Gegen Bahlingen reichte es für Denis Zagaria nur zu einem Kurzeinsatz – künftig will er eine tragende Rolle spielen.F Foto: Pressefoto Baumann/Julia Rahn

Denis Zagaria hat für seine Heimkehr zum SGV Freiberg einen guten Zeitpunkt gewählt. Er will dabei helfen, dass der Club in der Erfolgsspur bleibt.

Heimkommen. Wie fühlt sich das an? Denis Zagaria muss nur einen kurzen Moment überlegen. „Es fühlt sich gut an, wieder hier auf dem Rasen zu stehen“, sagt der Rückkehrer nach seinen ersten Einsatzminuten für den SGV Freiberg beim 3:2 (2:1) seines neuen Clubs gegen den Bahlinger SC. Zagaria hat einen guten Zeitpunkt für seinen Wechsel von der Stuttgarter Waldau zurück auf den Freiberger Wasen ausgesucht: Zwei Spiele in Folge haben die Freiberger jetzt gewonnen, sich auf Platz zehn verbessert und es scheint, als seien sie nach dem Stolperstart angekommen. „Man lacht wieder im Training“, sagt Denis Zagaria.

Fast alles fühlt sich ziemlich vertraut an für den 30-Jährigen: Der Trainingsplatz, der Kabinentrakt, das Stadion. Die Mitspieler haben natürlich gewechselt, seit sich der gebürtige Marbacher 2020 auf den Weg nach Stuttgart gemacht hat. 18 Jahre hatte er davor beim SGV gespielt – von der D-Jugend bis zu den Aktiven. „Ich werde Freiberg auch immer im Herzen tragen“, sagte er damals zum Abschied.

Bei den Kickers wurde Zagaria schnell Stammspieler, hat 91 Pflichtspiele absolviert und war auch maßgeblich an der sportlichen Entwicklung und am Aufstieg der Blauen in die Regionalliga beteiligt. Warum es nicht mehr gepasst hat, darüber will er nicht reden. Aber es ist auch Wehmut dabei. Denn er weiß um das Kontrastprogramm auf dass er sich einlässt.. „Die vielen Fans und die Emotionen bei den Kickers werde ich schon vermissen.“ Bei den Heimspielen des SGV in der Regionalliga Südwest ist die Zuschauerzahl meist sehr übersichtlich. „Aber wenn wir weiter gute Spiele abliefern, dann schwappt das auch auf die Fans über“, sagt er. In Freiberg habe man hingegen mehr Ruhe und er schätze das sehr familiäre Umfeld und einen Trainer, der auf ihn setzt.

Erfahrung an die jüngeren Spieler weitergeben

Zagaria ist zurückgekehrt, weil er sich hier einmal sehr wohl gefühlt hat. Der Abwehrspieler will dabei mithelfen, dass Freiberg in der Erfolgsspur bleibt. Seine Rolle muss er aber erst noch finden in dem großen Kader, sich Stück für Stück herantasten. Gegen Bahlingen waren es 15 Minuten, am Samstag beim Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt dürfen es gerne mehr sein. Ihm eile der Ruf voraus ein schwieriger Typ zu sein. „Ich kenne meine Qualitäten, will natürlich spielen, aber wenn man ehrlich mit mir umgeht, dann passt alles“, so Zagaria. Und mit SGV-Coach Roland Seitz habe er schon ein solch „ehrliches“ Gespräch hinter sich. Der Trainer wünscht sich, dass Zagaria mit seiner Erfahrung auch die jungen Spieler heranführt.

Denis Zagaria hat das Spiel gerne vor sich, spielt am liebsten als Innenverteidiger. Er ist ein kompletter Fußballer, bringt eine gute Spieleröffnung aufs Feld mit punktgenauen Diagonalbällen. Zudem gilt er als ball- und passsicher, technisch versiert, dazu zweikampf- und kopfballstark. Sein früherer Trainer Roman Gehrmann sagte mal über ihn: „Wenn Denis dabei ist, gibt das Stabilität und auch den anderen Spielern Sicherheit.“

Davon wollen sie jetzt auch in Freiberg profitieren. „Aber dafür benötige ich auch Zeit“, sagt Zagaria. Die Regionalliga schätzt der Spieler mit italienischen Wurzeln sehr ausgeglichen ein – zu den Aufstiegsfavoriten zählt er persönlich die Stuttgarter Kickers und die SG  Steinheim.

Auch Domenico Alberico verstärkt den SGV Freiberg

Neu im Team ist auch Domenico Alberico. Der 24-Jährige kommt vom Bayern-Regionalligisten FC Würzburger Kickers. Zuvor spielte er bei Hoffenheim II und dem VfB  Stuttgart II in der Regionalliga Südwest und bringt viel Erfahrung mit. Ausgebildet wurde er in der Akademie der TSG 1899 Hoffenheim. Freiberg plant mit Alberico variabel im offensiven Mittelfeld. Er könnte noch nicht die letzte Verpflichtung gewesen sein – heute schließt das Transferfenster. „Die Wahrscheinlichkeit, dass sich sowohl was Abgänge und Zugänge betrifft noch was tut, ist groß“, sagte ein SGV-Sprecher.

Bei seinem kurzen Einstand gegen Bahlingen war Denis Zagaria vor allem froh, dass am Ende ein Dreier für den SGV stand. Klostermann (3. Minute) traf zur Führung, Mourad (25.) glich für die Gäste aus. Gerezgiher (45.) brachte den SGV schließlich wieder in Führung, der in der 76. Minute durch Häringer erneut den Ausgleich hinnehmen musste. Vier Minuten vor Schluss jagte Kuhinja das Leder unter die Latte.

„Jetzt wollen wir die Woche mit einem Sieg beim FSV Frankfurt vergolden“, sagt Zagaria. Sein fünfjähriger Sohn eifert übrigens dem Papa nach und fängt demnächst bei den Bambinis des FC Marbach an.