So krumm wie nach dem Unfall steht der Blitzer auch heute noch da. Foto: Archiv/7aktuell

Bis die Geschwindigkeitsmessanlage in der Aldinger Straße wieder blitzt, geht noch Zeit ins Land.

Kornwestheim - Inzwischen hat auch der Letzte gemerkt, dass da nicht geblitzt wird. Und entsprechend wird auch gefahren.“ Diese Bemerkung konnte sich Grünen-Stadtrat Ralph Rohfleisch in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik nicht verkneifen. Wie lange sich die Stadt denn diesen Zustand noch leisten wolle? Schon mehrfach hatten sich Vertreter unterschiedlicher Fraktionen in den vergangenen Monaten nach dem demolierten Geschwindigkeitsmessgerät erkundigt. Nicht nur dass es, seitdem es bei einem Unfall zu Schaden kam, scheps im Straßenbild steht: Es generiert vor allem keine Einnahmen mehr, was die Räte in Sparzeiten besonders schmerzlich trifft.

Der Starenkasten an der viel befahrenen Straße, der eine verlässliche Größe für die Haben-Seite des Stadtsäckels darstellt, war am Neujahrsmorgen bei einem schweren Verkehrsunfall kaputt gegangen. Eine Autofahrerin war dagegen geprallt, wurde dabei in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und musste von der Feuerwehr aus dem Wrack befreit werden.

Längere Verhandlungen mit der Versicherung seien auch der Grund dafür, warum es mit der Schadensbehebung so lange dauere, sagt der Erste Bürgermeister Dietmar Allgaier auf Anfrage zu dem Thema. Zwar habe die Stadt die Schadensregulierung umgehend eingeleitet, doch habe die Versicherung zunächst keine Kostenübernahmezusicherung abgegeben, weshalb die Stadt den demolierten Blitzer nicht habe abbauen können.

„Wir haben immer wieder Druck gemacht und auch damit argumentiert, dass uns Einnahmen entgehen.“ Dieser Tage sei nun ein Gutachter vor Ort gewesen, der sich den Unfallort samt Blitzer angeschaut habe. Daraufhin sei von der Versicherung auch die Zusage für die Kostenübernahme gekommen. „Der Blitzer kann jetzt abgebaut und die Regulierung vorgenommen werden“, kündigt Allgaier an.

Ganz so schnell gehen wird das allerdings dennoch nicht, weil die Kontaktschleife für die Messanlage mittlerweile auch in die Jahre gekommen ist und die Stadt nicht Gefahr laufen will, dass ihre Messwerte rechtlich nicht mehr belastbar sind. „Nachdem die Anlage sowieso abgebaut werden muss“, sagt Allgaier, „werden wir auch die Kontaktschleife erneuern“. Letzteres sei natürlich nichts, was im Rahmen der Schadensbehebung laufe. Dennoch solle beides in einem Aufwasch erledigt werden – „im Laufe des Sommers“, so Allgaier.

Auch wenn sich die Sache also noch ein bisschen hinziehen wird, „empfehle ich trotzdem, nicht mit durchgetretenem Gaspedal durch die Aldinger Straße zu heizen“, schickt der Erste Bürgermeister hinterher. „Unser Vollzugsdienst misst dort auch immer wieder mobil.“