Proteste in Kabul: Viele Menschen wollen das Land verlassen. Foto: dpa/Wali Sabawoon

Der AK Asyl fordert schnelles und menschenwürdiges Handeln in Afghanistan.

Kornwestheim - Schnelles und menschenwürdiges Handeln“ – das ist nach Einschätzung des Arbeitskreises Asyl für die Menschen in Afghanistan erforderlich. Um das zu unterstreichen, richten die Mitglieder am Samstag, 9. Oktober, eine Mahnwache aus. Sie treffen sich um 12 Uhr auf dem Bahnhofsplatz in Kornwestheim.

„Mit Bestürzung haben wir mitansehen müssen, wie der Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan und die Evakuierung der Ortskräfte und anderer gefährdeter Menschen aus Afghanistan abgelaufen ist“, schreibt der Arbeitskreis in einer Pressemitteilung. Viele Menschen seien in der Folge auf der Flucht oder hielten sich in dem Land versteckt.

Europäische Lösung soll her

Der Arbeitskreis kritisiert, dass das mediale Interesse an dem Thema nachgelassen habe und dass von Seiten der Politik nichts mehr zu hören sei, wie die gefährdeten Menschen aus Afghanistan in Sicherheit gebracht werden können. Im Gegenteil: Die deutschen Botschaften in den Nachbarländern haben zum Teil ihr Personal zurückgefahren, sodass Menschen, die eine Aufnahmezusage oder einen Rechtsanspruch auf Familienzusammenführung haben und teilweise bereits zwei Jahre auf einen Termin in einer deutschen Botschaft warten, nicht vorgelassen werden.

Mit der Mahnwache auf dem Bahnhofsplatz verbindet der Arbeitskreis unter anderem die Forderung nach einer europäischen Lösung, „um eine großzügige Aufnahme der Menschen aus Afghanistan zu erreichen. Zudem sollten das Personal in den deutschen Botschaften in den Nachbarländern aufgestockt und die Anträge auf eine Familienzusammenführung zügig bearbeitet werden. Der Arbeitskreis will mit der Mahnwache zudem darauf hinweisen, dass in Afghanistan eine humanitäre Katastrophe drohe.