Bauzaun Foto:  

Fußgänger müssen die Straßenseite wechseln, Autofahrer haben schlechte Sicht.

Kornwestheim - Ist es die wachsende Zahl an Baustellen, die zur Kritik führt, oder bemächtigen sich die Baufirmen immer mehr des öffentlichen Raums? Sicher ist: Der Verdruss darüber, dass Bauzäune den Weg versperren, wächst.

Stadtrat Claus Langbein (Grüne) berichtete in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, wie es den Passanten in der Johannesstraße in den vergangenen Wochen ergangen sei. Gleich drei Baufirmen hätten den Bürgersteig in Beschlag genommen, sodass die Fußgänger immer wieder wie bei einem Slalom hätten die Straßenseite wechseln müssen. Er bat Oberbürgermeisterin Ursula Keck darum, dafür Sorge zu tragen, dass Termine besser koordiniert werden. Aber das sei nicht möglich, so die OB. Die Baumaßnahmen würden von den Bauherren über mehrere Jahre geplant und vorbereitet, da könne die Stadt nicht auch noch Baustellen in einer Straße aufeinander abstimmen.

Langbein war nicht der einzige, der sich in jüngster Zeit über Baustellen ärgerte. Markus Kämmle (Freie Wähler) kritisierte, dass die Baustellenabsperrung an der Ecke Ludwigsburger/Ulrichstraße den Autofahrern die Sicht nehme. Und Stadtrat Martin Ergenzinger (CDU) bemängelte einen Bauzaun an der Lange Straße, der aufgestellt worden sei, obgleich auf der Baustelle noch gar nicht gearbeitet werde.

Wenn Baufirmen den Bürgersteig oder ein Stück der Straße in Beschlag nehmen wollen, müssen sie einen Antrag bei der Stadt stellen. Genehmigt die Behörde die Absperrung, dann kontrolliert der Vollzugsdienst im Rahmen seiner Kontrolle die Absperrungen. Bei größeren Absperrungen wird die Absicherung auch im Vorfeld durch die Stadt abgenommen.

Und natürlich kostet die Genehmigung Geld. Die Stadt verlangt eine Verwaltungsgebühr in Höhe von 30 bis 50 Euro, zudem fallen Sondernutzungsgebühren an. Sie belaufen sich auf zehn Cent pro Quadratmeter und Tag.