Der Torsteher Patrick Kolodziej (links) konnte auch mit einer starken Leistung die 0:3-Niederlage des SV Fellbach nicht verhindern. Foto: Patricia Sigerist

Ungeachtet der 0:3-Niederlage am vorletzten Spieltag bei der SG Sonnenhof Großaspach II kommt der Trainer Markus Kärcher mit der Mannschaft des SV Fellbach nächsten Samstag um ein ungemütliches Saisonfinale in der Landesliga herum – dank der günstigen Umstände.

Mitte der Sommerferien, im August, beginnt die nächste Landesliga-Saison. Dann wird der Rückkehrer TV Oeffingen am Start sein in der geschätzten Spielklasse (siehe Seite VI). Ebenso – ein weiterer Bezirksliga-Meister – die Aramäer Heilbronn, obenauf im Unterland. Auch die Fußballer des SV Fellbach dürfen im Sommer ihre Bemühungen in jener Liga aufnehmen, in der sie bereits seit August 2008 ununterbrochen antreten. Sie haben zwar wie schon öfter in den vergangenen Wochen auch am Samstag nicht viel dafür tun können, die Abstiegssorgen loszuwerden, und bei der SG Sonnenhof Groß aspach II nach einer unzureichenden Dar bietung mit 0:3 verloren. Sie sind die Ab stiegssorgen aber dennoch losgeworden, weil die Konkurrenz so freundlich war, den SVF ins Ziel zu schubsen. Und weil dieses Ziel in der Landesliga ein gutes Stück leichter zu erreichen war als in den Jahren zuvor.

Vor zwölf Monaten war das noch so: Vier Teams fielen auf direktem Weg in die Bezirksliga durch, und der Fünftletzte musste seinen Platz in einem Relegationsspiel verteidigen. Der Fünftletzte war der FC Marbach – mit 37 Punkten. Nun ist es so, dass die SG Sonnenhof Großaspach ihre zweite Mannschaft aus der Landesliga – und überhaupt aus dem Spielbetrieb – zurückzieht. Nach dem Saisonausklang am kommenden Samstag ist der Tabellendritte, eben erst dem SV Fellbach überlegen, dann mal weg. Weil zudem aus der Verbandsliga niemand in die Landesliga, Staffel 1, purzelt, bleibt es dort diesmal tatsächlich bei zwei Direktabsteigern und einem Relegationsteilnehmer. Deshalb und nur deshalb ist der Tabellenelfte SV Fellbach außer Gefahr. Von den drei Hintersten (Tura Untermünkheim, FC Marbach, SV Leingarten) und nur von den drei Hintersten ist er – mit gerade mal 35 Punkten – nicht mehr einzuholen. Müssten wie eben sonst üblich vier Mannschaften ohne weiteren Zwischenstopp nach unten in die Bezirksliga, der SVF hätte vor dem letzten Spieltag am Samstag, 17 Uhr, in Schmiden gegen den Meister TSV Ilshofen noch ganz massive Abstiegssorgen.

Dank der günstigen Umstände kommen die Fellbacher Fußballer um ein ungemütliches Saisonfinale herum – daran konnte ihre eigene 0:3-Niederlage bei der SG Sonnenhof Großaspach II nichts ändern. Die Gäste standen am Samstag einem (zu) starken Widerpart gegenüber. „Der Gegner war einfach besser, das muss man anerkennen“, sagte Markus Kärcher, der SVF-Trainer.

Dennoch hätte sein Verbund kurz vor der Pause geschwind das Geschehen auf den Kopf stellen und in Führung gehen können: Maurice Klaus vergab per Kopf die Riesenchance . „Wenn es ganz bescheuert läuft, gehen wir mit einem Rückstand in die Halbzeit“, sagte Christian Hofberger, Markus Kärchers Pendant beim Gastgeber. Denn davor hatten die Großaspacher mehrere Großchancen vergeben; mitunter war es allein der reaktionsschnelle SVF-Schlussmann Patrick Kolodziej, der die Gegentore vereitelte. Nach der Pause trafen die Gastgeber dann aber doch in ihrem letzten Heimspiel überhaupt. Marcel Friz gelang per Distanzschuss das überfällige 1:0 (52.). Emanuel Popescu besiegelte mit seinen beiden Toren (58., 75.) den 3:0-Erfolg der Akteure von Christian Hofberger, die auch ohne Zukunft beim Drittliga-Verein in Aspach aufs Neue eine sehenswerte Vorstellung gaben. „Wir hatten das Spiel über 90 Minuten hinweg im Griff. Der Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung“, sagte der gleichsam scheidende Trainer nicht ohne Stolz über seine bis zuletzt engagierte Mannschaft.

Der Verlierer, der irgendwie ja auch ein Gewinner war, hat eine Zukunft. Im Spielbetrieb, auch in der Landesliga. Mitte der Sommerferien, im August, beginnt die nächste Saison – mit dem SVF. Seit diesem 29. Spieltag ist das gewiss. „Das war das einzig Positive am Samstag“, sagte Markus Kärcher. SV Fellbach: Kolodziej – Saltarelli, Schmid, Ackermann, Nachtigall, Mosca (70. Kicherer), Miller (60. Babic), Röseke (80. Nothdurft), Virit, Klaus, Ayaz.