Es geht um Bücher. Foto: Pixabay/Pixabay

Eine Kundin ärgert sich über die ihrer Meinung nach schlechte Kommunikation in Sachen Büchereigebühren.

Kornwestheim - Nein, Gaby Liebhard lässt nicht so schnell locker. Die Kornwestheimer Buchfreundin hat sich an unsere Zeitung gewandt, außerdem zu Stadträten Kontakt aufgenommen. Nun setzte sie gar einen Leserbrief auf. Worüber sie sich ärgert? „Fehlende Kulanz“, sagt sie – und zwar von Seiten der Stadtbücherei. Diese habe seit dem 21. April wieder Säumnisgebühren erhoben, zuvor waren diese aufgrund der Pandemie ausgesetzt worden. In Sozialen Medien sei zwar darauf hingewiesen worden, dass es wieder Säumniszahlungen gebe, nicht aber in der Zeitung, auch eine E-Mail habe sie nicht erhalten. „Aus Gründen der Chancengleichheit hätten alle Büchereikunden gleichermaßen erinnert werden müssen“, so Liebhard. Sie begann sodann eine herzhafte Debatte mit der Büchereileitung. Dort verwies man auf die Nutzungsordnung. Außerdem sei eine Mail verschickt worden – eine solche habe sie allerdings nicht bekommen, kontert Liebhard. Auf der Homepage sei erst am 20. April informiert worden, hat sie erfahren.

Enttäuschte Kundin

Ums Geld – 30 Euro Säumnisgebühr schlugen für sie zu Buche – geht es der langjährigen Büchereikundin nicht. Sie fühlt sich aber nicht ernst genommen und ist der Meinung, dass in Corona-Zeiten der Verweis auf die Nutzungsordnung nicht hilfreich sei. „Man hätte etwa eine Übergangszeit einräumen können, zwischen Erinnerung und Erhebung einer Versäumnisgebühr. Andere Büchereien in der Region haben genau dies getan“, schreibt sie. Was sie zusätzlich ärgert: „In meiner Versäumnisgebühr war ein Medium enthalten, welches ich bereits zurückgegeben hatte. Statt einer Entschuldigung für das Versehen wurde mir die Gebühr auch hierfür nicht zurückerstattet.“ Man habe ihr lediglich eine „Gutschrift“ angeboten, so Liebhard. „Und das, obwohl ich aus Enttäuschung meinen Büchereiausweis bereits zurückgegeben hatte.“ Von Seiten der Stadt heißt es, man finde es sehr bedauerlich, dass eine langjährige Kundin nicht vom Ende der coronabedingten Ausleihfrist erfahren habe – allerdings habe die Bücherei auf allen Informationswegen, Internetseite, Facebook, Mails darauf aufmerksam gemacht. Eine Kulanz sei nicht möglich gewesen, da lasse die Benutzungsordnung keinen Spielraum.

Gebot der Fairness

Es sei ein Gebot der Fairness, alle Nutzerinnen und Nutzer gleich zu behandeln. In mehreren Gesprächen hätten Mareike Gerhardt, die Leiterin der Stadtbücherei, und Claudia Münkel, die Leiterin des Fachbereichs für Kultur und Sport, versucht, diesen Sachverhalt mit der Kundin zu klären. Liebhard stellt unterdessen die Frage in den Raum, ob es noch mehr Kunden gegangen sei wie ihr – sie hofft noch immer auf eine Lösung und Kulanz. Indes, etwas ändert die Bücherei nun jedenfalls: Ab sofort können sich Nutzer an die Leihfrist ihrer Medien vorab erinnern lassen – das kann über das Nutzerkonto eingestellt werden. Mitarbeiter der Bücherei würden bei Fragen gerne helfen, den Erinnerungsservice einzurichten.