In Marbach stehen schon zehn Boxen. Kirchberg lässt bald sogar zwölf der Behälter montieren. Foto: Archiv (Simone Käser)

Die kleinen Garagen werden vermutlich im Spätsommer aufgestellt. Vier der Behälter werden mit einem Stromanschluss für E-Bikes ausgestattet.

Kirchberg - Der Kirchberger Bahnhof gewinnt Stück für Stück an Attraktivität. Im vergangenen Jahr wurde nach einer langen Planungsphase der Park-and-ride-Platz eingeweiht (wir berichteten). Nachdem damit die Interessen der Autofahrer berücksichtigt wurden, bedenkt man bald auch die Radler: Voraussichtlich bis zum Spätsommer sollen zwölf Fahrradboxen am Bahnhof aufgestellt werden. Wie der SPD-Landtagsabgeordnete Gernot Gruber mitteilt, sei das Vorhaben in das Förderprogramm kommunale Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur aufgenommen worden – was die Pressestelle des Verkehrsministeriums bestätigt. Somit ist der Weg für die Gemeinde frei, das Vorhaben voranzutreiben.

Wie nämlich der Bürgermeister Frank Hornek erläutert, hätte man vor dem offiziellen Bescheid aus Stuttgart nicht loslegen dürfen. Sonst hätte man die Zuschüsse in den Wind schreiben müssen. Und die fließen in nicht unerheblicher Höhe. Frank Hornek schätzt, dass die Kommune für die Beschaffung der Unterstellmöglichkeiten rund 20 000 Euro in die Hand nehmen muss. Gut die Hälfte davon dürfte nun das Land berappen, erklärt der Schultes. In einem nächsten Schritt werde die Kommune Angebote einholen. Anschließend müsse der Gemeinderat einen Beschluss fassen, dann könnten die Boxen bestellt werden. Da auch noch eine gewisse Lieferzeit einzukalkulieren sei, werde es wohl Spätsommer, bis die Garagen für Drahtesel tatsächlich am Bahnhof stehen.

Der Clou ist, dass von den zwölf Boxen vier mit einem Stromanschluss ausgestattet sein werden. „Das dürfte eher die Ausnahme sein“, sagt Frank Hornek. Damit liegt der Bürgermeister richtig. Zumindest was den Raum Marbach betrifft, nimmt Kirchberg damit eine Vorreiterrolle ein. Weder in Benningen noch in Marbach oder Erdmannhausen können E-Bikes überhaupt aufgeladen werden – geschweige denn in einer eigenen Box.

Aber was nicht ist, kann vielleicht bald werden. „Bei uns wäre das möglich. Die Voraussetzungen sind vorhanden“, sagt der Erdmannhäuser Hauptamtsleiter Günter Sommer zu einer Ladestation für E-Bikes. „Im Moment gibt es dafür aber keine konkrete Planung“, führt er weiter aus. Der Hauptamtsleiter weist zudem darauf hin, dass man vor einigen Jahren im Zusammenhang mit dem S-Bahn-gerechten Umbau des Bahnhofes das Interesse an dem Thema abgeklopft habe. „Wir haben darauf keine Rückmeldung bekommen“, berichtet Günter Sommer. Sollte aber Bedarf angemeldet werden, könnte man sich damit beschäftigen, fügt er hinzu.

Auch in Benningen tut sich in der Richtung Stromanschluss für E-Bikes derzeit nichts. Es sei zudem momentan nicht vorgesehen, Fahrradboxen am Bahnhof aufzustellen, sagt Verena Kuhnle, die Leiterin des Ordnungsamts. Sollte das Ganze je forciert und aktuell werden, könne man beides aber eventuell in einem Zug erledigen.

In Marbach ist die Situation so, dass bereits zehn Fahrradboxen am Bahnsteig installiert wurden. „Die sind auch alle vermietet“, sagt der Erste Beigeordnete Gerhard Heim. Das heißt aber offenbar nicht, dass weitere Interessenten nun in die Röhre schauen müssen. „Die zehn Boxen sind momentan bedarfsgerecht“, erläutert Gerhard Heim. Keiner der Behälter sei allerdings speziell auf Pedelecs zugeschnitten. Auch sonst sei kein Stromanschluss vorhanden, an dem die trendigen E-Räder aufgeladen werden könnten. „Wir haben gedacht, dass die Leute, die in Marbach wohnen, am Bahnhof auf die Bahn umsteigen und ihre Räder zuhause aufladen können. Also haben wir keine Notwendigkeit gesehen“, erklärt der Erste Beigeordnete. Aber vielleicht könne man für die Zukunft darüber nachdenken, einen Anschluss anzubieten.