Schütze des entscheidenden Tores zum SGV-Sieg: Ruben Reisig (links) Foto: avanti

Der Freiberger Fußball-Regionalligist gewinnt sein erstes Pflichtspiel im Jahr 2023 mit 1:0 gegen den KSV Hessen Kassel, wackelt dabei aber gegen Ende.

Eines war schnell klar: Ein richtig schönes Fußballspiel würde auf dem arg ramponierten Rasen im Wasenstadion nicht zustande kommen. So war das, was der SGV Freiberg und der KSV Hessen Kassel den Zuschauern boten, dann auch selten was für’s Auge. Am Ende reichte ein Geistesblitz von Freibergs Ruben Reisig, um die Partie zugunsten des SGV zu entscheiden und den Freibergern einen gelungenen Wiedereinstieg in die Regionalliga-Saison zu bescheren. In der 22. Minute spielte er in der eigenen Hälfte einen klugen Pass zu Mert Özkaya. Im Anschluss sprintete er übers halbe Feld, um im gegnerischen Sechzehner das Leder vom Freiberger Neuzugang wieder in Empfang zu nehmen und es wuchtig in die Maschen des Kasseler Tors zu dreschen. Es war die mit Abstand sehenswerteste Szene in der gesamten Begegnung, die insgesamt allerdings verdient an die Hausherren ging.

Die hätten nach einer im großen und ganzen chancenarmen ersten Hälfte sogar 2:0 führen können. Ein Freistoß von David Tomic landete in der 42. Minute an der Unterkante der Latte. Von Kassel kam nur wenig, was sich jedoch im zweiten Durchgang ändern sollte. Denn da hatte der KSV mehr Schwung, und die Freiberger Anhänger mussten schon fürchten, ihr SGV verfiele in alte, ungute Gewohnheiten. Doch aller Nervosität – und aller kläglich vergebenen Konterchancen – zum Trotz hielt diesmal der Vorsprung. Was allen voran Torschütze Reisig freute, der nach Abpfiff zu Protokoll gab: „Es war ein echtes Sechs-Punkte-Spiel, und wir hatten uns vorgenommen, besser mal nicht zu verlieren.“ Das gelang, und damit glückte auch der erste Pflichtspielauftritt des neuen SGV-Trainers Roland Seitz.

Der befand nach Spielende: „Uns sind mit dem Sieg einige große Steine vom Rücken gefallen.“ Zum Erfolg trugen auch zwei neue Leute in der Startelf bei: Vorlagengeber Mert Özkaya und Innenverteidiger Kilian Senkbeil. „Sie haben ihre Sache gut gemacht“, so Seitz, „vor allem, wenn man bedenkt, dass sie beide auf ungewohnten Positionen gespielt haben. Senkbeil agierte nach dem Ausfall von Jan Koch als linker statt als rechter Innenverteidiger. Und der eher zentrums-orientierte Özkaya rückte auf den Flügel.

In Sachen Punkte jetzt die 20er-Grenze überschritten zu haben, sei gut für den Kopf, so Seitz. Der nach wie vor abstiegsbedrohte SGV steht mit nun 21 Zählern nach wie vor auf Rang 13, hat sich aber jetzt ein kleines Polster verschafft – auch auf den KSV Hessen Kassel, der bei 16 Punkten bleibt, aber ein Spiel in der Hinterhand hat. An diesem Freitag reist der SGV zu den Kickers Offenbach.

SGV Freiberg: Heimann – Thermann, Velagic, Senkbeil, Bradara – Kehl-Gomez, Reisig – M. Özkaya (75. Rinaldi), Tomic (90. Mistl), Mauersberger (75. Jürgens)– Sökler (67. Kuhinja)