An jeder Station bewältigen die Kinder Aufgaben. Foto: avanti

Passend zum 1200-Jahr-Jubiläum hat die Astrid-Lindgren-Schule einen Ausflug ins Mittelalter unternommen. Bei dem Spektakel konnten die Kids unter anderem fechten.

Erdmannhausen - Wer am Samstag in Erdmannhausen unterwegs war, konnte Jung und Alt in Ritterkostümen und Prinzessinnengewändern durch die Straßen eilen sehen. Alle hatten sie die Astrid-Lindgren-Schule zum Ziel, die zum Mittelalterfest geladen hatte.

Zur Eröffnung des Nachmittags wurde die Schulhymne zur Melodie des Pippi-Langstrumpf-Lieds gesungen. Dann begrüßte die Rektorin Beate Hartmann-Matter alle edlen Damen, Herren und stolzen Ritter „zu diesem Spektakel, bei dem Drachen besiegt werden müssen und die jungen Ritter sich im Schwertkampf üben dürfen“. Herold Kalle von Erdmannhausen eröffnete den Nachmittag: „Lasst das Fest beginnen!“

Das Schulfest findet alle vier Jahre statt. Anlässlich der 1200-Jahr-Feier von Erdmannhausen hat man sich diesmal für das Thema Mittelalter entschieden. „Das Ziel ist, dass die Kinder einen unvergesslichen Nachmittag haben“, sagte Beate Hartmann-Matter. Sie freute sich über die vielen Gewandeten und das Engagement der Eltern, die sich an diesem Nachmittag auch um die Bewirtung kümmerten.

Jede Klasse hatte eine eigene Station vorbereitet, die es zu absolvieren galt. In der Druckwerkstatt konnten die Kinder Lesezeichen mit ihrem Namen versehen. Thorid Krüger und Kathrin Kubach hatten Lettern und Druckerpresse aus dem Schulkeller hervorgeholt, um den Kindern zu zeigen, „wie aufwendig das früher war, Texte oder einen einzelnen Namen zu setzen“. Aus der Lederwerkstatt konnte jeder am Ende ein kleines Säckchen mit Steinen nach Hause nehmen, das sich zu einem Spielbrett auffalten lässt.

An einer anderen Station konnte man Filzblumen basteln. Daran versuchten sich auch Tina und Tim Goeppert mit ihren drei Kindern. Zwar wird Tochter Finja erst im Herbst eingeschult, wollte aber unbedingt zum Mittelalterfest kommen, da sie die Schule bereits im Rahmen der Vorschule kennengelernt hat. Besonders bei den Jungen beliebt war die Station Fechten, bei der sie auf dem Schwebebalken mit Schaumstoffstangen als Waffen ihre Kräfte messen konnten. Auch der Auftritt der Zirkus-AG kam bei den Besuchern gut an. Bei mittelalterlicher Musik zeigten die kleinen Gaukler, wie gut sie Seilspringen und Radschlagen können.

Laut Lehrerin Anja Schröder steckt hinter dem Fest etwa ein Jahr Vorbereitung durch je ein Organisationsteam aus Eltern und Lehrern. Außerdem haben sich die Grundschüler im Unterricht mit dem Mittelalter beschäftigt. Davon zeugten Plakate, mit Themen wie: Wie wurde man ein Ritter? Gingen Ritterkinder zur Schule? Haben Ritter jeden Tag gebadet?

Im Kunstunterricht haben sie Burgen aus alten Verpackungsmaterialien gebastelt. Ganz stolz zeigte Sebastian Klostereit die Burg, an der er zusammen mit drei Mitschülerinnen mehrere Wochen lang gebaut hat. Sie verfügt über eine funktionierende Zugbrücke, einen Stall und sogar über eine Folterkammer. Wer zu seinem Gewand noch den passenden Schmuck benötigte, konnte bei Ritter Mohamad Hadeed fündig werden, der wie einige andere Schüler aus seinem Bauchladen Ketten und Edelsteine verkaufte. Ein Stückchen weiter schlenderten das Burgfräulein Dilay Yilmaz und die beiden Köchinnen Antonia Kutzias und Salome Willig durch die Gänge der Schule und berichteten begeistert von der italienischen Komödie der Theater-AG. Auf die Frage, was ihnen an diesem Tag am besten gefallen habe, antworteten die Viertklässlerinnen: „Eigentlich alles, außer das schlechte Wetter.“