Das alte Magazin ist zu niedrig für genormte Fahrzeuge. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Für die Rielingshäuser Feuerwehr wird ein Löschfahrzeug bestellt. Doch das wird nicht ins alte Magazin passen.

Marbach-Rielingshausen - Der Fall war sowohl für den Ausschuss für Umwelt und Technik in Marbach als auch ein paar Tage später für den Ortschaftsrat glasklar: Die Rielingshäuser Feuerwehr soll ein neues Löschfahrzeug bekommen, auch wenn dafür rund 450 000 Euro in die Hand genommen werden müssen. Die Truppe braucht den Wagen, weil sie jederzeit damit rechnen muss, dass ihr altes Katastrophenschutzfahrzeug aus dem Verkehr gezogen wird. Das Gefährt gehört formal dem Bund, der darauf im Notfall auch zurückgreifen könnte. Der Wagen hat inzwischen fast 30 Jahre auf dem Buckel, größere Reparaturen würden sich also nicht mehr lohen. Ersatz muss somit her. So weit, so gut. Allerdings stellte sich in beiden Gremien eine entscheidende Frage: Was wird zuerst da sein, das neue Fahrzeug oder das ebenfalls geplante neue Feuerwehrhaus?

Die Antwort ist deshalb so bedeutend, weil das bisherige Domizil der Abteilung von Rielingshausen ein kleines, aber bedeutendes Manko hat. Das Gebäude ist so niedrig, dass die Fahrzeuge tiefergelegt werden mussten, um überhaupt rein- und rausnavigiert werden zu können. Jürgen Waser von den Grünen wollte deshalb im Ausschuss wissen, ob der neue Wagen nun erneut als Sonderanfertigung bestellt wird. Und nachdem Kommandant Alexander Schroth erklärt hatte, dass das Fahrzeug auch im Hinblick auf das neue Magazin mit Normmaßen geordert werde, hakte Jochen Biesinger von der CDU bei der Verwaltung nach, ob das neue Magazin überhaupt rechtzeitig hochgezogen werden kann – und wenn nicht, was dann passiert. Die Erste Beigeordnete Franziska Wunschik meinte daraufhin, dass der Spatenstich Stand jetzt für Anfang 2024 vorgesehen sei. Klappt das und gehen die Arbeiten schnell voran, könnte es also fast eine zeitliche Punktlandung geben, wie von Alexander Schroth erhofft.

Interimslösung wird wohl notwendig sein

Der Kommandant rechnete nämlich vor, dass es von der Ausschreibung über die Auftragsvergabe bis zur Auslieferung mindestens drei Jahre dauern dürfte, ehe das gewünschte Fahrzeug in Rielingshausen ankommt. Biesinger geht allerdings davon aus, dass sich die Feuerwehr für alle Fälle über eine Interimslösung von mehreren Monaten Gedanken machen muss. Denn selbst wenn das Fahrzeug Ende 2024 in Rielingshausen eintreffe, sei ja das Magazin vermutlich erst Mitte 2025 betriebsbereit. Mehrere Monate müssten also unter Umständen überbrückt werden, in denen das Löschauto nicht im alten Magazin geparkt werden kann, weil es dafür zu hoch sein wird. Man finde dann sicherlich Möglichkeiten, das neue Fahrzeug unterzustellen, beruhigte Schroth. „Es muss nicht auf der Straße stehen“, sagte der Chef der Floriansjünger. Dann werde man sich eine Alternative einfallen lassen, sagte auch sein Erster Stellvertreter Björn Christ im Ortschaftsrat. Außerdem werde man sich darum bemühen, das alte Fahrzeug so lange es geht in Schuss zu halten und zu nutzen, meinten Schroth und Christ. Und zwar möglichst so lange, bis das neue Feuerwehrhaus steht – in das dann auch das frisch angeschaffte Modell passen wird.