In Großbottwar werden in den nächsten Jahren verschiedene Straßen und Leitungen erneuert. Foto: (Archiv) Werner Kuhnle

Die Gemeinderäte haben erfahren, welche Straßen in den nächsten Jahren instandgesetzt werden sollen. Dafür will die Stadt insgesamt 5 Millionen Euro in die Hand nehmen. Los geht es im kommenden Jahr mit der Friedhofstraße und dem Bereich um die Raiffeisenstraße und die Grönerstraße in Winzerhausen.

Großbottwar - Großbottwar gehört zu jenen Kommunen im Landkreis, die finanziell eher schwach auf der Brust sind. Dennoch will die Stadt bis 2025 rund 5 Millionen Euro in die Hand nehmen, um das Straßen-, Kanal- und Wassernetz wieder in Schuss zu bringen. Dem Verbandsbauamtsleiter Jürgen Ruoff ist bewusst, dass diese Zahl auf den ersten Blick vielleicht furchteinflößend wirkt, wie er am Mittwochabend im Gemeinderat erklärte. Allerdings seien die Investitionen auf drei Haushalte verteilt, weil ja auch am Wasser- und Abwassernetz gearbeitet werde, womit der städtische Etat nicht über Gebühr belastet werde. Außerdem habe er nicht zu viele Projekte in das Programm gepackt. „Wir wollen eher wenig angehen, aber dann soll es solide finanzierbar sein. Da habe ich eine schwäbische Mentalität“, sagte Jürgen Ruoff.

Für das nächste Jahr hat der Chef des Verbandsbauamts vor allem zwei Areale im Visier: die Friedhofstraße in Großbottwar sowie den Bereich um die Raiffeisenstraße und die Grönerstraße in Winzerhausen. Im Stadtteil sollen im Rahmen der Ortskernsanierung die Bagger anrücken. Bei der Friedhofstraße sind die Hintergründe andere. Jürgen Ruoff wies darauf hin, dass in absehbarer Zeit ganz in der Nähe ein Neubaugebiet entstehen soll. „Und mit der jetzt vorhandenen Leitung können sie das Gebiet nicht versorgen, da legt die Aufsichtsbehörde ihr Veto ein“, erklärte er. Sollte man jetzt nicht in der Friedhofstraße tätig werden und die äußere Erschließung für das Neubaugebiet vorbereiten, könne sich das als Bumerang erweisen. Wenn das Gebiet schon in den Startlöchern steht und man dann erst die Arbeiten in der Friedhofstraße in Angriff nehme, verzögere sich deshalb alles um ein ganzes Jahr. Abgesehen von diesen beiden Projekten soll 2018 im Zusammenhang mit der geplanten neuen Radwegführung an der Bottwar der Kanal gebaut und das Gewässer verlegt werden. Dabei müsse eine Brücke saniert, die andere neu errichtet werden.

Weiter geht es 2019 voraussichtlich mit der Lechgasse in Winzerhausen. Hier soll der Belag erneuert werden, der Kanal sei recht neu und müsste noch Kapazitäten haben, meinte Jürgen Ruoff. Auf der Agenda stehen außerdem in zwei Jahren unter anderem Arbeiten an der Ludwig-Müller-Straße und der Luisenstraße in der Kernstadt. Die Pfahlhofstraße wolle man 2020 vom Narzissenweg hochzus wassertechnisch ertüchtigen, kündigte Jürgen Ruoff an. Die Wagrainstraße werde man 2020 und 2021 angehen, also über zwei Jahre verteilt, schultern. Auf der Liste bis 2025 tauchen aber beispielsweise auch die Blumenstraße oder die Bönningstraße auf. „Das sind unsere Vorschläge“, erklärte Jürgen Ruoff. Das Ganze sei aber eher als Diskussionsgrundlage zu verstehen, und es werde bestimmt hier und da etwas dazwischenkommen, sodass nicht alles wie vorgestellt umgesetzt werde. Von den grob 5 Millionen Euro, die investiert werden sollen, würden etwa 2,5 Millionen für den Straßenbau, 0,9 für Kanäle und 1,5 Millionen Euro fürs Wassernetz eingesetzt.

Wenn es nach Jürgen Pantle von den Freien Wählern ginge, würde noch ein Teil der Friedenstaler Straße gerichtet. „Hier sind starke Setzungen drin. Da kann man sich die Füße brechen. Das ist die liedrigste Straße in Großbottwar“, erklärte er. Thomas Haag von Aktiv plädierte hingegen dafür, die Friedhofstraße ein Jahr zu schieben. So schnell werde das Neubaugebiet wohl nicht kommen. Letztlich wurde das Programm aber doch in der von Jürgen Ruoff angeregten Form abgesegnet. Es gebe jedoch auch das klassische Jahresbauprogramm, über das kleinere Schäden wie Schlaglöcher und Co. beseitigt werden.

Auf Vorschlag von Matthias Wien von der CDU werden die einzelnen Vorhaben vielleicht bald auch online gestellt. Er werde oft von Bürgern angesprochen, die fragten, wann dies und jenes erledigt werde. Eine Idee, der die Verwaltung aufgeschlossen gegenüberstand.