Pleidelsheims Stürmer Patrick Sirch (Mitte) in seiner liebsten Pose. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Top-Torjäger Patrick Sirch vom GSV Pleidelsheim will schon beim Auftakt in der Fußball-Landesliga zeigen, dass sein Instinkt auch in der höheren Klasse Bestand hat.

Jetzt werden sie wieder munkeln, die Pessimisten, die Patrick Sirch eine ganz schwere Saison prophezeien, weil schließlich der Sprung von der Bezirksliga in die Landesliga ein großer sei. Vor allem für einen Stürmer. Für den 23-jährigen Torjäger des GSV Pleidelsheim ist das damit quasi eine Art Déja-Vu, denn Bedenkenträger, was seine Weiterentwicklung angeht, gab es auch schon vor einem Jahr, als Pleidelsheim aus der Kreisliga A in die Bezirksliga aufgestiegen war. Es ist anders gekommen. Ganz anders. In 29 Partien hat Patrick Sirch 34-mal eingelocht – nur zwei Elfmeter waren dabei. Einen wie Sirch hätten die Konkurrenten auch gern in ihren Reihen. „Er hat den unbedingten Willen und ist bereit, einen großen Aufwand zu leisten“, sagt Trainer Marcus Wenninger.

Ein ansprechendes Gesamtpaket

Großer Aufwand bedeutet konkret, dass der Stürmer auch hinten mitarbeitet, bereit ist, weite Wege zu gehen, immer weiß, wo er zu stehen hat. Der gebürtige Pleidelsheimer bringt ein ansprechendes Gesamtpaket mit: Er kann Bälle festmachen, gut antizipieren und ist sowohl im Kopf als auch in den Beinen oft den entscheidenden Tick schneller als sein Gegenspieler. Und er ist sehr abschlussstark, ist sehr flexibel, trifft „mit allen Körperteilen“, wie Wenninger schmunzelnd anmerkt. „Aber was ihn auch auszeichnet, ist der absolute Glaube an seine Fähigkeiten“, sagt der Trainer. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun. Nur mit Können. Der Hochgelobte würde in der neuen Runde zu gerne wieder in die Rolle des Wiederholungstäters schlüpfen. Am liebsten sofort am ersten Spieltag an diesem Samstag 15.30 Uhr beim Heimspiel gegen den SKV Rutesheim. Druck verspürt er deswegen keinen.

Trainer hat Spiel um Facetten reicher gemacht

Patrick Sirch ist ein klassisches Eigengewächs, kickt beim GSV, seit er vier Jahre alt ist, wohnt vier Minuten vom Sportplatz weg. „Aber viel Spaß wie in den vergangenen zwei Jahren hatte ich noch nie beim Fußball“, sagt er. Natürlich gab es Anfragen aber „die Schwelle, dass ich mal was anderes machen würde ist sehr hoch“. Eigentlich ist der treffsichere Torjäger gar kein gelernter Stürmer, sondern hatte seinen Platz bis vor zwei Jahren im offensiven Mittelfeld. Die neue Entwicklung hat auch viel mit Marcus Wenninger zu tun. „Der Trainer hat meine Art zu spielen noch um einige Facetten reicher gemacht“, sagt Sirch.

Landesliga also. Was erwartet den Offensivmann und die Kollegen nach einigen Jahren Abstinenz in der höheren Spielklasse? Trainer Marcus Wenninger will die Erwartungen nicht zu hoch hängen. Wie Sirch wird die gesamte Mannschaft den nächsten Schritt gehen müssen. Das Ensemble und sein Topscorer haben vier intensive Wochen hinter sich. Inklusive Trainingslager. Die Voraussetzungen für den GSV Pleidelsheim sind bekannt: Die Vorbereitungszeit war aufgrund der Relegationsspiele extrem kurz, den Auftakt wird man ohne drei Langzeitverletzte bestreiten, die erst im Lauf der Vorrunde dazustoßen werden.

Torjäger kann sich auch andere Rolle vorstellen

Was Patrick Sirch neben seinem Torjägerinstinkt mitbringen muss, ist wohl auch Geduld. „Es könnte sein, dass er auch mal mehrere Chancen benötigt, um dann zu treffen“, sagt der Trainer. Aber das habe ihn schon in der Vergangenheit ausgezeichnet, dass er nicht von Selbstzweifeln geplagt wird, wenn er die eine oder andere Möglichkeit liegen lässt. Dranbleiben, weitermachen, bloß nicht mit hängenden Schultern über den Platz laufen– so lautet seine Devise. Er sei schließlich Vorbild für die anderen Spieler. „Wenns nicht läuft, muss man das schnell abhaken,. Nach dem Spiel kann ich mir dann einen Kopf darüber machen“, sagt er.

Marcus Wenninger traut den Seinen dennoch einen guten Start zu. Diese Einschätzung teilt auch Patrick Sirch. „Wir werden uns alle erst mal einfinden müssen. Das gilt auch für mich“, sagt Sirch, der in Heilbronn Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Unternehmensführung studiert. Auch er habe in der vergangenen Spielzeit etwas gebraucht, um in den Treffermodus zu kommen. Das gesamte Kollektiv wird noch mehr Qualität liefern müssen, gerade um ihren Topscorer wieder in entscheidende Situationen zu bringen. Sirch will sich aber nicht auf den Torjäger reduzieren lassen. „Wer weiß, vielleicht wachse ich auch in eine andere Rolle hinein“, sagt der Stürmer.

Die weiteren Vorrundenspiele des GSV Pleidelsheim: So., 20. 8. FV Löchgau – GSV Pleidelsheim; Sa., 26. 8. GSV – TSV Ilshofen; Sa., 2. 9. SV Germania Bietigheim – GSV; Sa., 9. 9. GSV - SV Breuningsweiler; Mi., 13. 9. FSV Waiblingen – GSV ; Sa., 16. 9 SV Schluchtern – GSV ; So., 24. 9. GSV – TSV Heimerdingen 1910; Sa., 30. 9. SG Sindringen/Ernsbach - GSV; Di, 3.10. GSV – VfR Heilbronn; Sa., 14.10. GSV – TV Oeffingen; Sa., 21.10. TSV Crailsheim - GSV; Sa., 28.10. GSV – TSV Pfedelbach; So., 5.11. TV Pflugfelden – GSV ; Sa., 11.11. GSV - SpVgg Gröningen-Satteldorf; So., 19. November, SV Kaisersbach – GSV.