Daumen und Kisten hoch: (von links) Philipp Heidenreich, Simon Huijsman und Roberto Raimondo hoffen auf große Beteiligung an ihrer Spendenaktion. Foto: Marius Venturini

Roberto Raimondo und Philipp Heidenreich von der Allianz haben mit SVK-Jugendleiter Simon Huijsman eine Spendenaktion gestartet.

Kornwestheim - Angefangen hat alles mit einem Satz nagelneuer SVK-Trikots, 20 Stück, mitsamt Hosen und Stutzen. „Ich hatte noch welche übrig, auf denen als Sponsor ‚Allianz Schaible/Raimondo’ drauf war“, gibt Roberto Raimondo zu Protokoll. Am Dr.-Siegfried-Pflugfelder-Platz betreibt er sein Versicherungsbüro – inzwischen allerdings mit Philipp Heidenreich als neuem Partner, Roland Schaible weilt im Ruhestand. „Dann gab’s noch einen Ausrüsterwechsel, und die zweite Mannschaft durfte die Trikots auch nicht nutzen“, so Raimondo, der die Bekleidung dann aber doch nicht einfach wegschmeißen wollte. Was also tun?

Dann kam Simon Huijsman ins Spiel, der Jugendleiter der SVK-Fußballer. „Ich wollte die Trikots einem guten Zweck zuführen“, sagt Raimondo, „und Simon hatte genau den richtigen Kontakt.“ Huijsman wandte sich über einen Bekannten an die christliche Organisation MT:28, die ihren Sitz in Winnenden hat. Zusätzlich zu ihrer Missionstätigkeit in vielen Teilen der Welt unterstützt sie die Menschen in vielerlei Hinsicht – zum Beispiel mit Sportausrüstung. So gibt es auch ein MT:28-Projekt in der Mongolei. Genau dorthin, nach Sukhbaatar im Südosten des Landes, sollen die alten SVK-Trikots verschifft werden. Und wenn es nach Roberto Raimondo, Philipp Heidenreich und Simon Huijsman geht, noch vieles mehr.

Das Interesse am Spenden ist groß

„Facebook, Instagram und WhatsApp explodieren, seit wir die Aktion angekündigt haben“, frohlockt Raimondo. Viele Freunde und Bekannte hätten sich gemeldet, die alte, aber noch brauchbare Trikots, Fußballschuhe, Hosen, Stutzen, Torwarthandschuhe, Schienbeinschoner oder Trainingskleidung abgeben wollen. Noch bis zum Montag, 7. Juni, können die Sachen im Raimondos und Heidenreichs Versicherungsbüro, Siegfried-Pflugfelder-Platz 1, abgegeben werden. Dort stehen bereits die ersten Kisten bereit.

Denn auch die Initiatoren misten ihre Schränke aus. „Ich selbst habe noch nagelneue Fußballschuhe, die ich aber nicht mehr verwenden kann“, sagt Philipp Heidenreich, der nach einer schweren Verletzung die Kickstiefel an den Nagel hängen musste. Von dort wandern sie nun in einen der Kartons. Wie wichtig das Schuhwerk am Bestimmungsort ist, beschreibt Simon Huijsman: „Dort spielen die Leute teilweise mit nur einem Schuh, da blutet mir das Herz.“ Auch weil MT:28 in Sukhbaatar geholfen hat, einen neuen, sehr viel moderneren Kunstrasenplatz zu bauen. Der Untergrund wäre also vorhanden, fehlt also nur noch das Equipment.

Auch Trikots vom VfB und Bayern gefragt

Nur Fußbälle braucht es keine. „Die werden dort in einer Werkstatt von Menschen mit Behinderung hergestellt“, weiß Simon Huijsman. Sobald die Sachen angekommen sind, soll es von dort auch ein Geschenk geben: Einen Fußball mit dem SVK- und einen mit dem Allianz-Logo. Und natürlich ein Foto, am besten von den Kickern in den SVK-Trikots. Im Oktober wird die gespendete Ausrüstung dann verschifft. „Es gibt da feste Termine“, sagt Huijsman, der auch beim SVK ausgemistet hat. Wichtig sei bei der ganzen Aktion vor allem eines gewesen: Die Lieferung muss ankommen und niemand soll dafür bezahlen müssen.

Nun ist das Trio gespannt, wie viele Kisten bei dem Projekt zusammenkommen. Seit drei Tagen kann das Fußballequipment abgegeben werden. Dabei ist auch möglich, nicht mehr benötigte, zu kleine oder zu große Trikots größerer Vereine zu spenden. FC Barcelona, Juventus Turin oder FC Liverpool? Her damit. Bayern-, Dortmund- oder VfB-Leibchen sind also ebenfalls gerne genommen. Wobei Simon Huijsman lachend einschränkt: „Ach, die VfB-Trikots würde ich lieber behalten, die kann man doch eigentlich immer brauchen.“