Gibt es laut Prezero nicht automatisch: die 2-Rad-Tonnen mit dem blauen Deckel. Foto: Werner Waldner

Das Unternehmen legt Wert darauf, dass auf Wunsch der Verbraucher blaue Körbe gegen die Tonnen ausgetauscht werden.

Kornwestheim - Ein Problem haben die Kornwestheimer nicht mit ins neue Jahr genommen. Nur einen Tag nach unserer Berichterstattung über überfüllte Glascontainer im Stadtgebiet sind die Behältnisse noch im alten Jahr geleert worden. Ein anderes Problem in Sachen Glasmüll wird die Verbraucher vermutlich aber noch länger beschäftigen: Wie gelingt es ihnen, statt des kleinen blauen Plastikkorbes eine große Tonne mit blauem Deckel zu bekommen? Prezero hatte in der vergangenen Woche gegenüber unserer Zeitung verlauten lassen, dass „nur in begründeten Ausnahmefällen, zum Beispiel bei körperlichen Einschränkungen, hohem Alter oder bei der Bildung von Behältergemeinschaften“ und nach „interner Prüfung“ die Körbe gegen Zwei-Rad-Behälter ausgetauscht werden. Diese Aussage allerdings missfällt der Abfallverwertungsgesellschaft Ludwigsburg (AVL). Das widerspreche dem Verpackungsgesetz und den vertraglichen Grundlagen, heißt es bei der AVL. Mit Prezero sei eindeutig vereinbart worden, dass die Behälter auf Wunsch ausgetauscht werden müssen.

Das Problem: Die AVL und der Landkreis sind nicht Auftraggeber der zuständigen Entsorgungsunternehmen Prezero und Kurz. Laut dem Verpackungsgesetz des Bundes sind für die Entsorgung von Glas- und Leichtverpackungen die dualen Systeme zuständig. Im Landkreis Ludwigsburg ist das die Interseroh Dienstleistungs GmbH mit Sitz in Köln. Da es im Landkreis Ludwigsburg bislang keine getrennte Erfassung von Glas- und Leichtverpackungen gab, konnte der Größenbedarf bei den jeweiligen Behältern nur geschätzt werden. „Umso mehr ist es unabdingbar, dass die Entsorger ohne Wenn und Aber bei Bedarf einen Behältertausch möglich machen – und zwar schnell und unbürokratisch“, betont AVL-Geschäftsführer Tilman Hepperle.

Die AVL hat sich bereits in der vergangenen Woche an die Interseroh Dienstleistungs GmbH gewandt und sie aufgefordert, auf die Entsorgungsunternehmen, die in ihrem Auftrag tätig sind, entsprechend einzuwirken. „Die Menschen im Landkreis sind bereit, sich auf ein neues Trenn-System einzulassen. Aber dafür brauchen sie einen kooperativen Service-Partner, der ihnen ausreichend große Behälter zur Verfügung stellt“, so Hepperle.