Foto: Archiv (Frank Wittmer)

Das Büro Jöllenbeck + Wolf soll den Auftrag bekommen, die Stadthalle zu bauen. Sie haben den Architekten-wettbewerb gewonnen.

Großbottwar - Beim Walldorfer Planungsbüro Jöllenbeck + Wolf konnten am Wochenende die Sektkorken knallen. Die Architekten, die bereits beim Wettbewerb zum Neubau der Großbottwarer Stadthalle die Nase vorne hatten, sind am Freitag auch aus der nachgeschalteten Verhandlungsrunde als Sieger herausgegangen. „Ihr Entwurf hatte schon das Preisgericht überzeugt, das hat sich jetzt bestätigt“, berichtet der Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann. „Die Verwaltung wird folglich dem Gemeinderat vorschlagen, dass dieses Büro die Stadthalle baut“, erklärt der Rathauschef. Das Thema soll in der nächsten Sitzung des Gremiums im Dezember aufs Tapet kommen.

So wichtig das Verhandlungsverfahren für die Stadt auch war: Der Gewinner stand im Prinzip schon vorher fest. Denn für die zweite Runde hatten sich von den fünf Siegern nur zwei angemeldet: Jöllenbeck + Wolf selbst sowie das fünftplatzierte BABELstudio aus Stuttgart. Letzteres hatte aber höchstens theoretische Chancen, die Architekten aus Walldorf noch zu überflügeln. Denn bei der Nachverhandlung werden die Ergebnisse aus dem ersten Durchgang mit 45 Prozent gewichtet. Das sei auch den Vertretern von BABELstudio klar gewesen, meint Ralf Zimmermann. Insofern habe auch dieses Büro seine Bewerbung im letzten Moment gecancelt. Die Fragen, die die Kommission an das Modell zur Stadthalle hatte, seien aber dennoch beantwortet worden, berichtet Ralf Zimmermann. Dass die Konkurrenz sich geschlossen zurückzieht und damit gewissermaßen ihren Respekt vor dem Wettbewerbsergebnis bekundet, sei in der Branche wohl üblich. Das bestätigt Irene Sperl-Schreiber vom Büro Schreiberplan, die das Verfahren für die Stadt koordiniert.

Für die Verhandlungskommission um Ralf Zimmermann war der Termin am Freitag dennoch wertvoll, da man bei der Gelegenheit die Architekten Jöllenbeck + Wolf besser kennen lernen konnte. Zudem mussten die Planer darlegen, inwieweit sie ihren Entwurf in den vergangenen Wochen optimieren konnten. So habe das Büro nun eine stimmigere Position für die Toiletten aufgezeigt, berichtet Zimmermann. Ein Punkt, den das Preisgericht in der ersten Runde kritisiert hatte. Ferner seien Unklarheiten zur Position der Parkplätze und zur Küche im kleinen Saal beseitigt worden. Nicht zuletzt hätten die Architekten nun auch eine größere Bühne eingezogen. „Die war zunächst zu klein dimensioniert“, erklärt der Rathauschef. Über das Finanzielle habe man sich natürlich auch unterhalten, betont Ralf Zimmermann. „Unsere Frage war, ob das Büro den Kostenrahmen auch einhalten kann“, erklärt er. „Die Antwort lautete, dass es knapp kalkuliert, aber machbar sei“, erläutert Ralf Zimmermann. Die Kommune will für die neue Stadthalle maximal 4,5 Millionen Euro ausgeben.

In einem nächsten Schritt müsse der Entwurf nun präzisiert werden, sagt der Bürgermeister. Wenn nichts dazwischenkommt, könne im späten Frühjahr 2015 der Bauantrag beim Landratsamt eingereicht werden. Ein Spatenstich im Frühjahr 2016 „wäre dann schön“, fügt er hinzu. „Planungsrechtlich ist das Projekt aber nicht ohne“, gibt er zu bedenken. Kein Kinderspiel sind auch die Grundstücksverhandlungen. Nach wie vor fehlen der Stadt vier Areale, die sie für das Vorhaben noch sichern möchte. „Wir sind aber auf einem guten Weg“, beteuert Zimmermann.

Auf dem ist definitiv auch das Büro Jöllenbeck + Wolf, nachdem es sich bei dem Wettbewerb durchgesetzt hat. „Die Freude ist sehr groß“, sagt Michael Jöllenbeck, der den Entwurf zusammen mit Armin Wolf ausgetüftelt hat. „Das ist eine besonders schöne und vom Zuschnitt auch eine spannende Aufgabe“, erklärt der Architekt.