In der Turnhalle des Schiller-Gymnasiums wird für die Musical-Premiere in der Karlskaserne geübt. Foto: Ingo Nicola Foto:  

Seit einem Jahr bereitet sich die Musical-AG des Friedrich-Schiller-Gymnasium in Marbach für das Musical Pippin vor. Am Donnerstag, 9. März, ist Premiere in der Ludwigsburger Karlskaserne. Es gibt noch Tickets.

Die Requisiten in der Turnhalle des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) in Marbach bilden die Bühne der Reithalle in der Karlskaserne in Ludwigsburg originalgetreu nach. Am Donnerstag, 9. März, ist dort Premiere des Broadway Musicals „Pippin – wir entfachen die Magie“ von Roger O. Hirsch und Stephen Schwarz. Doch die Atmosphäre einer Turnhalle verschwindet für den Betrachter nach wenigen Augenblicken und weicht der Magie des Moments mit Musik, Tanz und Akrobatik.

Uraufführung war 1972 in New York

Im Jahr 1972 wurde „Pippin“ in New York erstaufgeführt, 2013 dann in einem Revival neu überarbeitet. Prinz Pippin, Sohn von Karl, dem Großen, und späterer Herrscher des Frankenreichs wird von Fynn Lörcher gespielt. In der Rolle eines überforderten Thronnachfolgers und Königs ist er auf der Suche nach seinem richtigen Weg ins Leben, heraus aus dem königlichen Schatten seines Vaters. Immer wieder wird Pippin durch die Prinzipalin beeinflusst, die durch Hanne Buck und Lotta Strebel eine suggestive Kraft erhalten.

Seit einem Jahr bereiten sich rund 40 musik- und akrobatikbegeisterte Schülerinnen und Schüler unter der Gesamtleitung von Helen Volz für dieses Stück vor. Einmal in der Woche üben sie, von den unzähligen Zusatzproben oder an den Wochenenden ganz zu schweigen.

Helen Volz führt Regie

Was harte Knochenarbeit und ganz viel Präzision ist, sieht unter der Regie von Helen Volz und dem begeisterten Einsatz all der jungen Akteure leicht und spielerisch aus. Kein Wunder: „Sie kennt jede Note, jeden Einsatz und die dazugehörige Textpassage“, sagt ihr Kollege und Keyboarder Cornelius Mader über Helen Volz. Wie die Musiklehrerin so die Probe überwacht, steht sie wie eine Sprungfeder unter Spannung und wird eins mit der Musik. Sie zeigt den Takt an, souffliert oder gibt knappe, präzise Anweisungen. Ihre Liebe und Begeisterung zur Musik wirkt ansteckend. Doch vermutlich würde das ihren Schülern nicht gerecht werden. „Nicht umsonst sind sie in der Musical-AG. Das ist so ein tolles Team, da wird alles ganz leicht“, sagt Volz über ihre Akteure.

Was so leicht wirkt, ist die Leistung eines ganzen Teams. Cornelius Mader ersetzt in den Proben am Keyboard eine ganze Band. Martina und Sebastian Braden bringen die vielen weiblichen Akrobatinnen sprichwörtlich in die Luft. Im Hintergrund gibt Martina Braden still und taktgenau die Bewegungen für die Tänzer mit vor. Das Lehrerpaar ist für die Akrobatikteile federführend. Und was für artistische Leistungen: Extra für dieses Musical wurden Vertikaltücher beschafft. Wie schwerelos ziehen sich die jungen Künstlerinnen nach oben und drehen sich grazil im Spagat, als gäbe es keine Schwerkraft. Bradens Tochter Paula ist Teil des Ensembles und hat die Tänze choreografiert.

Wie viele Tickets gibt es noch?

Und ganz viele Ideen stammen von den Schülern selbst, betont Volz. Im Hintergrund sitzt Patrick Schober und macht sich in seinem Skript eifrig Notizen. Einst war er selbst Schüler am FSG. Inzwischen studiert er an der Hochschule für Medien in Stuttgart. Später werden dank seines Einsatzes die Akteure auf den Bruchteil einer Sekunde illuminiert und damit nicht nur sprichwörtlich ins rechte Licht gesetzt. „Meine ‚Lichtqueus‘ stimmen das Licht passend zur Musik ab.“, sagt er über 620 solcher Lichtszenen. Doch er vermutet, dass es am Ende bis zu 800 Effekte werden könnten. „Wir sind jetzt alle da und starten nochmals von der 19A“, kündigt Volz und unüberhörbar klar an. „Das Finale“ schallt es vielstimmig durch den Raum. Mader schlägt am Keyboard einen immer schnelleren Takt an und die Körper fliegen schon fast durch den Raum. „Die Position ab 450 war etwas langsam. Können wir nochmals mit der 450 weitermachen vor der Pause?“, unterbricht Volz die Atemlosigkeit.

Trotz der Anspannung sind alle im Saal sofort dabei. Kein Wunder, denn bis zur Premiere ist noch viel zu tun. Einzelne Szenen werden perfektioniert, die Bandabnahme muss noch erfolgen, und schließlich will die Tontechnik für 20 Headsets abgestimmt sein. Und die Zeit tickt. Rund 500 der 1600 verfügbaren Tickets sind schon verkauft.

Tickets und Termine

Termine
 Die Aufführungen des Musicals „Pippin“ sind von Donnerstag bis Sonntag, 9. bis 12. März, zu sehen. Veranstaltungsort ist jeweils die Reithalle der Karlskaserne in Ludwigsburg. Los geht es um 19 Uhr – nur am Sonntag ist schon um 17 Uhr Beginn.

Tickets
 Karten gibt es für 14 Euro (ermäßigt 9 Euro) in der Buchhandlung Taube in Marbach oder über www.fsg-marbach.de.