Bunte Tonnen, glückliche Künstler: Mal-Aktion vor dem Stuttgarter Stadion Foto: privat

Der Verein 46Plus Down-Syndrom steht wieder im Finale der Ferry Porsche Challenge.

Dass es diesmal kaum hätte besser passen können, weiß auch Natja Stockhause. Die Sportbeauftragte des Vereins 46Plus Down-Syndrom Stuttgart ist trotzdem baff, dass es schon wieder geklappt hat. Das „Sportprojekt Fit“ hat es bei der Ferry Porsche Challenge nach 2020 erneut ins Finale geschafft. Damit steht ein Preisgeld von mindestens 10 000 Euro schon fest. Nun kommt es darauf an, welcher der insgesamt 29 Sportvereine die Jury in der Endauswahl überzeugt. Alle Teilnehmer hatten, wie gefordert, Aktionen und Projekte eingereicht, die sich um die Inklusion im Sport drehen.

Der Verein 46Plus pflegt eine enge Verbindung mit dem SV Kornwestheim. Jeden Donnerstag trainieren die Sportler in der Hannes-Reiber-Halle. Im Jahr 2020 kam das Sportprojekt bei der Ferry Porsche Challenge auf den mit 25 000 Euro dotierten dritten Platz – völlig unerwartet. Diesmal sprachen sich die Verantwortlichen vorab mit SVK-Geschäftsführer Thomas Eeg ab und rannten bei ihm offene Türen ein.

75 000 Euro für die ersten Plätze

Auch die Einreichung lief schließlich über den Kornwestheimer Verein. Beim Spendenwettbewerb, der sich auf die Bundesländer Baden-Württemberg und Sachsen beschränkte, gingen bis Februar knapp 200  Vorschläge ein, zwei Drittel davon aus dem „Ländle“. Insgesamt vergibt die Ferry Porsche Stiftung bis zu eine Million Euro. Die drei Erstplatzierten dürfen sich über je 75 000 Euro freuen. Aber auch mit 10 000  Euro kann man schon gut arbeiten. „Wir wollen das Sportprojekt erweitern“, sagt Natja Stockhause, „vielleicht eine zweite Gruppe aufmachen für die Jüngeren“.

Inzwischen treffen sich jede Woche an die 30 Kinder. „Und 15 stehen schon auf der Warteliste“, so Stockhause. Außerdem reisen Sportler des Vereins dieses Jahr sowohl zu den Special Olympics nach Mannheim als auch nach Berlin. Auch diese Fahrten kosten Geld – in die Bundeshauptstadt soll es zum Beispiel mit dem Bus gehen.

Jury muss nun entscheiden

Nachdem der Verein 46Plus Anfang der Woche die gute Nachricht vom Finaleinzug erhalten hat, geht es jetzt an die Präsentation. Die findet wohl Anfang April im Online-Format statt. Zu überzeugen sind dabei unter anderem Challenge-Schirmherr Niko Kappel, Paralympics-Bronzegewinner im Kugelstoßen, Markus Rehm, mehrfacher Paralympicssieger im Weitsprung und Sprint, sowie Katja Kliewer, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Behindertensportjugend. In der Jury, die die endgültige Entscheidung trifft, sitzen neben dem Kuratoriums-Ehrenvorsitzenden Wolfgang Porsche unter anderem Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper sowie Joachim Dorfs und Christoph Reisinger, die beiden Chefredakteure von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten.

Ein paar Tage vor Bekanntwerden der Finalteilnahme hatten sich gut 20 Kinder und Jugendliche des Vereins 46Plus für „Viva con Agua“ engagiert. Vor der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena bemalten sie Tonnen, in denen bei VfB-Heimspielen bald das Becherpfand gespendet werden kann. In weißen Maler-Overalls, mit Spraydosen und unter Anleitung der Stuttgarter Künstlerin Annina Karst entstanden so nützliche Kunstwerke, teils mit „Brustring“, teils mit Fußbällen, teils sogar mit Fan-Slogans. Die Spenden, die dank der Tonnen zusammenkommen sollen, wird die Organisation Viva con Agua in die weltweite Versorgung der Menschen mit Trinkwasser stecken.