Begehrtes Dreieck: Der Gemeinderat tendiert dazu, die Fläche zwischen Mühlhäuser Straße und Wiesengrund bebauen zu lassen. Foto: Archiv/Werner Kuhnle

Der Investor hat sein Vorhaben auf Drängen der Stadt modifiziert.

Kornwestheim - Die Stadt hält an den Plänen fest, auf dem Areal des Rothackerhofs zwischen Mühlhäuser Straße und Wiesengrund ein Wohngebiet auszuweisen. Aber nunmehr sollen nur noch neun Mehrfamilienhäuser – eins weniger als ursprünglich angedacht – entstehen. Das sehen die Pläne vor, die der Investor in der vergangenen Woche den Stadträten im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) vorgestellt hat – allerdings nur im nichtöffentlichen Teil. In der kommenden Woche wird er die Präsentation wiederholen, dann in der öffentlichen Sitzung (Dienstag, 4. Dezember, 18 Uhr) des AUT.

Was ist anders gegenüber den ursprünglichen Plänen? Nicht viel. Auf ein zunächst vorgesehenes Haus im südlichen Bereich am Holzbach verzichtet der Investor. Ein weiteres Haus nördlich davon fällt etwas kleiner aus. Damit gibt’s eine größere Spiel- und Aufenthaltsfläche, so Baubürgermeister Daniel Güthler im Gespräch mit unserer Zeitung. Er hofft auch, dass durch den Wegfall des Hauses der Bach besser zur Geltung kommt. Zudem geht die Stadt davon aus, dass durch die etwas großzügigere Bebauung bestehende Gebäude an der Mühlhäuser Straße nicht mehr so sehr im Schatten der Neubebauung liegen wie von den Nachbarn befürchtet. An der Höhe der Neubauten ändert sich allerdings nichts.

Wie viele Wohnungen letztlich auf dem Rothackerhof-Areal entstehen, das ist noch nicht bekannt. Ursprünglich sollten 80 Wohnungen gebaut werden. Die Stadt hofft, dass der Investor am Dienstagabend in der Sitzung des AUT genauere Zahlen vorlegen kann.

Das Bauvorhaben, zu dem auch der Ersatz für das Sprecherhaus an der Mühlhäuser Straße fällt, ist allerdings umstritten. Nachbarn wehren sich gegen die dichte Bebauung hinter ihren Gärten und haben eine Bürgerinitiative gegründet. Mehrere Argumente führen sie ins Feld, warum sie gegen die Pläne sind: Die Häuser stehen ihrer Einschätzung nach in der Schneise, die Teile von Kornwestheim mit Frischluft versorgt. Das allerdings stimmt nicht, heißt es in einem von Pflugfelder in Auftrag gegebenem Gutachten. Die Fläche sei schon jetzt „weitgehend von Windeinflüssen geschützt, sodass grundsätzlich von keiner besonderen klimatologischen Bedeutung des Gebiets auszugehen ist“. Die Nachbarn sind zudem der Ansicht, dass die Straßen rund um das neue Wohngebiet zusätzliche parkende Autos nicht vertragen. Schon jetzt gehe es in der Mühlhäuser Straße sehr eng zu.

Diese Argumente scheinen die Stadträte allerdings nicht zu überzeugen. Sie haben in der nichtöffentlichen Sitzung die Stadtverwaltung beauftragt, auf Grundlage der neuen Pläne den städtebaulichen Vertrag mit Pflugfelder vorzubereiten und „alle weiteren Schritte mit dem Investor abzustimmen“, wie es in einer Mitteilung aus dem Rathaus heißt, die in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend vorgelegt worden war.

Der städtebauliche Vertrag wird regeln, dass zum einen Pflugfelder Immobilien die Verwaltungskosten, die im Rahmen des Verfahrens anfallen, übernehmen muss. Zum anderen muss das Unternehmen dafür Sorge tragen, dass auch preisgünstige Wohnungen auf dem Rothackerhof-Areal entstehen. Und nicht zuletzt muss der Investor der Stadt auch eine sogenannte Infrastrukturabgabe bezahlen. Mit dem Geld werden neue Kindergartenplätze finanziert.

Baubürgermeister Daniel Güthler will am Dienstagabend auch einen Zeitplan vorstellen, wann welche Schritte vollzogen werden sollen. Soll im kommenden Jahr mit dem Bau begonnen werden, dann drängt die Zeit. Rodungen auf der Freifläche dürfen nur bis zum 28. Februar vorgenommen werden.