Damit die Kids auch weiterhin richtig in die Pedale treten können, wird nach Lösungen gesucht. Foto: Werner Kuhnle

Die Anlage ist von den Planungen für ein neues Kinderhaus betroffen.

Erdmannhausen - Eigentlich hatte die Gemeindeverwaltung am Mittwochabend ins Jugendhaus Calypso eingeladen, um mit etwa 20 Kindern und Jugendlichen sowie etlichen Erwachsenen Möglichkeiten der Neugestaltung der Dirt-Bike-Bahn zu erörtern. Diese wird kleiner, weil an der nördlichen Seite das neue Kinderhaus mit 80 Plätzen in fünf Gruppen entstehen soll. Das führt dazu, dass auf alle Fälle der hohe Anfangshügel der Bahn wegfällt, eventuell auch noch der zweite. Deshalb wurde auch erst einmal der Gemeinderatsbeschluss für den Standort des neuen Kinderhauses zum Teil heftig kritisiert.

Die Dirt-Bike-Bahn ist vor knapp zehn Jahren unter der Regie von KuJA, dem Verein für Kinder- und JugendAktivitäten, entstanden. Dessen Vorstand Aristofanis Chatzidis meinte nun: „Wir finden es schade, dass wir nicht vor dem Gemeinderatsbeschluss mit ins Boot geholt wurden.“ Dennoch blickte er nach vorn: „Jetzt geht es um die Zukunft und darum, ob wir den Bikepark zu etwas dauerhaft Funktionierendem machen können.“

Der Erste Stellvertretende Bürgermeister Franz Pilhartz stellte klar, dass von den untersuchten drei Standorten für das neue Kinderhaus nur der am Herdweg in Frage komme. „Nur hier haben wir den notwendigen Platz, außerdem gibt es eine gewisse Nähe zum Bereich Süd, es sind genügend Parkplätze vorhanden, und ein Energieverbund mit der Halle ist möglich.“ Speziell mit der in ihren Augen „bescheuerten Argumentation mit Parkplätzen“ mochte sich eine Frau überhaupt nicht anfreunden – „hier ist sowieso total viel Verkehr“, machte sie ihrem Unmut Luft. Sie kritisierte auch, dass „die Fläche, die für Kinder und Jugendliche da ist, verschwindet und dass dann um das Calypso kleine Kinder herumspringen“, und wollte wissen, ob man nicht das bestehende Kinderhaus an der Kirchenfeldstraße hätte aufstocken können.

Dem wiederum erteilte der Hauptamtsleiter Günter Sommer eine Absage. „Es ist eine Tatsache, dass sehr viele Eltern ihre Kinder morgens vor der Arbeit mit dem Auto in den Kindergarten bringen, und 80 Plätze mehr wären an der Kirchenfeldstraße schlicht nicht möglich gewesen.“ Im Übrigen, so Pilhartz, werde das Kindergartengelände eingezäunt, sodass kein Kind außen herumspringe. Der Zweite Stellvertretende Bürgermeister Hans-Georg Götz ermahnte: „Wir haben noch eine Restfläche für den Bikepark, da sollten wir doch jetzt überlegen, was wir daraus machen, statt über einen bereits gefassten Beschluss zu diskutieren.“

Das gelang allerdings erst nach weiteren kritischen Wortmeldungen und als sich zeigte, dass neben der bisherigen Bikebahn eine weitere Fläche für deren Ausbau zur Verfügung steht. Michael Bieberstein, als einer der ersten Nutzer der Dirt-Bike-Bahn quasi Fachmann, stellte hierzu klar: „Das geht nur, wenn das unebene Feld nivelliert wird.“ Wenn das der Fall sei, könne man mit einer kürzeren, aber dafür breiteren Bikebahn sehr gut leben. Er machte jedoch deutlich, dass man das nicht in einem Bürgerprojekt erreichen könne. „Dafür braucht man schweres Gerät und die Unterstützung der Gemeinde.“ Die sicherte Günter Sommer zu.

In der Diskussion kristallisierte sich der Wunsch von Kindern und Jugendlichen heraus, den neuen Bikepark mit einer anspruchsvolleren Strecke und einem so genannten Pumptrack für Anfänger zu gestalten, die parallel laufen könnten. Die genauen Ideen und deren Machbarkeit werden nun zusammengefasst und in einem Vor-Ort-Termin am 9. Juli den Gemeindevertretern vorgestellt. Dann wird auch das Baugelände fürs Kinderhaus für alle sichtbar markiert sein, damit man sich ein klareres Bild machen kann, wie die geänderte Dirt-Bike-Bahn aussehen könnte.