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Im Parco d’Amore steht wieder ein Spielgerät.

Kornwestheim - Was macht einen Spielplatz aus? Der Sand im Kasten, möchte man rufen. Aber Sand gibt es auch an Stränden, und zwar in der Regel sehr viel mehr als auf Spielplätzen. Das fröhliche Kinderlachen, könnte man meinen. Das stimmt natürlich. Aber Kinder lachen auch fröhlich, wenn sie im Kindergarten, beim Videospiel mit Freunden oder in der Schule zusammenkommen. Also: Was einen Spielplatz wirklich definiert und auszeichnet, das sind Spielgeräte. Schaukeln, Rutschen, und diese Dinger, auf denen Kinder sitzen, mit großen Metallfedern drunter, damit sie wippen können (wie heißen die eigentlich?).

Verwirrenderweise steht am Parco d’Amore in Kornwestheim ein Schild, das ziemlich energisch darauf hinweist, dass es sich bei dem Pärkchen um einen „öffentlichen Kinderspielplatz“ handelt und eine Meeeenge, nun ja, Spielplatz-Ordnungs-Regeln aufzählt. Abgesehen davon, dass der Parco d’Amore eigentlich ein „Spielpunkt“ ist, also nur ein kleiner Spielplatz: Für Kinder gebe es da gar nichts zum Spielen, bemerkte bereits vor einigen Monaten CDU-Stadtrat Hans-Joachim Schmid in einer Gemeinderatssitzung. Früher, da habe es ja immer noch eine kleine Wippschaukel oder so etwas gegeben. Heute sei da noch der Brunnen. Darin können Kinder zwar planschen, aber ein Spielgerät ist das nicht (planschen geht schließlich auch im Schwimmbad oder neben dem Strand).

Damit der Status „öffentlicher Spielplatz“ erhalten werden darf, hat die Stadt Kornwestheim nun jedenfalls nach Schmids konsequent-logischer Anmerkung – kein Spielplatz ohne etwas zum Spielen – reagiert: Seit Kurzem steht mitten im Parco d’Amore ein blaues... ja, was ist das eigentlich genau, was da aussieht wie eine Mischung aus Alien-Kunst und architektonisch wertvollem Schlumpf-Hochhaus?

„Das ist ein Gerät fürs Gleichgewicht“, bringt Dirk Maisenhölder, Leiter des Fachbereichs Tiefbau und Grünflächen, Licht in den Park. Es heiße „Tanzschule“, habe 2850 Euro gekostet. Die Kinder könnten darauf balancieren, außerdem gebe es rollende Kugeln in dem Teil. Wichtig: „Wir wollten ein Spielgerät aufstellen, das nicht extra einen Fallschutz braucht“, erklärt Maisenhölder.

Nun denn: Dank dieser Anschaffung ergibt das Spielplatz-Schild wieder etwas mehr Sinn. Die „Einrichtungen“, steht darauf, sollen sorgsam behandelt werden. Und von denen gibt es jetzt immerhin wieder eine. Wenn auch eine kleine.