Durch den Zusammenschluss wird auch auf unbesetzte Pfarrstellen reagiert. Foto: avanti

Großbottwar und Winzerhausen gehören in politischer Hinsicht schon länger zusammen. Jetzt sind die beiden evangelischen Kirchengemeinden dem Beispiel gefolgt und haben ebenfalls fusioniert. Der Zusammenschluss ist am Wochenende mit einem Gottesdienst gefeiert worden.

Großbottwar - Beziehungen festigt man durch Begegnung“ – unter dieses Motto hatte die durch Fusion der evangelischen Kirchengemeinden Großbottwar und Winzerhausen neu gebildete Evangelische Kirchengemeinde Grossbottwar ihren ersten offiziellen gemeinsamen Gottesdienst in der Martinskirche am Sonntag gestellt. Strahlender Sonnenschein beleuchtete die Szenerie und verlieh dem Fest leuchtenden Glanz. Nicht „was zusammengehört“ hat bei dieser Fusion zusammengefunden, sondern aus gegebenen Zwängen – zwei von drei Pfarrstellen sind vakant – haben die Verantwortlichen den gemeinsamen Weg in eine aussichtsreiche Zukunft gesucht und im Zusammenschluss gefunden.

Im Gottesdienst kam die Freude über die gelungene Fusion der beiden bisher selbständigen Kirchengemeinden zum Ausdruck, die in der Gemeinsamkeit liegenden Chancen wurden erkennbar und in einem szenischen Anspiel deutlich gemacht. Das Signal „wir sind auf einem guten Weg“ blitzte immer wieder durch – in deutlichen Worten von Pfarrer Norbert Braun, bei Aktivitäten in der musikalischen Gestaltung, im harmonischen Miteinander. Teamwork ist angesagt. Der erste gemeinsame Gottesdienst – er soll künftig an jedem vierten Sonntag stattfinden – bildete den Auftakt zu einem fröhlichen Fest.

Rund um die Martinskirche und auch im Gemeindehaus hatten viele Gruppen ihre Stände aufgebaut, wollten symbolisieren, dass es gemeinsam besser geht als allein: Gemeinsam essen, ins Gespräch kommen, sich kennen lernen, gegenseitig informieren , spielen, staunen und fröhlich sein. Für jeden gab es interessante Anregungen. Der Hauskreis punktete mit seinem Luftballonstart. Auch wenn einige Ballone sich im Geäst der Bäume verfangen haben – zu Hunderten flogen sie hoch in die Lüfte und verschwanden mit Namen gekennzeichnet als Botschafter in diverse Richtungen.

Das Musikteam und der Posaunenchor boten Glühwein an, die Gruppe Mädchenarbeit versorgte mit schmackhaften Crepes, der Männertreff bot Rote im Weck, die Kinderkirche Punsch und Fusionstaler sowie ein interessantes Stationen-Quiz. Das Cafe International lockte mit Köstlichkeiten aus fernen Ländern, die absolut gaumenfreundlich um Sympathien für Migranten warben.

Es gab Infostände für Ehe und Familie, für junge und jung verheiratete Paare, man konnte sich über die Arbeit des Redaktionsteams vom Gemeindeblatt „Rund um den Weinstock“ informieren, die Messiah-Singers stellten sich vor und Kurzfilme boten Infos über die Arbeit des Kindertreffs. Die Konfirmanden luden währenddessen zum Dosenwerfen, das Bücherei-Team lockte mit dem Glücksrad. Man konnte auch den Blutdruck messen lassen oder ganz gemütlich auf einem kleinen Bücherflohmarkt stöbern.

Vieles ist geboten in den fusionierten Kirchengemeinden Grossbottwar und Winzerhausen, die dem Beispiel vieler politischen Gemeinden gefolgt sind und ihre Zukunft in der Stärke eines erfolgreichen Zusammenrückens festigen wollen. Dekan Neudorfer sprach in seinem Grußwort vom Erfolg, der viele Väter habe und nannte die Fusion „ein Lehrstück, wie man so etwas erreichen kann“. Er erinnerte an das Josua-Wort: „Sei ruhig und entschlossen und lass dich nicht einschüchtern“ und rief auf, weitere Brücken zu bauen.