet Martin Türk.

Eine Änderung gibt es bei der Wegstrecke, oder besser gesagt, bei deren Ende. Der Umzug startet wie bisher am Marktplatz, führt unter anderem über Beethoven-Straße, Stotzstraße, Johannesstraße, Zeppelinstraße und die Ludwig-Herr-Straße. Insgesamt zweieinhalb Kilometer lang ist die Strecke. Doch statt wie bisher in die Rechberghalle einzukehren, geht es diesmal für die närrischen Teilnehmer wieder zurück zum Marktplatz. Dort, so berichtet es Martin Türk, werde für die Gruppen und die Besucher eine Art Narrendorf aufgebaut, es werde ein Zelt aufgestellt, eine Bar eingerichtet, es gebe Musik, Speisen und Getränke. „Ein Ort zum Feiern.“

Was die Finanzierung angeht, setzen die Narren auch 2019 wieder auf die Bereitschaft der Besucher, Pins für 2 Euro zu kaufen – und vielleicht auch etwas darauf, dass diese Bereitschaft steigt.„Junge Mitglieder unserer drei Vereine im Ausschuss werden herumgehen und sie verkaufen. Auch beispielsweise beim Rathaussturm einen Tag vorher können die Pins erworben werden“, berichtet Türk. Die Stadt hilft wie bisher in Sachen Regiekosten, also was den Auf- und Abbau etwa von Absperrungen angeht, mit.

Das, was am Ende noch an Kosten übrig bleibt, tragen die drei Mitgliedsvereine im Ausschuss. „Wir hoffen, dass es diesmal finanziell besser läuft“, sagt Türk unumwunden. Ein Diskussionspunkt war in der Saison 2017/2018, dass die Fasnetsvereine, deren Mitglieder den Umzug ehrenamtlich stemmen, Jahr für Jahr noch jeweils einige hundert Euro drauf legen müssen – obwohl Tausende Besucher die Straßen säumen.

Übrigens: Die Zuschauer werden diesmal als allererstes Bianca II. und Lars I. erblicken. Angeführt wird der Umzug anno 2019 nämlich vom neuen Prinzenpaar der Narren-Ober-Liga, auf das die Fasnetsfans mächtig stolz sind.