Die Anlage besteht aus einem Kinderspielplatz, einem Pumptrack und einer Dirtline für sportliche Radfahrer. Foto: Werner Kuhnle

Der Spielplatz hinter dem Kirchberger Wohngebiet Rappenberg steht kurz vor der Fertigstellung. Eingeweiht wird die Anlage wohl in der zweiten Julihälfte. Die Gemeinde investiert etwa eine Million Euro in das Vergnügen der Kinder und Jugendlichen.

Eine spektakuläre Freizeitanlage ist in den vergangenen Wochen am Rande des Kirchberger Wohnbaugebiets Rappenberg entstanden. Die Anlage setzt sich aus drei Teilen zusammen, einem Kinderspielplatz, einem sogenannten Pumptrack und einer Dirtline für sportliche Radfahrer. Die Gemeinde hat sich das Projekt eine schöne Stange Geld kosten lassen – Bürgermeister Frank Hornek spricht von einem Betrag, der zwischen 750 000 und einer Million Euro liegt. Immerhin konnten Deponiekosten eingespart werden, da auf dem Gelände viel Erdaushub aus dem Baugebiet eingearbeitet wurde.

1000 Kubikmeter Holzhackschnitzel

Zuletzt herrschte Hochbetrieb auf der Baustelle. In der ersten Mai-Hälfte sind bereits sämtliche Spielgeräte für den Spielplatz aufgestellt worden, zudem wurden vom örtlichen Bauhof auf dem etwa ein Hektar großen Areal 1000 Kubikmeter Holzhackschnitzel, 70 Tonnen Sand und viele Tonnen bessere Boden eingearbeitet.

Ein Highlight der Anlage ist zweifellos die Pumptrack-Anlage, die in diesen Tagen von den Arbeitern der Augsburger Firma Pumptrack.de vollendet wird. Die 15 Mitarbeiter haben Anfang Juni mit der Modellierung des Geländes begonnen und von Mittwoch bis Freitag vergangener Woche den Asphalt aufgebracht: 120 Tonnen, die die jungen Männer in Schubkarren an Ort und Stelle gekippt, modelliert, verdichtet und geglättet haben.

Im Anschluss an den Pumptrack wird eine geschotterte Dirtline errichtet, die über interessante Sprünge verfügt. Aber auch jene Nutzer, die sich diese akrobatischen Einlagen noch nicht zutrauen, kommen auf ihre Kosten, sie können im Gelände ausweichen. Bürgermeister Hornek erläuterte im Gemeinderat: „Wir geben eine gewisse Spur vor, aber die Jungs und Mädels werden ihre eigenen Wege finden und fahren.“

Regen verzögert Fertigstellung

Damit es keine Konflikte mit den Anwohnern gibt, haben die Gemeinderäte nun die Nutzungsbedingungen für die Freizeitanlage „Spiel & Bike am Rappenberg“ einstimmig festgelegt. Danach darf der Spielplatz von 8 bis 20 Uhr, spätestens jedoch bis zum Einbruch der Dunkelheit genutzt werden. Der Pumptrack und die Dirtline, die etwas weiter entfernt von der Bebauung liegen und für etwas ältere Kinder und Jugendliche geeignet sind, dürfen bis 21 Uhr befahren werden – vorausgesetzt, es ist so lange hell.

Während die Gemeinde bei der Erschließung der aktuellen Erweiterung des Baugebiets Rappenberg großes Glück mit der Witterung hatte, verzögerte zuletzt der Regen die Fertigstellung der Freizeitanlage, die laut Hornek nun in der zweiten Julihälfte erfolgen soll.

Die Anlage besteht aus 1000 Tonnen Schotter für den Aufbau und mehr als 120 Tonnen Asphalt. Der Belag ist etwa acht Zentimeter dick und wird von Hand modelliert. Die Gesamtarbeitszeit beträgt bei günstiger Witterung drei Wochen.

Gemeinde trägt Kosten fast komplett allein

Königsgerät des neuen Spielplatzes ist laut Bürgermeister Frank Hornek eine Seilpyramide mit 8,80 Metern Höhe. Bei einer Großschaukel ruht der Querbalken in einer Höhe von über vier Metern. Zudem lassen zwei Trampoline, eine Hangrutsche, eine Kletterkombi, Sand- und Wasserspiele und nicht zuletzt eine 35 Meter lange Seilbahn die Kinderherzen höher schlagen. Und es wird auch eine Vorrichtung geben, an der Nutzer ihre eigene Slackline anbringen können.

Die Gemeinde trägt die Kosten des Projekts nahezu alleine. Lediglich für die etwa 200 000 Euro teure Pumptrack-Anlage gibt es einen Zuschuss in Höhe von 61 000 Euro von der Region Stuttgart, da es sich dabei um eine besondere Attraktion handelt. Die Kosten für die Dirtline sind mit 20 000 Euro da noch eher bescheiden.