Masken, überall Masken! Foto: dpa

Unser Kolumnist hat auf einmal viel zu viele Masken.

Kornwestheim - Mit den Masken ist es ja so: Entweder man hat gar keine (März, April) oder viel zu viele (ab Mai). Kaum jemand, den ich kenne, besitzt die richtige Anzahl Masken – was vermutlich so drei oder vier wären. Anfangs klagte jeder über das Fehlen, nun bestellen die ersten frische Ikea-Möbel (Schrank „Schutzös“), um all die Gesichtsbekleidung unterzubringen.

Ich selbst habe mittlerweile etwa 15 Corona-Mundschutze, ein paar mehr oder weniger. Ich will gar nicht wissen, was die Wasen-Demonstranten über dieses stoffgewordene Einknicken vor der BRD-Corona-Diktatur zu sagen hätten.

Woher diese hohe Zahl kommt? Nun, man könnte sagen: Mangel führte zu Überfluss. Das klingt wie eine bewährte BWL-Theorie, und wenn es noch keine ist, sollte es eine werden. Nachdem sich erahnen ließ, dass die Mundschutz-Pflicht kommt, mussten schnell welche her. Bestellung aufgegeben – kam nicht. Noch eine Bestellung aufgegeben – kam wieder nicht. Handarbeitsbegabte Freunde in die Pflicht genommen. Sie nähten, die Post versaute es – Paket kam nicht.

Dann, als Türsteher schon längst tagelang jeden ohne Maske aus dem Drogeriemarkt schubsten, kamen sie endlich an: Schwarze Masken, blaue Masken, grün-weiß-gestreifte Masken, vielfältig in Farbe, Form, Gestaltung. Und als sei das nicht genug, legte unser Chef einen Packen OP-Saal-Standard in die Redaktion, um die Gesundheit seiner schreibenden Aktivposten sicherzustellen. Theorie verifiziert.

Für die nächste Pandemie bin ich maskentechnisch jedenfalls gut gerüstet. Und auch jetzt ist die Situation bereits eine sehr komfortable. Keine Maske dabei haben, ist ja quasi nicht mehr möglich. Auf dem Rücksitz des Autos, in einer Tasche, im Rucksack – irgendein frisch gewaschener Beweis meiner Systemtreue findet sich immer irgendwo.