Sänger Max Giesinger hat Gianna bis ins Finale von „The Voice Kids“ gewählt. Erst dort war für die 13-jährige Kornwestheimerin Schluss. Foto: z/Sat1

„The Voice Kids“-Finalistin Gianna spricht über ihre Erfahrungen mit der Castingshow.

Kornwestheim - Der Wunsch war recht bescheiden: Nur einmal auf der großen Bühne der Castingshow „The Voice Kids“ wollte Gianna aus Kornwestheim stehen. Am Ende durfte die 13-jährige Schülerin sogar mehrfach auftreten und schaffte es bis ins Finale der Sat.1-Sendung. Auch wenn es letztlich nicht zum Sieg gereicht hat, soll der Gesang auch künftig in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielen. Wartet auf sie nun eine Karriere als Sängerin?

In der letzten Show der jüngsten Staffel kämpfte Gianna mit sieben anderen Talenten um den ersten Platz. Nach der ersten Runde im Finale war dann aber für sie Schluss: Ihr Coach, der Sänger Max Giesinger, wählte den ebenfalls 13-jährigen Phil aus dem Team für die Zuschauer-Abstimmung aus. Die Kornwestheimerin zeigt sich als faire Verliererin. „Ich fand es nicht schlimm und habe mich für Phil gefreut. Er hat es verdient“, sagt sie. Sie sei ohne Erwartungen ins Finale gegangen. „Ich war in jeder Runde dankbar, dass ich noch einmal singen durfte.“

Schon zum dritten Mal reiste Gianna Ende April mit ihrer Mutter für die Proben und Dreharbeiten nach Berlin. Fünf Tage lang übte sie für den gemeinsamen Auftritt mit Max Giesinger und Konkurrent Phil, die im Finale das Lied „I Wanna Dance With Somebody“ von Whitney Houston präsentierten. Die Vorbereitungen auf die Show seien „spaßig und nicht super anstrengend“ gewesen. Neben den Proben sei auch Zeit gewesen, etwas von der Stadt zu sehen. „Abends war ich allerdings schon immer müde“, sagt sie.

Anders als sonst musste das Finale von „The Voice Kids“ dieses Mal ohne Publikum auskommen. Wegen der Corona-Pandemie galten außerdem weitere Einschränkungen. Als Unterstützung durfte Gianna nur ihre Mutter mit ins Studio nehmen. „Es war schon sehr schade, dass meine Tante und meine Cousins nicht mitkommen konnten“, meint die 13-Jährige. Gianna bedauert auch, dass es kein Wiedersehen mit den anderen Talenten gab, die bereits ausgeschieden waren und eigentlich im Finale dabei sein sollten. Das Wissen, dass sie alle trotzdem zusehen und sie von anderswo unterstützen, gab ihr jedoch Kraft. Insgesamt habe der Sender die besondere Situation gut gelöst, betont sie. Durch die Teilnahme bei „The Voice Kids“ hat die Schülerin des Ernst-Sigle-Gymnasiums viel gelernt: nicht nur, was die Bühnenerfahrung angeht, sondern auch gesangstechnisch, sagt sie. „Es war eine tolle Erfahrung.“

Nach den Sendungen hat die Kornwestheimerin viele Glückwünsche von Freunden und Bekannten erhalten. „Mich haben alle sehr unterstützt. Das hat mich gefreut.“ Am Gymnasium haben sich die Neuigkeiten von ihren Auftritten schnell herumgesprochen. Auch die Lehrer hatten Verständnis, dass die Schule für die Show für eine Weile hintenanstehen musste. Für die ersten Dreharbeiten, die noch vor den Schulschließungen wegen der Pandemie stattfanden, wurde Gianna vom Unterricht beurlaubt.

Nicht nur von privaten Umfeld, sondern auch von der prominenten Jury konnte die 13-Jährige viel Lob einheimsen. Sänger Max Giesinger schwärmte mehrfach von der Internationalität ihrer Stimme und Giannas Lässigkeit. Er sah in ihr großes Potenzial. Auch die weiteren Musikexperten – Lena Meyer-Landrut, Sasha und das Duo Florian Sump und Lukas Nimscheck von der Band Deine Freunde – zeigten sich von der Stimme der Schülerin beeindruckt.

Trotz des beachtlichen Erfolgs ist die Gymnasiastin aber auf dem Boden geblieben. Ob sie das Singen später zu ihrem Beruf macht? „Das weiß ich noch nicht. Es wäre toll, wenn ich mehr daraus machen kann, aber es wird sich zeigen, ob es einmal mehr als nur ein Hobby wird“, sagt sie. Über Anfragen für Auftritte und Konzerte freue sie sich. Gerade jetzt in einer Zeit, in der wegen der Pandemie keine kulturellen Veranstaltungen abgehalten werden können, sei es aber schwierig zu planen. „Deshalb bin ich nun stärker in den sozialen Medien unterwegs.“ Später müsse man sehen, wie es weitergeht. Druck, dass es mit einer Gesangskarriere klappt, macht sich die 13-Jährige nicht. Schließlich habe sie auch noch andere Interessen. Das Singen will sie aber auf keinen Fall aufgeben. „Ich werde weitermachen“, kündigt die Schülerin an.