Unsanft gestoppt: Die SG Schozach Bottwartal (mit Julia Bauer, rechts) wird in Herrenberg ausgebremst. Foto:  

Die Zweitliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal haben bei der SG H2Ku Herrenberg eine 23:32-Niederlage kassiert. Das Gastgeber-Team, das aus wirtschaftlichen Gründen absteigen wird, dominierte vor allem die zweite Hälfte, in der die Gäste völlig von der Rolle waren.

Es hätte der zweite Teil des Aufbegehrens werden können – es wurde eine möglicherweise fatale Niederlage. Nach dem überraschenden Sieg gegen Buchholz-Rosengarten vor Wochenfrist durfte man bei den Zweitliga-Handballerinnen der SG Schozach-Bottwartal darauf hoffen, dass sie etwas von diesem Schwung auch mit ins Auswärtsspiel bei der SG H2Ku Herrenberg nehmen würden. Doch das Kellerduell beim bereits fixen Absteiger geriet für die Mannschaft von Trainer Jürgen Krause vor allem in der zweiten Hälfte zum Trauerspiel. Nach einer 16:15-Führung nach 30 Minuten unterlag das Team aus Beilstein klar mit 23:32 und ist wieder Tabellenschlusslicht.

Knackpunkt war für Krause die Phase direkt nach dem Seitenwechsel. Unmittelbar vor der Pause hatten Elena Fabritz und Lara Däuble (Siebenmeter) in Überzahl aus einem 14:15-Rückstand die 16:15-Halbzeitführung gemacht. Unmittelbar nach Wiederbeginn knallte Däuble den Ball an den Pfosten, was den Herrenbergerinnen die Chance zum Ausgleich eröffnete – die sie in Person von Lea Neubrander auch nutzten. Neubrander brachte nach einer Parade der starken Heim-Torhüterin Laura Waldenmaier die Gastgeberinnen sogar in Führung. Das Krause-Team hingegen schien völlig von der Rolle. Lediglich sieben Treffer gelangen den Bottwartalerinnen im zweiten Durchgang, während Herrenberg immer weiter davon zog.

Nach der Partie fasste Krause zusammen: „Die Mannschaft ist platt.“ Da passte es nur ins Bild, dass mit Trixi Hanak eine weitere erfahrene Akteurin kurzfristig hatte passen müssen. „Sie hat am Freitagmorgen über Kniebeschwerden geklagt“, so Krause, „sie hat alles probiert, aber es ging nicht.“ Wenn die 23-jährige Rückraumlinke wieder einsatzbereit ist, ist noch unklar.

Das soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die SG Schozach-Bottwartal auch in Herrenberg keineswegs chancenlos war. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt, hatten aber Gelegenheiten“, so Krause. Insgesamt habe man jedoch nicht ansatzweise so effektiv agiert wie beim Erfolg gegen Rosengarten. Und Herrenberg, das dürfe man nicht vergessen, habe trotz des feststehenden Abstiegs – dieser erfolgt aus wirtschaftlichen Gründen – eine gute Mannschaft. „Ich kenne das gesamte Trainerteam ziemlich gut“, sagt Krause, „und man hat mir versichert: Man will sportlich auf jeden Fall in der Liga bleiben, auch wenn man trotzdem runtermuss.“ Bei diesem Vorhaben dürfte auch besagte Lea Neubrander eine große Rolle spielen, die der SG Schozach-Bottwartal am Samstagabend zehn Tore einschenkte und zur Topscorerin der Partie avancierte.

So herrscht bei der Mannschaft aus Beilstein erneut Ernüchterung. „Ich wusste, dass die Aufgabe schwierig wird“, sagt Jürgen Krause, der das Team Mitte Oktober 202 übernommen hatte, „und solche Lichtblicke wie das Spiel gegen Rosengarten nimmt man gerne mit“. Ob er Partien wie jene in Herrenberg für den Normalfall hält, ließ er jedoch offen. Am Samstag, 28. Januar, steht das nächste Heimspiel für die SG Schozach-Bottwartal auf dem Programm. Dann gastiert der Tabellenneunte SV Werder Bremen in der Beilsteiner Langhanshalle. Beginn der Begegnung ist um 20 Uhr.

SG Schozach-Botwartal: Keller, Brausch – Schrembs, Däuble (5/2), Hees (4), Weber (2), Bauer (2), Räuchle (3), Amor, Fabritz (3), Loehnig (4), Siebert