Die Polizei traf den Covid-19-Patienten an einer Tankstelle und auf dem Marktplatz an. Foto: Archiv (dpa)

Ein 62-Jähriger mit Covid-19-Erkrankung hat sein Haus mehrfach verlassen. Von der Polizei auf sein Verhalten angesprochen, reagierte er äußerst aggressiv.

Ein 62-Jähriger, der mit dem Coronavirus infiziert ist, hat am Mittwoch wiederholt gegen die Quarantäne-Anordnungen verstoßen, sich Polizeibeamten widersetzt und schließlich im Krankenhaus in Schorndorf randaliert. Vier Polizisten mussten letztlich sogar aufgrund des direkten Kontakts mit dem Mann vom Dienst frei gestellt werden.

Zunächst hatte der 62-Jährige gegen 15 Uhr in Rudersberg unerlaubt das Haus verlassen, um sich an einer Tankstelle ein Bier zu holen. Ein Vollzugsbeamter der Gemeinde sprach ihn an, was der Mann aber ignoriert. Aus diesem Grund wurde eine Polizeistreife alarmiert. Die Beamten erklärten dem Mann nochmals die Quarantäne-Maßnahmen und eröffneten ihm die Fertigung einer Strafanzeige. Daraufhin begab er sich nach Aufforderung und unter Aufsicht des Vollzugsbeamten wieder nach Hause.

Gegen 17 Uhr zog es den Mann aber erneut ins Freie. Er hielt sich unerlaubt auf dem Marktplatz in Rudersberg auf. Auf die Ansprache einer hinzugerufenen Streifenbesatzung ging er nicht ein und lief weiter. Schließlich täuschte der Mann einen Herzinfarkt vor, was Passanten auf den Plan rief, die ihm Erste Hilfe leisten wollten. Die Beamten konnten die Annäherung aber noch verhindern. Auf Anordnung des Gesundheitsamtes wurde der Mann aufgrund seiner Uneinsichtigkeit, seiner Ansteckungsgefahr und der damit einhergehenden Fremdgefährdung in die Corona-Ambulanz des Schorndorfer Krankenhauses eingeliefert.

Im Krankenhaus angekommen, begann der 62-Jährige um 20.40 Uhr zu randalieren und versuchte Gegenstände in Brand zu stecken. Er ließ sich auch von zwei Streifenbesatzungen nicht beruhigen, sondern lief durch die Ambulanz und spuckte dabei um sich. Er musste daraufhin von den Beamten überwältigt werden, wogegen er sich wehrte. Hierbei trat er und spuckte erneut auch in die Richtung der Beamten, wobei eine Polizistin getroffen wurde.

Die Polizeibeamten blieben zwar unverletzt, mussten jedoch aufgrund des direkten Kontaktes mit dem 62-Jährigen vom Dienst frei gestellt werden. Seitens des Gesundheitsamtes wird nun eine gerichtliche Unterbringung des Mannes angestrebt. Gegen ihn wurden Ermittlungen unter anderem wegen Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz und Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte eingeleitet.